Schön Schräg mussten die Wettbewerbsmöbel sein

Der Sieger des Thurgauer Lernendenwettbewerbs «Schreiner Chance 24»: Fabian Frei und sein Side-board namens «Total Tilt». Bild: Christof Lampart

18 Thurgauer Lernende haben am Talentwett- bewerb «Schreiner Chance 24» teilgenommen. Gewonnen hat Fabian Frei aus Märwil mit seinem Sideboard «Total Tilt». Zweiter wurde Jerome Herrmann, Dritter Lino Schmid.

Fabian Frei aus Märwil ist im dritten Lehrjahr und macht seine Lehre bei der Erich Keller AG in Sulgen. Er war einer von 18 Teilnehmenden, die am Talentwettbewerb «Schreiner Chance 24» des Verbands Schreiner Thurgau eine Arbeit samt Dokumentation und Produktionsunterlagen fristgerecht eingereicht hatten, wie es in einer Mitteilung heisst. Das diesjährige Motto lautete «Schön schräg». Dass er den ersten Preis gewonnen hat, freute ihn. Überrascht war er allerdings nur bedingt, wie er einräumte. «Ich kam mit meiner Arbeit gut voran, und auch die Rückmeldungen im Betrieb und von anderen waren sehr positiv, als das Sideboard fertig war. So erhoffte ich mir eine gute Platzierung.» Dass er sein Möbel weder verschenkt noch verkauft, versteht sich für den Sieger von selbst. «Das kommt in meine Wohnung», sagt Frei bestimmt. Für sein Sideboard namens «Total Tilt» bekam Frei von den drei Fachjurys (Schreiner, Schreinermeister und Gestalter) 333 von 378 möglichen Punkten verliehen.

Der zweite Platz ging an seinen Arbeitskollegen Jerome Herrmann aus Sulgen, der die Ausbildung ebenfalls bei der Erich Keller AG absolviert. Herrmann erhielt für sein Möbel «The Beveled Black Bar» 323 Punkte. Nur knapp verpasste Lino Schmid aus Felben-Wellhausen die Silbermedaille. Der Lernende der Bantli AG aus Eschenz bekam für sein «Designermöbel à la Eiffel» vom Preisgericht 321 Zähler. Auch dahinter ging es knapp zu und her: Mathias Lothenbach aus Pfyn (Schreinerei Fehlmann AG, Müllheim) wurde mit 317 Punkten Vierter. Rang fünf sicherte sich Sven Traber aus Harenwilen mit 312 Punkten (Zurbuchen AG, Amlikon).

Kundenjurypreis für Lothenbach

Den Preis der Kundenjury, der allerdings nicht in die Gesamtwertung einfloss, sicherte sich Lothenbach, der Gesamt-Vierte, mit seinem Sideboard «Schlicht geschroppt». Daniel Burkhart, Präsident der Berufsbildungskommission, lobte bei der Feier in Weinfelden alle, die den Lernendenwettbewerb erfolgreich durchgestanden hatten. «Sie hätten im Sommer mit Kollegen abhängen oder eine gute Zeit in der Badi verbringen können. Stattdessen haben Sie Durchhaltevermögen gezeigt. Und auf die Zähne gebissen, wenn es mit der Arbeit einmal nicht so lief», sagte er. Tatsächlich mussten die jungen Frauen und Männer bei ihren Projekten zuerst eine Idee entwickeln, deren Machbarkeit prüfen, die Umsetzung planen und das Werk fertigstellen.

«Sie sind ganz schön schräg», lobte auch Heinz Fehlmann, der Verbandspräsident der Schreiner Thurgau. «Was Sie geleistet haben, ist aussergewöhnlich und weicht deutlich von der Norm ab.»

www.schreinerthurgau.ch

Christof Lampart/ndo

Veröffentlichung: 03. Oktober 2024 / Ausgabe 40/2024

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