Massarbeit mit Leib und Seele

Mitte Jahr übergab Manfred Loosli die Leitung der Firma an seinen Sohn Matthias (l.). Bild: Loosli AG

Rehau.  Das Familienunternehmen Loosli aus Wyssachen BE hat sich auf massgenaue Qualitätsmöbel spezialisiert. Manfred Loosli gibt Einblicke in die Fertigung von Badmöbeln und die besondere Kooperationspartnerschaft mit dem Sanitärgrosshandel für den Vertriebsweg.

Was sollte ein perfektes Bad Ihrer Meinung nach ausstrahlen?
Das Badezimmer ist ein besonders intimer Raum. Er benötigt viel Aufmerksamkeit in der Gestaltung, angefangen von der Funktion bis hin zur Ästhetik. Für ihre Wohlfühloase suchen Kunden nach der richtigen Balance aus Natürlichkeit, Reinheit und Intimität. Über die Jahre gesehen werden die Badezimmer tendenziell immer grösser, während die Möbelelemente selbst reduzierter und filigraner werden.
Welche besonderen Anforderungen an die Materialien gibt es in der Badmöbelherstellung?
Alle Möbelelemente im Sichtbereich werden mit wasserfesten Materialien gefertigt. In der Schweiz gibt es dafür das Qualitätslabel F3. Bauteile werden im Kern der Platte mit einer wasserfesten Leimstruktur gebunden, die Oberflächen sind wasserresistent und die Kantenverarbeitung erfolgt nahezu ausschliesslich über die Lasertechnologie. Da kommen für uns zu 100 Prozent ABS-Kanten der Firma Rehau zum Einsatz, also Raukantex pro, um die Fugen zwischen Platte und Kante zu verschweissen. Damit vermeiden wir bei täglicher Beanspruchung nicht nur den schwarzen «Trauerrand», der über die Jahre bei einer Leimfuge entsteht, sondern vor allem auch Reklamationen.
Das heisst im Umkehrschluss, dass Badmöbel ein besonderes Qualitäts- management verlangen?
Neue Materialien werden von uns auf Herz und Nieren geprüft. Mit unseren standardisierten Prozessen im Qualitätsmanagement erfüllen wir alle Anforderungen für den Nassbereich. Unsere Vertriebspartner aus der Sanitärbranche vertrauen seit vielen Jahren auf unsere Qualität und Flexibilität. Deshalb sind wir in diesem Sektor in der Schweiz die Nummer eins.
Sie waren ein Pionier in der lasergestützten Kantenverarbeitung. Wann sind Sie in diese Technologie eingestiegen?
Ja, wir waren ein Pionier auf diesem Gebiet. Als uns Yvonne Hänni von der Firma Rehau bei einem Besuch von dieser neuen Technologie erzählte, war ich von der Idee des fugenlosen Möbelteils sofort begeistert. Bereits ein Jahr später – also bereits 2011 – stand dann die erste Kantenmaschine mit Lasertechnologie in unserer Fertigung. Es erforderte unternehmerischen Mut, hier Neuland zu betreten, und wir mussten auch richtig investieren. Doch das Rehau-Team hat uns nicht nur von den Vorzügen überzeugt, sondern von Anfang an im Umstellungsprozess begleitet, technisch unterstützt und stand bei neuen Materialeinstellungen zusammen mit unseren Leuten an der Strecke. Als Kunde konnten wir uns über all die Jahre auf einen offenen, partnerschaftlichen Umgang verlassen.
Welche Herausforderungen sehen Sie in der Zukunft?
Eine meiner grössten Herausforderungen ist es, loslassen zu lernen. Denn wir vollziehen gerade die Übergabe unserer Firmen an die nächste Loosli-Generation. Ich freue mich, dass mein Sohn Matthias unsere Familientradition fortführt.
REHAU Vertriebs AG Industriestrasse 47 8152 Glattbrugg Telefon 044 839 79 39 moebel.schweiz[at]rehau[dot]com

www.rehau.ch

Veröffentlichung: 01. September 2022 / Ausgabe 35/2022

Artikel zum Thema

24. April 2025

ERP, CAD und CNC erfolgreich vernetzt

Palette CAD AG.  Die Schreinerei Graf Innenausbau AG aus Hombrechtikon ZH setzt auf einen durchgängigen, digitalen Workflow. Kernstück ist das ERP-System, das Daten in Excel exportiert – mit eindeutigen IDs für Materialien, Beschläge und Objekte.

mehr
24. April 2025

Lösung für die Möbelbranche

OPO Oeschger AG.  Mit dem Revego-Beschlagsystem von Blum wurde ein bedeutender Fortschritt in Richtung moderner Möbelgestaltung erzielt. Nun entwickelt sich die Branche noch weiter: Neu sind bei OPO Oeschger Revego-Pocket-Systeme auch vorkonfektioniert erhältlich.

mehr

weitere Artikel zum Thema:

Publireportage