Schreinergewerbe auf Kurs
Neuer Vorstand: Daniel Ackermann, Erwin Wie-derkehr, Thomas Meier, Rolf Eichenberger, Ronny Keller, Roland Koch, Bruno Inauen, Christian Fisch (v. l.). Bild: Schreinermeisterverband Appenzell
Neuer Vorstand: Daniel Ackermann, Erwin Wie-derkehr, Thomas Meier, Rolf Eichenberger, Ronny Keller, Roland Koch, Bruno Inauen, Christian Fisch (v. l.). Bild: Schreinermeisterverband Appenzell
Sektion Appenzell. Der Schreinermeisterverband Appenzell hat an der Generalversammlung die Verbandsstruktur geändert, um die Herausforderungen bei den Ausbildungskursen besser meistern zu können. Alle Anträge und die Wahlen wurden im Sinne des Vorstands abgewickelt.
Der Jahresbericht von Daniel Ackermann, Präsident des Schreinermeisterverbands Appenzell, glich in weiten Teilen jenem des Vorjahres. Die tiefe Zinslage begünstigte die Baubranche, wogegen der nach wie vor tiefe Eurokurs die Konkurrenz aus dem nahen Ausland spüren liess. Insgesamt dürfen die Appenzeller Schreiner aber zufrieden sein, die Auftragsbücher sind gut gefüllt und noch finden sich genügend junge Frauen und Männer, die das Schreinerhandwerk erlernen wollen. Gerade im Vergleich zu anderen Kantonen oder auch zu anderen Branchen ist dies nicht selbstverständlich. Auf nationaler Ebene gilt es, einen neuen Gesamtarbeitsvertrag auszuhandeln, was vor allem für die Delegierten zusätzliche Sitzungen bedeutet.
Der Schreinermeisterverband Appenzell ist stolz auf die Appenzeller Holzfachschule in Teufen AR, die er zusammen mit den Zimmermeistern betreibt. Dort stehen moderne Maschinen zur Verfügung, die überbetriebliche Kurse (ÜK) auf Topniveau erlauben. Der Verband investierte für die Kurse 2017 über 350 000 Franken. Zum wiederholten Mal ist dies einiges mehr als die dafür vorgesehenen Einnahmen. Stossend ist, dass die Gründe für die Mehrausgaben nicht hausgemacht, sondern politisch bedingt sind. Der Präsident nannte verschiedene Faktoren, darunter den Wegfall von Kursteilnehmern durch die Reduktion auf eine Schreinerklasse am Berufsbildungszentrum Herisau (BBZ) und die immer neuen Sicherheitsvorschriften und Lehrmittel, die vom Bund vorgegeben werden.
Die Reduktion der aufgewendeten Stunden und weitere Effizienzsteigerungen zeigten 2017 bereits Wirkung. Trotzdem wurde eine Anhebung der Kurskosten um 100 Franken pro Lernenden beschlossen, um einen Teil der Mehraufwände zu decken.
Um die Organisation der überbetrieblichen Kurse zu optimieren, schlug der Vorstand die Auflösung der bisherigen ÜK-Kommission vor. Stattdessen sollen die entsprechenden Personen im Vorstand Einsitz nehmen. Daher wurde der Vorstand durch Thomas Meier (ÜK-Leiter) und Rolf Eichenberger (ÜK-Obmann) sowie Ronny Keller (Fachlehrer BBZ) ergänzt. Schliesslich wurde auch der neue Chefexperte der Lehrabschlussprüfungen, Erwin Wiederkehr, in den Vorstand gewählt. Damit sitzen alle Ausbildungsverantwortlichen im Vorstand an einem Tisch. Das zeigt, wo die Schreinermeister die Hauptaufgabe ihres Verbandes sehen: in der Ausbildung ihres Nachwuchses. Die übrigen Vorstandsmitglieder unter dem Präsidenten Daniel Ackermann, die Revisoren sowie die Vertreter beim VSSM und an der Appenzeller Holzfachschule wurden einstimmig bestätigt.
Alle drei Jahre führt das Berufsbildungszentrum Herisau (BBZ) in Zusammenarbeit mit dem Schreinermeister- verband anlässlich der Freizeitarbeitenausstellung einen Schreinerwettbewerb durch. Unter dem Motto «Auffäl- lige Holzkreationen» präsentierten 33 Lernende ihre selbst entworfenen Möbel und liessen sie von einer Jury in den Kategorien 1./2. Lehrjahr sowie 3./4. Lehrjahr bewerten. Parallel dazu liess der Verband auch das Publikum die Objekte bewerten. Anlässlich der Generalversammlung durften die drei Bestplatzierten das Preisgeld im Umfang von 500, 300 und 200 Franken entgegennehmen. Präsident Daniel Ackermann lobte die Möbel, die «definitiv keine Durchschnittsware» seien und beweisen würden, «dass Appenzell eine hölzige Gegend ist». Interessan- terweise hat das Publikum praktisch gleich abgestimmt wie die Jury. Die ersten beiden Ränge des Publikumspreises belegten Christian Städler (Koch Möbelhandwerk AG) und Nicolas Züst (Spirig Schreinerei AG). Beide gewannen auch in der Jury-Bewertung in ihren Kategorien. Auf Platz 3 folgt Michael Räss (Nägeli AG), der Viertplatzierte in der Jury-Bewertung.
www.freizeitarbeiten.chVeröffentlichung: 17. Mai 2018 / Ausgabe 20/2018
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