LED-Licht für die Arbeit


Für eine saubere Arbeit ist eine optimale und effiziente Beleuchtung unentbehrlich. Bild: Pixabay
Für eine saubere Arbeit ist eine optimale und effiziente Beleuchtung unentbehrlich. Bild: Pixabay
Beleuchtung. Für die Erschaffung sauberer und genauer Arbeiten benötigt es eine perfekte Ausleuchtung des Arbeitsbereiches. Will der Schreiner in seiner Produktion neue LED-Lampen oder LED-Leuchtmittel einsetzen, gibt es verschiedene Punkte zu beachten.
In den meisten Schreinereien sind wahrscheinlich noch die bekannten alten Lampen mit Leuchtstoffröhren an der Decke montiert. Solange diese einwandfrei funktionieren und man eventuell ein paar Packungen Ersatzleuchtmittel im Keller hat, hüllen diese den Bankraum und die Produktion in ein helles und gutes Licht.
Spätestens jedoch, wenn die Ersatzleuchtmittel aufgebraucht sind oder eine Lampe definitiv den Geist aufgibt, muss der Schreiner eine passende Ersatzlösung suchen. In diesem Fall stehen ihm grundsätzlich zwei Varianten zur Verfügung: Er kann sich entweder einen passenden Leuchtmittelersatz für seine Lampen besorgen oder eine entsprechend auf die Bedürfnisse abgestimmte neue Lampe anschaffen.
Laut dem Bundesamt für Energie BFE werden in der Schweiz pro Jahr rund 10 Milliarden Franken für Elektrizität ausgegeben. Zirka 15 Prozent dieses Stromverbrauchs werden dabei für die Beleuchtung eingesetzt. Mit der LED-Technik und optimaler Lichtregelung könnte man schätzungsweise rund 50 Prozent des jährlichen Beleuchtungsstroms einsparen. Da die Beleuchtung grösstenteils für unsere Sinneswahrnehmung verantwortlich ist, sollte der Schreiner bei der Qualität keine Abstriche machen. Mit hochwertigen LED-Lampen der neusten Generation ist eine gute und gleichzeitig effiziente Beleuchtung in der Praxis umsetzbar. Die Lichtqualität ist mit jener herkömmlicher Halogenlampen vergleichbar und optimal zum Arbeiten.
LED steht für «Licht emittierende Diode». Sie ist ein Bauteil aus der Elektronik, welches Licht durch Stromzufuhr auf einem Halbleiter erzeugt. Die LED-Technik wird laufend verfeinert und wohl schon bald alle bestehenden Leuchtmittel ablösen.
Neben der Energieeffizienz der LED-Technologie weisen die Dioden noch weitere Vorteile auf:
In der EU und in der Schweiz müssen alle Leuchtmittel mit einer Energieetikette versehen werden. Diese gibt Auskunft über den Energieverbrauch und die Energieeffizienz des jeweiligen Produktes. Auf der Etikette steht A++ für die beste und E für die schlechteste Energieeffizienzklasse.
Seit 2018 dürfen nur noch Leuchtmittel verkauft werden, die mindestens die Klasse B aufweisen. Leuchtmittel, für die es bis dahin keine wirtschaftliche Alternative gibt, sind von diesem Verbot ausgenommen. Eine dieser Ausnahmen ist beispielsweise die Halogenstablampe.
In einer Schreinerei gibt es je nach Arbeitsbereich unterschiedliche Anforderungen an ein Leuchtmittel. Die genauen Mindestanforderungen an die Beleuchtungsstärke, die Gleichmässigkeit und die Farbwiedergabe sind in der europaweit geltenden Norm Din EN 12464 zu finden. «Der häufige Arbeitsplatzwechsel in einer Schreinerei bedingt ein sehr flexibles Beleuchtungskonzept», sagt Sandro Carrubba, Lichtplaner bei der Störi Licht AG aus dem glarnerischen Netstal.
Um die vielen Bedürfnisse abzudecken, rät der Lichtspezialist: «Für spezifische Arbeitsplätze kann neben der abgestimmten Allgemeinbeleuchtung eine arbeitsplatzbezogene Individualbeleuchtung eingesetzt werden.» So kann man den jeweiligen Lichtbedarf am Sägetisch, an der Kehlmaschine oder an der Säulenbohrmaschine optimieren.
Für die gewerbliche Verwendung sollten nur eigens dazu entwickelte Leuchtmittel und Leuchten eingesetzt werden. In einem Schreinereibetrieb sollten deshalb ausschliesslich staubgeschützte Produkte verwendet werden. Spezielle Bereiche, wie zum Beispiel der Spritzraum, erfordern eine erweiterte Beachtung. «Je nach Fall sind explosionsgeschützte Leuchten, sogenannte EX-Leuchten, einzusetzen», sagt Jacob Schreck, Lighting Application Expert bei der Zumtobel Light-ing GmbH.
Ein zentrales Auswahlkriterium ist die für die jeweilige Tätigkeit benötigte Lichtmenge. So reichen für Maschinenarbeiten 500 Lux aus, bei Lackier- oder Furnierarbeiten sind bis zu 750 Lux nötig. «Für Qualitätskontrollen oder für die Furnierauswahl spielt die richtige Farbwiedergabe ebenfalls eine entscheidende Rolle», sagt Jacob Schreck. Aus Sicherheitsgründen muss darauf geachtet werden, dass keine Flacker- oder Stroboskopeffekte auftreten. Flackerndes Licht kann bei Maschinenarbeiten zu Fehleinschätzungen führen. «Gerade bei niederfrequent gepulstem Licht können rotierende Teile wie Fräser oder Sägeblätter stillstehend erscheinen», sagt Sandro Carrubba.
Bei herkömmlichen Röhrenleuchten hat der Schreiner die Wahl, ob er nur die Leuchtmittel oder die ganze Leuchte ersetzt. Hier empfiehlt sich ganz klar eine spezifische Abklärung bei einem Fachhändler oder einem Lichtplaner.
Beim Leuchtmittelersatz werden anstelle der herkömmlichen Leuchtstoffröhren moderne LED-Röhren in die bestehenden Sockel eingesetzt. Bei alten Leuchten mit konventionellen Vorschaltgeräten kommt neben der Lampe zusätzlich ein neuer Starter zum Einsatz. Bei elektronischen Vorschaltgeräten muss in einigen Fällen auch das Vorschaltgerät ersetzt werden. LED-Röhren haben etwa die halbe Anschlussleistung und strahlen oft nur in den unteren Raum ab.
Beim Leuchtenersatz wird die gesamte Leuchte gegen eine LED-Leuchte mit fest verbauten Leuchtdioden getauscht. Gegenüber dem Leuchtmittelersatz sind solche Systeme technisch besser abgestimmt und konstruktiv stabiler. Das wirkt sich wiederum positiv auf die Unterhaltskosten aus. Die Kosten einer neuen LED-Leuchte sind höher als der Ersatz durch LED-Röhren, auf lange Sicht ist diese Lösung jedoch wirtschaftlicher.
Grundsätzlich ist ein herkömmliches Leuchtmittel nicht eins zu eins mit einer LED als Lichtquelle austauschbar. «Für einen optimalen Betrieb kommt es auf das System im Ganzen an. Nur wenn alle Komponenten zusammenspielen, sind Effizienz, Langlebigkeit und Sicherheit gewährleistet», sagt Jacob Schreck.
So unterschiedlich wie die Arbeiten der Schreiner, so verschieden sind auch die räumlichen Gegebenheiten vor Ort. Eine für jede Werkstatt geltende Beleuchtungslösung vorzuschlagen, ist deshalb nicht möglich. Es ist ratsam, sich seine Bedürfnisse sowie räumlichen Gegebenheiten aufzuschreiben und einen Fachmann zu kontaktieren. Denn eine auf den eigenen Betrieb abgestimmte Beleuchtung ist nicht nur essenziell für sauberes und exaktes Arbeiten, sie ist auch eine finanzielle Investition in die Zukunft.
Folgende drei LED-Industrieleuchten der aktuellsten Generation entsprechen den erhöhten Ansprüchen einer Produktion.
www.stoeri-licht.chwww.zumtobel.ch
Die Lichtbandsysteme «Veko» werden auf das gewünschte Mass vorgefertigt. Auf den Lichtbandträger können unterschiedliche Lichtmodule eingesetzt werden. So passt sich das System an die unterschiedlichsten Bedürfnisse an. Da die Elemente vormontiert werden, verkürzt sich die Montagezeit und einzelne Elemente können einfach ausgetauscht werden.
Die LED-Industrieleuchte «Trinos» der Zumtobel Lighting GmbH aus dem österreichischen Dornbirn kombiniert erstmals die Flexibilität und die Funktionalität eines Tragschienensystems mit der Langlebigkeit einer IP65-Leuchte. Bis zu 50 Meter des IP65-Lichtbands können ununterbrochen am Stück installiert werden. Alle Schienen, Lichtbalken und Lichtbausteine werden dabei in metrischen Massen gefertigt. Dank der Clix-Technik ist eine einfache, schnelle und sichere Montage möglich. Für kleinere Objekte sind Einzelleuchten in Längen von 1,8 und 2,3 Metern erhältlich.
Die Hochleistungs-LED-Leuchte «E-Black Kompact» der Störi Licht AG aus Netstal GL wurde speziell für die Beleuchtung in Hallen entwickelt. Die Leuchte ist mit verschiedenen Ausstrahlungswinkeln verfügbar und stellt eine gleichmässige Beleuchtung sicher. Das schwarz eloxierte Aluminiumgehäuse leitet die Wärme gut ab, weshalb sich die Leuchte für Anwendungen an sehr heissen Orten, wie beispielsweise direkt unter dem Dach, eignet. Die in Italien produzierten Leuchten sind auf Wunsch mit individuellen Befestigungsbügeln erhältlich.
Energie Schweiz rät, beim Kauf neuer LED-Leuchtmittel oder Lampen den Handtest durchzuführen.
Hierfür wird einfach kurz die Hand- fläche unter das jeweilige LED-Leuchtmittel gehalten und der Farbton beurteilt. Diese erste subjektive Wahr- nehmung der Lichtqualität kann schon viel darüber aussagen, ob einem die Farbwiedergabe des Lichtes zusagt und ob sie sich zum Arbeiten eignet. Denn das Licht trägt neben der visuellen Wahrnehmung viel zur Behaglichkeit bei.
www.energieschweiz.chVeröffentlichung: 18. April 2019 / Ausgabe 16/2019
Fahrzeugeinsatz. Firmenfahrzeuge sind für Schreiner genauso wie Handwerkzeug und Maschinen alltägliche Gebrauchsgegenstände. Klare Nutzungsbedingungen zwischen dem Betrieb und den Angestellten vermeiden da unnötigen Ärger.
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