Auch für Warmduscher
Bild: Röshults Ein Statement im Garten: die schlicht-kantigen Aussenduschen von Röshults. Natürlich mit einem Sockel aus Holz.
Bild: Röshults Ein Statement im Garten: die schlicht-kantigen Aussenduschen von Röshults. Natürlich mit einem Sockel aus Holz.
Unter freiem Himmel. Draussen wie drinnen: Das gilt inzwischen für viele alltägliche Funktionalitäten und angenehme Gebrauchsgegenstände. Das macht auch vor der Dusche nicht halt. Grund genug, zu informieren, über das Angebot und die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben.
Am Abend vor dem Essen kommt die ganze Familie zusammen. Es wird geduscht, natürlich draussen. Solche Szenen kann man in vielen tropisch-heissen und gleichzeitig ärmeren Gegenden auf der Welt beobachten. Noch recht jung ist der Trend hin zur Aussendusche auch hierzulande. Dann allerdings nicht als Ersatzbadezimmer, sondern eher als Wellness-Element und luxusspendendes Utensil, platziert auf Dachterrassen oder im eigenen Garten. So lassen sich an den einschlägigen Messen vermehrt Lösungen für das erfrischende Nass im Aussenbereich finden.
Und das ist schlicht konsequent. Nachdem das Wohnzimmer mit Sofalandschaft und die Tafel zum Dinieren bereits auf der Terrasse stehen, die Grillierstation sich weiter zur Outdoor-Küche entwickelt hat, fehlt eigentlich nur noch das Ergänzungsbadezimmer zum kompletten Vergnügen unter freiem Himmel.
Für den Kunden ist die Gartendusche eine Bereicherung für das Wohnzimmer im Grünen. Die Vorteile liegen auf der Hand. Es kommt das Element Wasser mit ins Spiel, ohne grossen Platzbedarf, schnell und im Vergleich zu einem Pool auch kostengünstig realisierbar. Inzwischen ist das Angebot an Aussenduschen schon unübersichtlich geworden. Viele Anbieter und noch mehr Händler tummeln sich in diesem Bereich.Für den ausführenden Schreiner eines Terrassendecks kann die Outdoor-Dusche ein interessantes Zusatzprodukt sein. Vor allem sollte ein entsprechender Kundenwunsch bei der Planung eines Terrassendecks mit einfliessen, damit Zu- und Ablauf für die Dusche bei der Unterkonstruktion entsprechend mitgedacht werden können. Und: Da nicht jeder einen vor neugierigen Blicken geschützten Platz im Grünen hat, geht es dann auch schnell um einen Sichtschutz. Mit dem Entwurf und der Realisierung eines solchen Sichtschutzes ist der Schreiner in diesem Fall gut aufgestellt.
Die Möglichkeiten für eine Erfrischung an heissen Sommertagen auf dem Sonnendeck beginnen bei ziemlich einfachen, wasserbefüllten Duschvorrichtungen, wie man sie aus dem Camping-Bereich kennt. Andere Duschstangen sind flexibel positionierbar und werden etwa mithilfe eines Dornes im Erdreich befestigt. Frei aufstellbare Modelle mit einem Sockelelement (oft mit einem Holzrost versehen), sind zahlreich zu finden. Die Outdoor-Dusche wird einfach platziert und – wenn der Sommer vorbei ist – eingelagert. Eine Besonderheit ist die Sockeldusche von Viteo. Bei dieser Aussendusche löst das Körpergewicht beim Betreten des kreisförmigen Sockels Duschstrahlen aus, die sodann als sanfter Regen herunterfallen. Über einen Wasserschlauch betriebene Aufstellduschen, gleich welcher Art, haben in der Regel eine Schnellkupplung als Anschluss nach dem Gardena-Prinzip mit einem Halb-Zoll-Schlauch. Das gilt auch für die Duschen mit Solarmodul.
Neben dieser Kaltwasservariante gibt es von mehreren Herstellern auch Aufstellduschen, die eine Wassererwärmung über ein Solarpanel integriert haben. Diese lassen sich dann mit einer Mischbatterie ganz normal bedienen. Freilich mit begrenzter Kapazität und einiger Zeit intensiven Sonnenscheins vorausgesetzt, kann man dafür auch noch am Abend mit angenehmer Wassertemperatur eine Dusche nehmen. Wem die Solarmodule noch zu wenig komfortabel sind, findet auch fest installierte Varianten mit Mischbatterie und Anschluss an die Warmwasserleitung der Hausinstallation. Der Schritt zum Outdoor-Badezimmer ist dann nicht mehr weit. Badezimmerausstatter und Armaturenhersteller wie etwa das italienische Unternehmen Antoniolupi mit dem Edelstahl-Modell «Shawa» bieten nun Lösungen, die sowohl für das Innen- als auch für das Aussenbad erdacht wurden. Damit rückt eine fest installierte und geplante Aussendusche näher an eine Badkonzeption und bietet auch ein anderes Antlitz als eine einfache Aufstelldusche. Mit solchen Produkten ist die Tür zur Gestaltung des luxuriösen Outdoor-Bades weit geöffnet.
Schwieriger als die Realisierung der Wasser-Zuleitung, für die man den Schlauch zur Not auch einfach unterhalb eines Terrassendecks verstecken kann, ist der Abfluss. Die meisten Aufstellvarianten haben hier keine besondere Lösung parat. Das Wasser fliesst einfach in die Umgebung ab. Während dieser Umstand auf Grünflächen schnell zu einem ziemlichen Matsch führt, sind Rostkonstruktionen deutlich vorteilhafter. Auf Terrassendecks mit wasserdichtem Unterbau und entsprechendem Gefälle kann das Wasser aus der Dusche natürlich perfekt abfliessen. Wird die Dusche auf Decks montiert oder platziert, die eine Versickerung des Wassers ermöglichen, sollte man gut prüfen, ob es zu Staunässe kommen kann. Die Platzierung einer Blechwanne unter dem Holzdeck mit einer gezielten Abflussführung und etwas Gefälle kann dann eine dauerhafte und einfach zu realisierende Lösung sein. Möglicher Nachteil dieser Variante: Die Dusche hat ihren festen Platz, und der sollte gut ausgewählt werden, damit man nicht zu schnell im Schatten unter Wasser steht. Prinzipiell lassen sich die Duschen für den Aussenbereich natürlich an die Warmwasserversorgung anschliessen. Dann kommt es nur darauf an, ob das gewählte Modell über entsprechende Kalt- und Warmwasserzuleitungen sowie einen Mischregler verfügt. Bei einer solchen Festinstallation an die Wasserversorgung muss in der kalten Jahreszeit die Wasserzufuhr abgestellt und die Leitung entleert werden. Die Aussendusche, von Beginn an zusammen mit einem Deck geplant, lässt sich mit Wasserabfluss, Platzierung der Dusche, Installationsarbeit und auch gestalterischer Ausarbeitung eines Sicht- oder eines Windschutzes gut unter den Hut des Schreiners bringen. Hat die Dusche einen Schlauchanschluss und ist der Ablauf des Wassers möglich, kann der Schreiner alle Arbeiten selbst ausführen.
Wird das Abwasser des Duschvergnügens unter freiem Himmel in die Umwelt und nicht in die Kanalisation geleitet, sollte man den Kunden auch auf mögliche Gefahren bei der Verwendung von Seifenprodukten hinweisen. Biologisch abbaubare Shampoos und Duschgels gibt es zur Genüge, diese entsprechen den Produkten für den Camping-Bereich. Da solche Produkte aber nicht wirklich bewertet werden, bleibt das Thema ein Graubereich. Biologisch abbaubar ist alles. Die entscheidenede Frage lautet nur: in welcher Zeit? Das bedeutet, dass man im Zweifel unter der Aussendusche auf gewohnte Pflegeprodukte verzichten sollte, weil diese zum Teil Inhaltsstoffe enthalten, die nicht so einfach in der Umwelt abgebaut werden können. Dazu gehören Erdöl, Silikone sowie synthetische Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe. Das Feld ist komplex, weil es wild durcheinander geht. Bio ist nicht Öko, vegan nicht automatisch gut und ohne böse klingende Tenside gäbe es keine Seife. Das geht so wenig wie duschen ohne nass zu werden, egal ob in- oder outdoor. Damit muss man dann leben.
www.roshults.sewww.lineabeta.comwww.viteo.comwww.zucchettikos.itwww.antoniolupi.itwww.garpa.chwww.jee-o.de
Veröffentlichung: 11. August 2016 / Ausgabe 32-33/2016
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