Jesper Frandsen vom Dänischen Hersteller Ceetec und Monika Walser (CEO), Mathias Boltshauser (Projektleiter) und Walter Horisberger (COO Standorte Langnau und Zollbrück, v.l.) von der Deligno AG schneiden das Band zur neuen Anlage durch. Bild: Stefan Hilzinger
Holzindustrie. Seit Anfang dieser Woche ist beim Produktions- und Handelsbetrieb Deligno AG in Langnau i. E. eine neue Produktionsstrasse in Betrieb, welche die Oberflächen von Brettern in einem Durchgang bürstet, schleift, lackiert und trocknet. Die Vorarbeiten für das Millionen-Projekt dauerten nahezu drei Jahre.
Mit der Investition von rund drei Millionen Franken dokumentiert das Unternehmen laut Deligno-CEO Monika Walser «nicht nur unsere unternehmerische Verantwortung im Emmental, sondern auch das ständige Bemühen, die Aktivitäten des Unternehmens möglichst nachhaltig und umweltbewusst zu gestalten.». Die Komponenten der neuen Produktionsstrasse für die Oberflächentechnik in Langnau stammen vom dänischen Hersteller Ceetec. Sie ist laut Walser in dieser Grösse und Vielfalt einzigartig in Europa und erlaube «eine neue innovative Technik im Bereich Oberflächenbeschichtung und forcierter Trocknung». Rund 150 Gäste und Kunden nahmen am vergangenen Freitag einen Augenschein von der Anlage, bevor sie nun an diesem Montag den Betrieb aufnahm.
Auf der neuen Oberflächenstrasse setzt die Deligno AG gemässe Medienmeldung im Hinblick auf eine nachhaltige und umweltbewusste Produktion auf ökologisch-wasserbasierende Farb- und Lacksysteme. Der schweizweit exklusiv angebotene, neue Decklack «EcoFix» setze neue Massstäbe in Sachen Ökobilanz: «Er enthält keine organischen Lösungsmittel und ist gesundheitlich unbedenklich, was ihn zu einer sicheren Wahl für Wohn- und Arbeitsräume macht», schreibt das Unternehmen. Darüber hinaus erfülle der Lack die Anforderungen der Minergie-Eco-Zertifizierung und wurde von der Stiftung Farbe C sowie mit dem EU-Umweltzeichen II ausgezeichnet. Vom neuen, umweltfreundlicheren Lack profitiere auch die Gesundheit der Mitarbeitenden, ist man bei Deligno überzeugt.
Die Deligno AG mit ihren aktuell sieben Standorten in der Deutsch- und Westschweiz setzt in ihrem Kompetenzzentrum für Oberflächenbehandlung in Langnau auf eine hohe Fertigungstiefe. Mathias Boltshauser, Projektleiter der neuen Oberflächentechnikanlage: «Das Schnittholz wird bei uns selbst produziert oder angeliefert – danach haben wir bis zur Oberflächenbehandlung den gesamten Bearbeitungsprozess an unseren Standorten in der Hand. Das macht uns äusserst flexibel für die Kundenwünsche und gibt uns die grösstmögliche Kontrolle über die Qualität unserer Produkte.» Die neue Anlage ermögliche eine Verdoppelung der Verarbeitungskapazitäten, da die behandelten Hölzer wie auch die Holzwerkstoffe mit einer automatisierten natürlichen fokussierten Trocknung paketiert und anschliessend direkt zum Kunden ausgeliefert werden können.
Nebst der Inbetriebnahme der neuen Oberflächentechnik-Anlage in Langnau sind bei der Deligno ag im Betrieb in Zollbrück in diesem Herbst die Bauarbeiten zum Ersatz der Blockbandsäge und dem Einbau von vier Trockenkammern aufgenommen worden. Die zweitgrösste Sägerei im Kanton Bern investiert an ihrem Hauptsitz gemäss eigenen Angaben rund 8 Millionen Franken in die Modernisierung des Standortes.
Stefan Hilzinger
Veröffentlichung: 21. November 2024
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