In zwei Jahren steht er auf der anderen Seite
Elmar (links) und sein Vater Robi Wyrsch schauen in Basel dem Schweizer Bauschreiner Romain Mingard zu. Bild: Nicole D'Orazio
Elmar (links) und sein Vater Robi Wyrsch schauen in Basel dem Schweizer Bauschreiner Romain Mingard zu. Bild: Nicole D'Orazio
World Skills. Elmar Wyrsch ist frischer Schweizermeister der Möbelschreiner und darf die Schweiz an den World Skills 2024 in Lyon (F) vertreten. In Basel schaut er sich die aktuellen Wettkämpfe an, um zu sehen, was ihn erwartet. Mit dabei ist sein Vater Robi, der 1989 an der WM in Birmingham (Gb) Bronze gewonnen hat.
An den Swiss Skills in Bern Mitte September hat Elmar Wyrsch den Schweizermeistertitel der Möbelschreiner gewonnen und in der Kategorie Massivholz Bronze geholt. Damit hat er sich einen der zwei Schweizer Startplätze bei den Schreinern für die World Skills 2024 in Lyon (F) gesichert. Der 18-jährige Urner aus Attinghausen ist nun an der WM der Schreiner in Basel anwesend, um sich ein Bild davon zu machen, was ihn in zwei Jahren in etwa erwartet.
«Es ist spannend zu sehen, wie die Teilnehmer aus den anderen Ländern arbeiten», sagt der junge Schreiner. «Bei den Werkzeugen sind nicht alle gleich ausgestattet oder arbeiten mit unterschiedlichen Geräten.» Das Niveau schätzt er als hoch ein. Selber könnte er noch nicht mitmischen, meint er und grinst. Er geniesst es, für einmal auf der Seite der Zuschauer zu stehen. «Ich war bisher immer Wettkampfteilnehmer. Es ist für mich deswegen spannend, mir das nun in Ruhe anschauen zu können.»
Mit dabei ist auch sein Vater Robi Wyrsch. Elmar tritt sozusagen in dessen Fussstapfen. Denn der 54-Jährige hat 1989 an der WM in Birmingham (Gb) teilgenommen und bei den Möbelschreinern die Bronzemedaille gewonnen. «Ich bin natürlich sehr stolz auf Elmar. Es ist toll, dass er in Bern gewinnen konnte.» Sie hätten im Vorfeld sehr viel zusammen in seinem Betrieb trainiert. «Ich habe das natürlich alles mitgelebt, mit ihm geübt, Tipps gegeben und dann natürlich angefeuert», erzählt Robi Wyrsch. «Wir sind ein super Team.»
Anforderungsmässig sei das Niveau an der WM seit 1989 deutlich gestiegen, schätzt Robi Wyrsch ein. «Natürlich habe ich damals auch trainieren müssen. Aber nur schon der Weg zum Schweizermeistertitel war bei mir wenig lang und schwierig als bei Elmar.» Er sei damals anhand seiner guten LAP-Note vorselektioniert worden. «An der Höheren Fachschule Bürgenstock hatten wir dann zwei Wettkämpfe um den Schweizermeistertitel ausgetragen.» Trainiert hatte er im Vorfeld der WM vor allem allein. Kein Vergleich zu heute, wo das sehr professionell und sozusagen ein Spitzensport sei. «Die Vorbereitung von Elmar war auch für mich eine super interessante Zeit und ich habe Neues gesehen.»
Dass die WM erst in zwei Jahren stattfindet, kommt dem 18-Jährigen gerade recht. «Ich bin jetzt im vierten Lehrjahr. Mit der Vertiefungsarbeit, der IPA und den Abschlussprüfungen habe ich bis nächsten Sommer genug zu tun. Es ist ideal, dass ich mich nach dem Abschluss dann auf die WM vorbereiten kann», sagt Elmar Wyrsch. Er freut sich schon jetzt auf das Abenteuer World Skills. Auch sein Vater, der sicher auch nach Lyon reisen wird. «Jetzt sind wir aber hier und feuern unsere beiden Schweizer Romain und Brian an.»
Nicole D'Orazio
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Veröffentlichung: 13. Oktober 2022
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