Bereit für die elektrische Morgentoilette

Die Positionierung einer Steckdose muss sehr bewusst geplant werden. Bild: Fraefel AG

Stromanschluss.  Die technische und gesellschaftliche Entwicklung verändert die Bedürfnisse bezüglich Wohnen stetig. Heutige Badezimmer müssen mehr als einen Waschplatz bieten und auch eine gute, möglichst ergonomische Verwendung von Elektrogeräten erlauben.

Wer immer mal wieder verreist, muss mit den verschiedensten Badezimmereinrichtungen auskommen. Bei Hotelzimmern wird gerne versucht, das Maximum aus sehr wenig Platz herauszuholen, während man sich bei der Ausstattung von Ferienwohnungen eher an ortsüblichen Wohnstandards orientiert. Das kann dann allerdings schon mal bedeuten, dass über einem Lavabo ein Keramiktablar an der Wand hängt und darüber ein schlichter Spiegel den Gast morgens mit seinem Gesicht begrüsst. Dieses Tablar als einzige Ablage soll dann das Necessaire aufnehmen – also das Notwendigste, was man dabeihat. Es zeigt sich dann schnell, wie sich das mit dem Notwendigsten aktuell definiert.

Diese Zusammenstellung eines Waschplatzes galt lange Zeit auch in Schweizer Badezimmern als Standard. Als Erstes wurden dann das Tablar und der Spiegel durch einen flach bauenden Spiegelschrank ersetzt. Damit bekamen Dinge wie Fläschchen, Tuben und Haarbürsten sowie das Rasierzeug einen festen Platz. Ein spezielles Schrankmöbel mit Siphonausschnitt wurde und wird auch immer noch vielerorts unter das Lavabo geschoben, um weiteren Stauraum zu schaffen. Da die alten Spiegelschränke als oberen Abschluss meistens einen horizontalen Leuchtkasten aufwiesen, besassen sie praktischerweise in dessen Verlängerung auf der Aussenseite eine Steckdose – und das hat lange Zeit gereicht.

Den Wandel im Blick haben

Der Zeitgeist lässt sich gerade bei den eigenen Bedürfnissen im Alltäglichen am besten ablesen. Mit den Veränderungen in einer Gesellschaft wandeln sich Gewohnheiten in wiederkehrendem Ablauf und damit auch die Bedürfnisse bezüglich der Einrichtung. Dieser Punkt betrifft praktisch immer auch den Schreiner und sollte daher gut verfolgt werden.

Alleine schon der Umstand, dass heute kaum noch Schminkkommoden im Schlafzimmer anzutreffen sind, dürfte dazu geführt haben, dass der Anspruch an die Ausrüstung im Badezimmer gestiegen ist. Das betrifft das Fassungsvermögen der Spiegelschränke, aber auch die Ablagemöglichkeiten um das Lavabo herum. Es muss möglich sein, dass alle im Badezimmer notwendigen Produkte und Geräte einen festen Platz erhalten. Die Bewegungsfreiheit des Benutzers soll nicht eingeschränkt sein, und es soll ein aufgeräumter Eindruck entstehen.

Sieht man sich das aktuelle Angebot beispielsweise der Keller Spiegelschränke AG aus Roggwil im Thurgau an, so fallen die elegant wirkenden Schränke mit teilweise stattlichen Grössen auf, die gut zu Doppellavabos passen. Etliche Modelle lassen sich in der Wand versenkt montieren und stehen somit kaum noch vor. Damit erscheinen sie weniger dominant – ach ja, und aussen fehlt die Steckdose.

Geräte, die Anschluss brauchen

Die stetige Weiterentwicklung von Elektrogeräten hat auch nicht vor den persönlichen Gebrauchsgegenständen im Badezimmer Halt gemacht. So sind elektrische Zahnbürsten und Rasierapparate mittlerweile oft akkubetrieben, wozu Ladestationen aufgestellt werden müssen. Das braucht natürlich auch den entsprechenden Platz, und bei einer individuellen Planung für einen Kunden kann man dann auch gleich dafür sorgen, dass es keinen Kabelsalat im Schrank gibt.

Eine ganze Reihe von Geräten, wie beispielsweise Epilierer, sind dazugekommen, die vorher eher im Schönheitssalon anzutreffen waren. Es ist somit praktisch, wenn die notwendige Anzahl Steckdosen innerhalb des Schrankes liegen, wo die Geräte auch aufbewahrt werden. Bei der Keller Spiegelschränke AG sind sie auf dem Korpusboden oder unter dem Deckel montiert erhältlich.

Die Fraefel AG aus Lütisburg-Station SG bietet auch in Lavabo- und in Seitenschränken Steckdosen an. Sogar in Schubladenrückwänden ist das möglich. Für beide Firmen ist auch klar, dass eine USB-Steckdose mittlerweile zum Angebot gehören muss.

Anwendungen ohne Einschränkungen

Die Positionierung jeder Steckdose ist letztendlich mit dafür verantwortlich, ob das Möbelensemble dem Kunden den erwünschten Nutzen bringt. Ladestationen brauchen Platz und deren Kabel können schnell störend sein. Und das muss auch dann noch funktionieren, wenn die Geräte gegen neuere, andere ausgetauscht werden.

Wer dann noch beispielsweise seinen Haarföhn in einer Steckdose im Spiegelschrank einstecken möchte, sollte, trotz der dann wahrscheinlich offenen Tür, sein Spiegelbild gut betrachten können und immer noch genug Bewegungsfreiheit mit den Armen haben. Eine Lösung, wie das Kabel zwischen Schrankboden und Türrücken frei hindurchkommt, hilft.

Zulässige Steckdosen, die passen

Wer jetzt wieder die Aussensteckdose in Betracht ziehen will, muss sehr genau auf die Vorschriften achten, denn die Position im Raum spielt mit eine Rolle. Zudem soll das auch optisch passen. Zur Montage im Innern von Spiegelschränken gibt es von den Steckdosenherstellern spezielle Modelle, die an die Rückwand in die Ecke zu Deckel oder Boden montiert werden können. Alternativ lassen sich auch Unterputzdosen so in den Deckel platzieren, dass die Dose in einen vorhandenen Leuchtkasten hineinreicht.

Zugänglich und problemlos

Solche Unterputzdosen sind auch bei fixen Lavabo- und Seitenschränken ein Thema. Dort werden die Steckdosen am besten so in eine Blende gesetzt, dass man nicht in die Dosenrückseite und somit stromführende Teile fassen kann. Die Front muss so weit vorne liegen, dass man in stehender Position einstecken kann. Sie sollte aber so weit zurückgesetzt sein, dass ein Stecker mit seinem Kabelaustritt nicht beschädigt wird, wenn man aus Versehen die Tür zudrückt.

Schon bei einem Lavabomöbel mit Tablar ist der obere Bereich etwas schwierig zu nutzen, da das Ablaufrohr mit dem Siphon im Weg steht. Bei einer Schublade erfordert diese Situation noch mehr Aufmerksamkeit, weil auch der Inhalt die Bewegung mitmacht. Ist die Dimensionierung des Freiraumes nicht gross genug, kann beispielsweise ein Haarföhn Schaden nehmen. In solchen Fällen hilft eine Innenunterteilung, was bei mehreren Geräten sowieso von Vorteil ist. Noch sicherer ist, wenn fixe Wände in der Schublade den Raum für das Ablaufrohr frei halten. Dann ist es erst gar nicht mehr möglich, dass ein Gegenstand in den Gefahrenbereich rutscht. Die Raumnutzung bleibt damit frei und sehr flexibel nutzbar.

Absicherung mit Potenzial

Auch wenn Steckdosen gerade in fest montierten Badezimmermöbeln sinnvoll sind, einen grossen Mehrwert darstellen und gut eingebaut werden können, passen die Komponenten Strom und Wasser nicht zusammen. Deshalb gibt es für Nass- und Feuchträume auch sehr strenge Vorschriften was, wie und wo genau eingesetzt werden darf. Selbst eine Innensteckdose muss beispielsweise zu einer geschlossenen Duschglaswand hin noch 600 mm Abstand haben, um zugelassen zu werden. Das Gleiche gilt auch bis zum Badewannenrand.

Sobald es beim Austausch mit dem Kunden etwas konkreter wird und der Schreiner dessen Wünsche kennt, sollte er unbedingt Rücksprache mit einem Fachmann halten. So werden nicht nur Fehler vermieden, sondern es können noch zusätzlich bessere Angebote entstehen.

www.guten-morgen.chwww.fraefel.ag

andreas Brinkmann

Veröffentlichung: 08. Oktober 2020 / Ausgabe 41/2020

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