Die Robinie ist der Baum des Jahres

Mit den gefiederten Blättern und den weissen Blüten ist die Robinie schön anzusehen. Bild: Andreas Roloff

Die Wahl der Robinie zum Baum des Jahres 2020 gibt Anlass zu Diskussionen in Fachkreisen. Denn die Robinie ist ein Neophyt, dafür aber resistent im Hinblick auf den Klimawandel.

Die von der Silvius-Wodarz-Stiftung zum Baum des Jahres gewählte Robinie ist ein Baum der Widersprüche. Mit ihren Fiederblättern, den weissen Blüten und den Dornen an den Ästen ist sie schön anzusehen, doch Rinde, Blätter und Samen sind für den Menschen giftig.

Die einen sehen in dem vor über 300 Jahren aus Nordamerika eingeführten Laubbaum den invasiven Neophyten und Konkurrenten der heimischen Flora. Für andere ist er ein Hoffnungsträger im Bezug auf den Klimawandel.

Dauerhaft und witterungsbeständig

Die Robinie ist eine Meisterin im Besiedeln der unwirtlichsten Lebensräume. Salz- und immissionstolerant, kommt sie gut mit städtischem Klima und schwierigen Bodenverhältnissen zurecht. Ihre Blüten sind wichtig für die Bienen und andere Bestäuber. Damit wirkt sie dem Insektensterben entgegen.

Das Holz der Robinie ist dauerhaft und witterungsbeständig. Es wird oft im Aussenbereich eingesetzt, so unter anderem für Lawinenverbauungen, den Bau von Brücken, Spielplatzgeräten und Terrassenmöbeln.

Die Scheinakazie

Oft wird die Robinie mit der Akazie verwechselt. Deshalb wird sie auch als Scheinakazie (Robinia pseudacacia) bezeichnet. Für den Laien sind die beiden Bäume insbesondere anhand der Blätter zu unterscheiden: Das Robinienblatt besteht aus einer ungeraden Anzahl von Einzelblättern, die sich dabei jeweils am Ende des Blattstiels befinden. Bei der Akazie sind hingegen mehrere Blätter symmetrisch an einem Blattstiel angeordnet.

mh

www.baum-des-jahres.de

Veröffentlichung: 12. Februar 2020

Artikel zum Thema

28. November 2024

Stoffe, die das Leben prägen

Kunststoffe.  Schreiner kommen bei ihrer Arbeit täglich mit Kunststoffen in Kontakt – nicht zwingend nur als Baumaterial. Die Welt des künstlichen Materials ist faszinierend, wie ein Besuch beim Kunststoff Ausbildungs- und Technologie-Zentrum (Katz) zeigt.

mehr
28. November 2024

Natur ist genial

Biobasierte Materialien.  Nicht jedes Material auf biologischer Grundlage, das möglich ist, ist gleichzeitig auch sinnvoll. Aber: Viele Grundlagen blieben bislang ungenutzt. Das ändert sich derzeit. Immer mehr Werkstoffe und Materialien entstehen auf biologischer Basis.

mehr

weitere Artikel zum Thema:

WerkstoffeWirtschaft