Holz nicht gleich verheizen

Die Kaskadennutzung sieht vor, dass geschlagenes Holz anfänglich zu einem möglichst erstklassigen Produkt genutzt wird. Bild: Michi Läuchli

Forschung. Holz ist Zukunftsmaterial. Doch wie viel ist vorhanden und wie wird es am besten genutzt? Forschende der Empa und WSL haben die Materialflüsse in der Schweiz analysiert und ungenutzte Potenziale entdeckt.

Holz bietet als Werkstoff und Energiequelle eine wichtige Alternative zu fossilen Brennstoffen. Nicht überraschend, setzt die Industrie verstärkt auf das Material. Allerdings ist wenig bekannt, wieviel Holz für die gewünschten Anwendungen verfügbar ist und in welcher Form. Um hier Klarheit zu schaffen, haben Forschende der Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) und der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) sämtliche dokumentierten Materialflüsse von Holz in der Schweiz umfassend analysiert. Dazu nutzten sie Daten aus dem Jahr 2020 aus 21 unterschiedlichen Quellen, was herausfordernd war, aber zu klaren Ergebnissen führte.

Holz soll möglichst lange Holz bleiben


Die Schweiz hat noch beträchtliches Potenzial für eine nachhaltigere Nutzung von Holz, so das Fazit. Dessen Recyclingrate liegt bei knapp acht Prozent, während sie bei Papier rund 70 Prozent beträgt. «Von den fünf bis sieben Millionen Kubikmetern Holz, die wir in der Schweiz jedes Jahr ernten, werden rund 40 Prozent direkt für Energie genutzt – sprich, sie werden verbrannt», erklärt Nadia Malinverno, Erstautorin bei der Empa. Die Vision der Forschenden und der «Scene-Initiative» ist eine sogenannte Kaskadennutzung von Holz. Demnach würde ein geernteter Baum erst zu einem möglichst hochwertigen Produkt verarbeitet werden und erst in die nächste Materialstufe überführt werden, wenn es sich nicht mehr in derselben Funktion wiederverwenden lässt.

Michi Läuchli
 

Veröffentlichung: 18. Dezember 2024

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