Lignin soll Batterien revolutionieren
Das aus Lignin gewonnene Lignode-Pulver, die Anodenfolie und die fertigen Batterien.
Das aus Lignin gewonnene Lignode-Pulver, die Anodenfolie und die fertigen Batterien.
Als Anodenmaterial in Lithium-Ionen-Batterien ist Grafit unverzichtbar. Nun lässt sich das Kohlenstoffmineral auch aus Abfällen der Zellstoffindustrie herstellen. Das Verfahren hat der finnische Papierhersteller Stora Enso entwickelt. Es könnte damit auch Einfluss auf die Abhängigkeit der europäischen Industrie von China haben. Aus China kommen aktuell 70 Prozent des weltweiten Bedarfs an Grafit, dabei wird der Rohstoff wei-testgehend im Bergbau gewonnen.
Bei der Papierherstellung wird aus dem Holz Zellstoff gewonnen. Lignin fällt dabei als Abfallprodukt im Millionen-Tonnen-Massstab an. In Zukunft könnte daraus ein Anodenmaterial hergestellt werden, das in Batterien eingesetzt werden kann. Stora Enso nennt das neue Material Lignode.
Das neue Verfahren soll auch technische Vorteile bringen. So lassen sich Batterien mit Lignode-Elektroden beispielsweise schneller aufladen als solche mit Anoden aus natürlichem Grafit. Dies, weil Graphit eine geschichtete Struktur aufweist, die den Stromfluss verlangsamt. Der Hartkohlenstoff Lignode, den Stora Enso produziert, hat eine einheitliche amorphe Struktur, was den Stromfluss beschleunigt. Jährlich fallen allein im Stora-Enso-Werk Sunila in Finnland 50 000 Tonnen Lignin an. Dort hat das Unternehmen nun eine Pilotanlage zur Herstellung von Lignode installiert. Die hergestellten Folien lassen sich direkt als Anodenmaterial verwenden.
www.storaenso.comVeröffentlichung: 23. März 2023 / Ausgabe 12/2023
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