Alno ist definitiv am Ende

Bei Alno im deutschen Pfullendorf bleiben die Lichter für immer aus. Bild: Alno

Die Produktion des seit Juli insolventen Küchenerstellers Alno im deutschen Pfullendorf bleibt für immer geschlossen. Damit ist das Schicksal von 1600 Mitarbeitern besiegelt, die Immobilien und Anlagen werden liquidiert.

Wie der Insolvenzverwalter mitteilt, sei für das deutsche Küchenbau-Unternehmen kein Investor gefunden worden. Das Unternehmen befand sich schon seit Jahren in Schieflage hatte bereits im Juli einen Insolvenzantrag gestellt (die SZ berichtete). Dies hatte massive Auswirkungen auf den Schweizer Küchenmarkt: Die Bruno Piatti AG, die ebenfalls zu Alno gehörte, ging im September konkurs, 170 Mitarbeiter verloren dabei ihren Job.

Für Pino Küchen wird noch produziert

Derzeit werden noch für einen begrenzten Zeitraum Bauteile für die inzwischen verkaufte Pino Küchen GmbH gefertigt. Der Insolvenzverwalter und der Betriebsrat haben sich über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan geeinigt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden noch im November betriebsbedingte Kündigungen erhalten. Einzig ein Team von bis zu 60 Mitarbeitern wird an der Betriebsstätte insolvenzspezifische Abwicklungstätigkeiten übernehmen und eine befristete Zeit lang beschäftigt sein. Die verbliebenen Vermögenswerte des Küchenmöbelherstellers werden demnächst verwertet, soweit das möglich ist.

Schweizer Küchenmarkt kämpft mit Folgen

Derweil sieht sich die Schweizer Küchen- und Schreinerbranche mit dem hinterlassenen Scherbenhaufen konfrontiert. Zahlreiche Aufträge müssen jetzt in kürzester Zeit neu vergeben, produziert und ausgeführt werden. Bei manchen Projekten müssen sogar halb fertig montierte Küchen wieder herausgerissen und durch komplett neue Ware ersetzt werden, weil sich das Ergänzen der fehlenden Teile nicht lohnt.

Obwohl die Schweizer Küchenbauer keine Schuld am Niedergang der Piatti AG trifft, wirft das Ganze kein gutes Licht auf die Branche und dürfte diese noch lange Zeit beschäftigen.

ph

 

 

Veröffentlichung: 28. November 2017

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