Lehrabschlussprüfungen: Nur praktische Tests


Das praktische Können der angehenden Schreinerinnen und Schreiner wird geprüft. Bild: Thi My Lien Nguyen (VSSM)
Das praktische Können der angehenden Schreinerinnen und Schreiner wird geprüft. Bild: Thi My Lien Nguyen (VSSM)
Lehrabschluss. Junge Berufsleute, natürlich auch die angehenden Schreinerinnen und Schreiner, sollen trotz der Coronakrise ihren Lehrabschluss machen können. Auf schulische Tests wird aber verzichtet.
Gute Nachrichten für die rund 75'000 Lernenden in der Schweiz, die kurz vor dem Abschluss ihrer Ausbildung stehen. Dazu gehören natürlich auch die angehenden Schreinerinnen und Schreiner. Trotz der Coronakrise können sie im Sommer ihre Berufslehre beenden. Bundesrat Guy Parmelin hat sich mit Vertretern der Kantone und der Sozialpartner zusammengesetzt, wie der Bund am 9. April mitteilte. Man habe sich auf eine schweizweit abgestimmte Lösung geeinigt.
Allerdings werden die Lernenden nicht auf die berufskundlichen und die allgemeinbildenden Kompetenzen geprüft. Das heisst, dass es keine schriftlichen Lehrabschlussprüfungen gibt und in der Berufskunde und der Allgemeinbildung auf die Erfahrungsnoten zurückgegriffen wird.
Die praktischen Fähigkeiten werden jedoch in einem angepassten Prüfungsverfahren beurteilt. Die beiden Verbände im Schreinergewerbe, der Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten (VSSM) in der Deutschschweiz und im Tessin sowie Frecem in der Westschweiz, werden dazu am Freitag, 17. April, ein Umsetzungskonzept einreichen, wie Daniel Zybach, Leiter Berufsbildung beim VSSM, informiert. Vorgesehen sei, dass die individuelle praktische Arbeit (IPA) fertiggestellt und beurteilt werden könne. In Kantonen, in welchen dies nicht möglich ist, werde der Berufsbildner anhand eines vorgegebenen Beurteilungsrasters die Arbeitsmarktfähigkeit des Lernenden beurteilen müssen, erklärt Zybach.
Mit einem abschliessenden Entscheid des Bundes für die jeweiligen Berufe sei bis am 24. April zu rechnen. Die Schreinerbranche wird durch den VSSM und den Frecem informiert, sobald grünes Licht für die Umsetzung gegeben werden kann.
Ebenfalls zentrales Thema des Spitzentreffens war die Rekrutierung und Beschäftigung von Lernenden, heisst es in der Mitteilung des Bundes weiter. Die derzeitige Lage erschwert den regulären Ablauf des Berufswahlprozesses wie beispielsweise die Durchführung von Schnupperlehren oder Bewerbungsgesprächen. Eine Arbeitsgruppe solle nun mögliche Lösungen wie die Verlängerung der Rekrutierungsphase und Kommunikationsmassnahmen erarbeiten. An die Lehrbetriebe wird appelliert, auch im Hinblick auf das Lehrjahr 2020/21 weiterhin Lernende im bisherigen Umfang zu rekrutieren. Alle Betriebe werden auch künftig auf Fachkräfte angewiesen sein. Andererseits sind Jugendliche und Eltern aufgerufen, den Kontakt zu Lehrbetrieben und zur Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung in geeigneter Form zu suchen.
Schliesslich wurden am Spitzentreffen auch Szenarien betreffend der Durchführung der zentralen Schweizer Berufsmeisterschaften Swiss Skills in Bern diskutiert. Ob und in welcher Form eine Durchführung im September 2020 möglich ist, sei noch offen, heisst es. Diesbezügliche Entscheide sind bis Mitte Mai 2020 zu erwarten.
ndo
Hier gibt es die ganze Mitteilung des Bundes.
Veröffentlichung: 14. April 2020
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