Irritierende Stühle

Der Künstler Stefan Inauen verleiht Stühlen eine neue Identität. Bild: PD

Die Ausstellung «Altes Jung, junges Alt» im Zürcher Haus Appenzell vergleicht von Oktober bis März die Ansichten zweier gebürtiger Appenzeller Künstler aus unterschiedlichen Generationen: von dem Herisauer Ludwig Stocker (*1932) und dem Appenzeller Stefan Inauen (*1976). Beide greifen in ihren Werken auf eigene Weise Figuren, Objekte und Materialien auf, die um Altes und Neues, um Vergänglichkeit und Beständigkeit kreisen. Beide stehen zu ihrer Herkunft, brechen jedoch zu neuen Ufern auf: Inauen entwarf anlässlich der 500-Jahr-Feier der Zugehörigkeit der beiden Appenzell zur Eidgenossenschaft Objekte, deren Formen Wurzeln in den alten Appenzeller Traditionen haben. Stocker gestaltete zum Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und der Volksrepublik China eine Videoinstallation auf einer Kuh – Kurzfilme, die sich mit den Traditionen der Schweiz und des Appenzellerlandes auseinandersetzten.

Inauen präsentiert im Haus Appenzell ausrangierte Stühle und setzt sie unter dem Titel «Friends of hopeless chairs» (etwa: «Freunde hoffnungsloser Stühle») künstlerisch neu in Szene. Schon immer fasziniert von Stühlen, möchte er kaputte Exemplare auf eine neue, wertige Ebene bringen. Dabei sollte ein Stuhl idealerweise seine grundlegende Funktion als Sitzmöbel beibehalten. Gleichzeitig strebt er danach, dem Stuhl eine gewisse Entfremdung oder Irritation zu verleihen, die zum Schmunzeln anregt und auch ihn selbst überrascht. Altes wird neu, neue Materialien übernehmen alte Formen, Werte werden hinterfragt.

www.hausappenzell.ch

hil

Veröffentlichung: 24. Oktober 2024 / Ausgabe 43/2024

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