Werkstoff aus abgehalfterten Ölpalmen

Ölpalmenholz, verarbeitet zu einer Dreischichtplatte. Visualisierung: Leitz

Palmöl ist mit einem Marktanteil von rund 30 % gemäss Wikipedia das am meisten angebaute Pflanzenöl der Welt. Wegen des grossen Wachstums der Ölpalmenplantagen steht das Produkt bei Umweltorganisationen in der Kritik: Für die Anbaugebiete – vor allem in den grössten Produktionsländern Malaysia und Indonesien – würden teilweise Regenwälder abgeholzt, lautet der Vorwurf. Das internationale Netzwerk «Palmwood Net» hat nun eine Möglichkeit erforscht, wie die Ölgewinnung mittels Ölpalmen ein gutes Stück nachhaltiger gestaltet werden kann. Die Palmen, die wegen schwindender Erträge alle 25 Jahre ersetzt werden müssen, können als Holzwerkstoff verarbeitet werden. Bislang ist das Ölpalmenholz als Abfallprodukt behandelt worden. Der Grund ist laut Mitteilung «die extreme Dichteverteilung im Stamm, der hohe Wassergehalt sowie die unterschiedliche Holzstruktur im Vergleich zu ‹normalen› Holzarten». Untersuchungen haben gezeigt, dass das Ölpalmenholz dennoch «hohe technische und wirtschaftliche Potenziale» birgt: für ein- und mehrschichtige Massivholzplatten, Tischlerplatten oder Sperrholz.

Vermeidung des illegalen Holzschlags

Die Nutzung könnte der Holzknappheit in den jeweiligen Ländern entgegenwirken und den illegalen Holzeinschlag reduzieren, hoffen die Forscher.Dem «Palmwood Net» gehören Hochschulen sowie in der Schreinerbranche bestens bekannte Unternehmen wie Jowat und Leitz an. Die Firmen präsentieren an der Ligna in Hannover (22. bis 26. Mai) die Forschungsergebnisse.

www.leitz.org www.palmwood.net

mf

Veröffentlichung: 09. März 2017 / Ausgabe 10/2017

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