Stilsicherer Stand


Kombinationen aus Holz und Metall wirken leicht und beleben das Möbel. Bild: Noah J. Gautschi
Kombinationen aus Holz und Metall wirken leicht und beleben das Möbel. Bild: Noah J. Gautschi
Möbelfüsse. Sie sind ein zentrales Element, wenn es um die Gestaltung eines Möbelstückes geht. Je nach Ausführung, Materialisierung und Formgebung lassen sie ein Objekt schweben oder verankert wirken. Ein Blick in die Welt zwischen Möbel und Boden.
Momentan sucht man traditionelle Sockel mit Blende in der Möbelwelt fast vergebens und auch in der Küchenbranche zeigen grosse Anbieter vermehrt Küchen mit passenden Möbelfüssen oder Untergestellen, anstatt der gewohnten Sockel mit Blende. Aber auch Objekte, die bisher ohne Sockel an die Wand montiert wurden, erhalten wieder vermehrt einen passenden Sockel in Form eines Untergestelles oder von trendigen Einzelfüssen.
Sucht man nach dem Ursprung und der Inspiration, auf welche sich momentan viele Designer und Hersteller stützen, kommen sie dem skandinavischen Stil am nächsten. Dort spielen vorwiegend helle Holzarten oder filigrane Metalle ihre Stärken in der Materialisierung der Möbelfüsse aus und geben den Objekten eine schlanke und leichte Erscheinung. Aber auch Mid Century, die Formensprache aus den Fünfzigern, Sechzigern und Siebzigern, dient so manchem Designer als Inspirationsquelle. Diese filigranen, meistens aus einer Kombi-nation von Holz und Metall bestehenden Möbelfüsse sind seitlich oft nach innen ver-setzt und geben dem Möbelstück dadurch ein sehr leichtes Erscheinungsbild. Zudem finden sich an vielen solchen Füssen Metall-Applikationen aus Messing oder Bronze, die dem Möbelstück einen edlen Touch verleihen. Aus dieser Designzeit stammt auch der Trend, an jeden noch so kleinen Gegenstand Füsse zu montieren. So können auch Blumentöpfe, Musiklautsprecher oder Hundebetten mit den gleichen Füssen ver-sehen und so perfekt zur Einrichtung ange-passt werden.
Schaut man sich im Möbelbereich um, entdeckt man auch einige moderne Interpretationen der Möbelfüsse. Diese sind meist in Form von massiven Metall- oder Holzklötzen umgesetzt und verbinden den Korpus optisch regelrecht mit dem Boden. Da diese kubischen Klötze meist bündig mit dem Rand und der Front befestigt sind und nur wenige Zentimeter hoch ausfallen, verleihen sie dem Möbel Breite und lassen es stabil und verankert wirken. Aber auch gebogene oder winklig verschweisste Metallplatten verleihen mit ihrer breiten Erscheinung dem Möbelstück denselben Effekt.
An der diesjährigen Möbelmesse IMM Cologne in Köln gab es einige Hersteller, welche die Möbelfüsse wortwörtlich als Teil des Möbelstückes ausführten. So zogen sich diese beispielsweise durch das gesamte Möbelstück oder wurden zu einem Teil des Frontbildes.
Diese Gestaltungsart hat den Vorteil, dass sich die Füsse als wiederkehrende Elemente durch eine ganze Möbellinie ziehen. Zusätzlich kann das Fremdmaterial der Füsse ein reines Holzmöbel beleben. Bei solchen Kreationen ist der Grat zwischen perfekter Formgebung und störendem Element sehr schmal. Deshalb sollten diese Elemente eher zurückhaltend eingesetzt werden.
Offensichtlich bestehen viele der aktuell gefragten Möbelfüsse ganz oder teilweise aus Holz, was wiederum dem Schreiner die Möglichkeit eröffnet, sich selbst passende Produkte anzufertigen. So können eigene Kreationen die Schreinerarbeiten ergänzen und für ein einzigartiges Aussehen sorgen.
Wird das Holz mit Materialien wie Metall, Glas oder Kunststoff kombiniert, ist es wichtig, dass diese qualitativ passend zur Schreinerarbeit gefertigt sind. Ansonsten büsst eine sauber ausgeführte Arbeit durch handwerklich schlecht verarbeitete Zusatzkomponenten viel an Qualität ein.
Jeder Schreiner kennt die grosse Auswahl an Möbelfüssen im Fachhandel. Dort finden sich immer einige tolle Produkte, die je nach Auftrag optimal zum gewünschten Stil passen oder diesen ergänzen.
Für den höheren Designanspruch bieten viele Fachhändler auch spezielle Designfüsse an, die punkto Materialisierung und Ausführung auf einem sehr hohen Niveau sind. Damit lassen sich schon sehr individuelle Aufträge umsetzen.
Noch grössere Freiheiten hat der Schreiner bei Systemlösungen. Diese sind meistens in Gestellform umgesetzt und finden deshalb vor allem im moderneren kubischen Möbelbau ihren Einsatz. Durch die vielfältige Dimensionierung, was die Höhe, Breite und Tiefe angeht, kann der Schreiner solche Systeme individuell an das jeweilige Möbelstück anpassen. Er kann mit auserwählten Möbelfüssen sein Gestaltungsspektrum gewinnbringend erweitern und seiner Kundschaft zusätzliche Lösungen anbieten.
Die Häfele Schweiz AG hat neben dem Standardsortiment auch einige Design-möbelfüsse im Portfolio. Diese bestehen je nach Modell aus Edelstahl, Stahl oder Alu-minium. Den Möbelfuss aus Edelstahl gibt es beispielsweise in den Längen 100, 150 und 200 mm. Die Breite beträgt 40 mm und in der Höhe misst der Fuss 17,5 mm. Die Edelstahloberfläche wird wahlweise poliert oder gebürstet ausgeführt.
Das Gestellsystem «Frame» von Schüco zeichnet sich durch seine hohe Stabilität und klare Formensprache aus. Bei der Ackutech AG kann das System direkt auf das gewünschte Mass bestellt werden. Die Aluminiumteile sind eloxiert und können bei Tischen, Bänken und Möbelstücken eingesetzt werden.
Veröffentlichung: 07. Februar 2019 / Ausgabe 6/2019
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