Verbesserungspotenzial bei der Holzdeklaration

Bereits seit sechs Jahren gilt die Holz-Deklarationspflicht und wird dennoch erst von einem Drittel der Unternehmen korrekt umgesetzt. Bild: Lignum/SchreinerZeitung

Holzhandel. Der Bund hat Firmen, die Gegenstände aus Holz verkaufen, auf die 2012 eingeführte Holzdeklaration kontrolliert. Das Fazit: Nur ein Drittel der Unternehmen gibt Holzart und Herkunft korrekt an.

Zuerst die gute Nachricht. Die Zahl der korrekt deklarierenden Unternehmen beim Holz und Holzprodukten wächst. Dies zeigen die 2018 vom Eidgenössischen Büro für Konsumentenfragen (BFK) durchgeführten Kontrollen. Und jetzt das grosse aber: Nach wie vor ist bei Unternehmen Verbesserungspotenzial vorhanden.

Kleine Unternehmen und Onlinehändler unter der Lupe

Das BFK führte im vergangenen Jahr 121 Kontrollen durch. Bereits in den beiden letzten Jahren wurden die Unternehmen kontrolliert (die SZ berichtete). Auch dieses Jahr legte das BFK seinen Kontrollfokus auf Unternehmen, die ein grösseres Risiko für inkorrekte Deklarationen haben. So wurden zum Beispiel kleinere Unternehmen, solche mit deklarationspflichtigen Holzprodukten im Nebensortiment oder auch Versand- und Onlinehändler genauer angeschaut.

Bei 45 Prozent wurde kein Produkt korrekt deklariert

Ein Drittel der geprüften Firmen machten ihre Arbeit richtig und es gab keine Beanstandungen bei der Deklaration. Bei 21 Prozent der Unternehmen waren die kontrollierten Produkte nur teilweise korrekt beschriftet und in 45 Prozent aller Fälle, fand das BFK kein Produkt korrekt deklariert vor. Dabei handelte es sich zum grössten Teil um kleine Unternehmen, die noch nie überprüft worden seien und die sich ihrer Deklarationspflicht oft nicht bewusst gewesen seien. Unternehmen, bei denen Mängel bei der Deklarationspflicht festgestellt worden sind, wurden aufgefordert, geeignete Massnahmen zu treffen. Ihnen setzte man Fristen, innerhalb derer sie die korrekte Umsetzung der Verordnung sicherstellen und belegen mussten.

Druck auf Guy Parmelin

Unterdessen wird die seit 2012 in der Schweiz geltende Verordnung über die Deklaration von Holz und Holzprodukten im Bundeshaus heiss diskutiert. Der Bundesrat strebt an, diese abzuschaffen und dafür das von der EU eingeführte Verbot für illegal eingeführte Hölzer anzunehmen. Gegen die Abschaffung der Deklarationspflicht wehren sich nicht nur verschiedene Verbände der Holzbranche, sondern auch der WWF und der Konsumentenschutz schlagen Alarm (die SZ berichtete). Wie der Tagesanzeiger heute berichtet, werde der Druck auf den SVP-Wirtschaftsminister Guy Parmelin immer grösser, die Verordnung beizubehalten.

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www.konsum.admin.ch/bfk

Veröffentlichung: 05. Februar 2019

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