Piatti ist in Konkurs

Der Markenname «Bruno Piatti» steht nun zum Verkauf.

Küchen. Mit Urteil des Bezirksgerichtes Bülach vom Donnerstagvormittag wurde über die Bruno Piatti AG der Konkurs eröffnet. Damit ist der Untergang des einst stolzen Schweizer Küchenbauers besiegelt.

Im Juli beantragte das Unternehmen bereits eine provisorischen Nachlassstundung (die SZ berichtete). Damit wollten der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung der Bruno Piatti AG «die zum Jahresbeginn eingeleitete Sanierung fortsetzen und den Turnaround absichern». Diese Bemühungen zeigten aber keine Wirkung, und etwa 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren nun endgültig ihren Job.

Der einst grösste Küchenproduzent der Schweiz zählte in Spitzenzeiten rund 350 Mitarbeiter. 2014 übernahm der jetzt ebenfalls in Schieflage geratene Alno-Konzern aus dem deutschen Pfullendorf das Unternehmen. Daraufhin wurde die Produktion im zürcherischen Dietlikon geschlossen und nach Pfullendorf verlagert. Rund 100 Mitarbeiter verloren damals ihre Stelle (die SZ berichtete).

Die Konkursverwaltung beabsichtigt, die «beweglichen Sachen» (Küchen, Warenvorräte, Einrichtungsgegenstände etc.) der Bruno Piatti AG möglichst bald mit einen Gesamt- oder Einzelverkauf zu liquidieren. Interessenten können sich schriftlich an das Konkursamt Wallisellen (E-Mail: wallisellen[at]notariate.zh[dot]ch) wenden.

Auch Interessenten für die Marke «Bruno Piatti» können bis 31. Oktober eine schriftliche Offerte beim Konkursamt Wallisellen einreichen.

Jüngere Geschichte ist durch Übernahmen geprägt

Erst anfangs dieser Woche ist bekannt geworden, dass die Bruno Piatti AG für die Marke Forster Küchen eine Käuferin gefunden hat. Es handelt sich um die neu gegründete Forster Swiss Home AG unter der Führung des ehemaligen Alno-Chefs Max Müller (die SZ berichtete).

Die Bruno Piatti AG hatte eine bewegte Geschichte. Namensgeber Bruno Piatti gründete das Unternehmen 1948 in der Scheune seines Elternhauses in Dietlikon. Es folgten sehr erfolgreiche Jahre und Jahrzehnte. In jüngerer Vergangenheit war die Unternehmensgeschichte geprägt durch mehrere Übernahmen. 2004 kaufte der Bauausrüster AFG Arbonia Forster Holding (mit der Marke Forster Küchen) des Ostschweizer Unternehmers Edgar Oehler die Bruno Piatti AG.

2012 folgte der Zusammenschluss der Marken Forster und Piatti zur AFG Küchen AG. Im Jahr 2014 verkaufte Arbonia Forster diese an den Alno-Konzern. Mit der Übernahme wurde das Unternehmen in AFP Küchen AG umbenannt. Erst seit Mitte Juni dieses Jahres trägt es wieder seinen ursprünglichen Namen Bruno Piatti AG. ph/mf

Veröffentlichung: 14. September 2017

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