Ukraine-Krieg treibt Preise für Metalle in die Höhe

Auch der Preis für Aluminium ist kräftig angestiegen. Ende März lagen die Notierungen knapp 70 Prozent über dem März 2021. Bild: Pixabay

Rohstoffe. Schreiner müssen sich auf höhere Preise für Beschläge einstellen. Laut dem deutschen Fachverband der Schloss- und Beschlagindustrie sind die Preise für Metalle im März richtiggehend explodiert.

Putins Krieg gegen die Ukraine hat nicht nur die Preise für Öl und Gas in die Höhe getrieben, sondern auch die Notierungen für Bunt- und Leichtmetalle sowie Stahl. Der Deutsche Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) aus Velbert hat die Marktdaten per Ende März ausgewertet. Wie der FVSB schreibt, seien die Preise für Kupfer, Messing, Aluminium et cetera drastisch angestiegen, seit russische Truppen in der Ukraine einmarschiert sind – dies nachdem sich die Preise in den vorangegangenen zwei Coronajahren schon aufgeschaukelt hätten. Die Anstiege betragen demnach verglichen mit dem März 2021:

  • Kupfer: + 22,5 Prozent
  • Messing: + 29,3 Prozent
  • Zink: + 56,7 Prozent
  • Aluminium: + 66,8 Prozent
  • Nickel: + 113,6 Prozent

Nickel ist besonders für die Batterieherstellung bedeutsam. Laut FVSB ist Russland nach Indonesien und den Philippinen der drittgrösste Nickelproduzent weltweit. Für die Unternehmen der Schloss- und Beschlagindustrie wird laut FVSB die Preiskalkulation nun immer schwieriger und die Versorgungslage unsicherer. Von den Anstiegen seien sämtliche Produkte der Schloss- und Beschlaghersteller betroffen, und dies stark und in kürzester Zeit.

Mit Engpässen rechnen

Noch drastischer ist die Preisentwicklung bei Stahl und Stahlerzeugnissen. Hier sei im März ein regelrechter Preisschock zu verzeichnen gewesen. Grund dafür sind einerseits das Importverbot der EU für Stahlerzeugnisse aus Russland und Weissrussland und andererseits steigende Energiepreise. So waren kaltgewalzte Bleche Ende März 29 Prozent teurer als noch Anfang Monat. Walzdraht verteuerte sich bis gegen 50 Prozent. Die Preise lägen nun deutlich über den Höchstständen vom Sommer 2021. Zwar sei das Angebot an Eisenerz und Kohle ausreichend, allerdings werde Metallschrott knapp mangels Lieferungen aus der Ukraine und Russland. Es sei mit Versorgungsrisiken zu rechnen.  

Stefan Hilzinger

Veröffentlichung: 08. April 2022

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