Durchgang mit Innenverkleidung


Das Türfutter bildet die wohnliche Verbindung durch die Wand in den nächsten Raum. Bild: Frank Türen AG
Das Türfutter bildet die wohnliche Verbindung durch die Wand in den nächsten Raum. Bild: Frank Türen AG
Rahmentypen. Die Öffnung durch die Wand wird durch eine verkleidete Laibung zu einem geschlossenen Element, durch das man hindurchgeht. Das kastenförmige Türfutter bildet nicht nur eine Raumnische, sondern verbindet und schützt den Bereich zwischen den Räumen.
Wandöffnungen erhalten sofort eine wärmere und wohnlichere Wirkung, wenn die Laibungsflächen mit Holz verkleidet sind. Was früher dazu diente, keine Mauerdurchbrüche aufwendig verputzen zu müssen und auf einfache Weise auch die Kanten zu schützen, wird heute noch gezielter eingesetzt. Mit der Innenverkleidung kann ein Bezug zu anderen Raumelementen geschaffen werden, was dem Bereich bis zum Türblatt beziehungsweise bis in den anderen Raum eine wohnlich gefasste Ausstrahlung verleiht.
Grundlegend handelt es sich bei dieser Türart um die Erweiterung der Möglichkeiten der Blendrahmentür. An den Rahmen wird eine umlaufende Laibungsverkleidung befestigt, wobei das untere Element beispielsweise eine Holzschwelle ist. Dann wird dieser Kasten mit einseitigem Rahmen in den Wandausschnitt gestellt und befestigt. Durch das Anbringen einer Zierverkleidung auf der gegenüberliegenden Wand- seite verdeckt man den Zwischenraum von Holz und Mauer und erhält eine ähnliche Optik wie auf der Blattseite. Der eigent- liche Türrahmen kann etwas dünner als beim Blendrahmen ausfallen, da das Futter noch einen Teil der Falztiefe aufnimmt. Es ist somit auch möglich, eine beidseitig gleich dicke Zierverkleidung zu fertigen, womit eine ausgeglichene Optik erreicht wird.
Eine elegante Verkleidung wird so auf Mass im Betrieb gefertigt, dass sie rund 5 mm tiefer ist als die Wanddicke, um Unebenheiten auszugleichen. Sie sollte fertig behandelt werden können und auf dem Bau mit der Zierverkleidung verleimt werden. Mit einer kleinen Ziernut im Leimfugenbereich wird dieser Übergang sehr sauber und birgt keine speziellen Probleme.
In der Herstellung etwas aufwendiger sind Steckverbindungen, mit denen sich Wandtoleranzen auffangen lassen. Durch den langen Kamm an der Zierverkleidung und der tiefen Nut in der Futterkante erhält man reichlich Spielraum in der Umfassung der Wanddicke. Bei wiederkehrender Fertigung empfehlen sich spezielle Fräsköpfe. Für den Schreiner interessant ist, dass fertige Profile in einer Länge von 5,6 m und verschiedenen Breiten im Handel erhältlich sind. Als Ummantelung wird von weis-ser Folie bis zum Furnier nach Wunsch alles geboten. Damit diese sauber um das Trägermaterial herum geleimt werden kann, müssen die Kanten stärker gerundet sein.
Bei beiden Systemen muss berücksichtigt werden, dass die geringe Materialstärke im Bereich der Bandbefestigung zusätzliche Verstärkungswinkel benötigt. Diese sind passend im Handel erhältlich. Das gilt auch, wenn mit dem Schliessblech grössere Widerstandswerte erreicht werden müssen. Die Ausreisskräfte können so komplett auf das Futter übertragen werden.
Futtertüren werden wegen der Witterungseinflüsse nicht unbedingt für Hauseingänge verwendet. Dennoch gibt es Situationen zwischen geheizten und ungeheizten Räumen, in denen Kältebrücken unerwünscht sind. Bei nur wenig Luft zwischen Futter und Mauer reicht es, den ganzen Rahmen dicht auszufugen. Die dadurch stehende Luft wirkt dabei isolierend. Grössere Zwischenräume müssen hingegen mit Isola- tionsmaterial ausgefüllt werden.
Schall überträgt sich nicht nur über das bewegliche Türblatt und dessen Materialschwingungsverhalten, sondern auch über alle Übertragungspunkte darum herum. Die Innenauskleidung einer Maueröffnung bildet zwangsläufig Hohlräume, die wie ein Resonanzkörper wirken. Um das zu unterbinden, braucht es Masse.
Wird auf die Futterrückseite Schwerfolie aufgeklebt und der restliche Hohlraum sorgfältig mit einer schwereren Steinwolle ausgestopft, kann ein sehr guter Schalldämmwert erreicht werden. Die Verwendung von Schallschutzdübeln ist selbstverständlich. Vorsicht gilt auch bei den Steckverkleidungen! Auch sie bilden kleine Hohl- räume und müssen Schwerfolie enthalten.
Um Luftschall zurückzuhalten, braucht es neben den oben beschriebenen Massnahmen noch die Dichtheit der gesamten Einheit. Also ein sauberes, beidseitiges Abfugen des Rahmens und eine umlaufende Doppeldichtung. Damit diese durchgängig mit dem Türblatt schliesst, sind drei Bänder und ein Dreipunkt-Verschluss notwendig. Auch ein noch so gutes Türblatt mit einem hohen Laborwert im Schallbereich kann nur dann überzeugen, wenn der Verlust über die Nebenwege möglichst stark eliminiert wird. Das bedeutet: geringe Materialschwingungen und kein direkter Luftdurchgang.
Sobald es um Brandschutz geht, sind die Schallschutzmöglichkeiten wieder recht eingeschränkt. Die Anschraubpunkte müssen geschiftet sein. Sehr wichtig ist das saubere Ausstopfen der Zwischenräume mit Steinwolle. Der Holzkasten des Futters kann schnell den Eindruck erwecken, dass ein effizienter Brandschutz schwieriger sein könnte. Dem ist aber gar nicht so, denn der Feuerdurchbruch wird schliesslich erst im Bereich der Tür mit allen Übergängen und Anschlüssen zur Wand verhindert. Wie immer gilt der Grundsatz: Wie geprüft, so eingebaut. Die strikte Einhaltung der Vorgaben, auch was alle Materialien wie beispielsweise Brandschutzdübel betrifft, ist hierbei selbstverständlich und absolute Pflicht.
Eine ausschliessliche Rahmenbefestigung mit Montageschaum sollte bei schweren Türblättern und deren dynamischen Belastungen überlegt sein. Es ist immer möglich, im Falz unsichtbar Schrauben zu setzen. Dabei sollten gerade auch die stärker belasteten Bereiche bei den Bändern und dem Schliessblech bewusst angegangen werden.
Im Fall von auf Mass gefertigten fixen Futterrahmen kann zusätzlich unter der Zierverkleidung verschraubt werden. Dies ist besonders bei sehr tiefen Umfassungsfuttern ein grosser Vorteil. Steckbare Rahmen mit Tiefenausgleich erlauben keine Verschraubung auf dieser Seite, was den zusätzlichen Einsatz von Montageschaum erfordert. Wichtig ist auch, dass eine Holzschwelle nach unten hin geschiftet ist und mit Silikon beidseitig abgedichtet wird. Sie muss rundum wie ein Parkettboden mit dem entsprechenden Lack oder Öl beschichtet sein.
Veröffentlichung: 09. Juli 2015 / Ausgabe 28-29/2015
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