Holz auf der Überholspur?


Die wiederverwendbare Sporthalle in Zürich-Enge gewann Gold in der Region Nord des Prix Lignum 2024. Bild: Ralph Feiner (Lignum)
Die wiederverwendbare Sporthalle in Zürich-Enge gewann Gold in der Region Nord des Prix Lignum 2024. Bild: Ralph Feiner (Lignum)
Prix Lignum. Derzeit sind die Gewinnerprojekte des Prix Lignum 2024 an Wanderausstellungen zu sehen - bis Ende April in der Baumuster- Centrale in Zürich, wo Fachleute an der Vernissage über Holzbau sprachen.
Bauen mit Holz liegt im Trend. Inwieweit dies nicht einfach eine Modeerscheinung, sondern mit Blick auf die Klimathematik ein Gebot der Stunde ist, um diese und weitere Aspekte drehte sich eine gut besuchte Podiumsdiskussion in der Baumuster-Centrale in Zürich. Anlass war die Eröffnung einer überschaubaren Wanderausstellung zu ausgewählten Projekten des Prix Lignum 2025 am vergangenen Donnerstag.
Zu Wort kamen Architektinnen und Architekten der preisgekrönten Holzbauprojekte der Lignum-Region Nord und ein Vertreter der Dachorganisation Lignum, die den Wettbewerb seit 2009 alle drei Jahre durchführt. Andreas Burgherr, Holzbauingenieur von Lignum Zürich, blickte differenziert auf die Nutzung von Holz als Baustoff. So gebe es im Schweizer Wald zwar durchaus noch Potenzial für zusätzliches Bauholz, die Rede sei von rund einer Million Kubikmeter mehr als heute. Da sich dieses aber vor allem in höheren Lagen befinde, sei die Erschliessung dieser Quelle schwieriger und teurer. Auch sei es so, dass sich die Fichte als «Brotbaum» der Bauwirtschaft zurückziehe und andere Hölzer als Alternative für die Zukunft gesucht seien. Die Frage, wie viel der Baustoff Holz letztlich zur Einsparung von CO2 beitrage, sei noch nicht beantwortet. Zwar seien in einem Kubik stehendem Holz rund eine Tonne CO2 gebunden. Wie viel davon bei einer Baute zu guter Letzt netto noch drinstecke, wisse man derzeit noch nicht mit Sicherheit. Lignum sei daran, dies herauszufinden.
Die von den Architektinnen und Architekten vorgestellten Projekte überzeugen mit originellen Lösungen und neuen Ansätzen, so etwa die demontier- und wiederaufbaubare Sporthalle des Büros Pool Architekten.
Holzbauprojekte hätten immer noch Pionierstatus, sie bildeten eine Art Avantgarde der zeitgenössischen Architektur, war der Tenor. In den vergangenen gut 100 Jahren dominierten Stahl und Beton, nun werde quasi eine Bautechnik aus dem 19. Jahrhundert wieder aktuell. Und obwohl schon sehr vieles möglich sei, bestehe weiterhin ein grosser Bedarf an Forschung und Entwicklung – und auch bei der Ästhetik müssten neue Sprachen gefunden werden, sonst drohe Beliebigkeit.
www.prixlignum.chVeröffentlichung: 03. April 2025 / Ausgabe 14/2025
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