Gut klingen muss es

Jestin klebt Akustik-vlies auf die Rückseite eines Akustikelements. Bild: Akustik & Raum AG

Akustik.  Maschinelle Holzbearbeitung gehört bei der Akustik & Raum AG in Olten zum guten Ton. CNC-Fräse und Kantenleimmaschine gehören für den Lernenden Jestin Lutz also zum Alltag.

Nicht viele Schreinereien haben es mit Klang zu tun. Ausser mit kreischenden Sägen, Hämmern und Gehörschutzen vielleicht. Bei der Firma Akustik & Raum in Olten SO ist das anders. Sie liefern die richtigen und massgeschneiderten Baustoffe, um Ruhe in hallende Säle und lärmige Konferenzräume zu bringen.

Etwas Bastelei muss sein

Jestin Lutz ist im ersten Lehrjahr zum Schreinerpraktiker. Im Jahr davor absolvierte er bereits ein Praktikum in der Firma. Bevor er sich für den Schreinerberuf entschied, schnupperte er in einer Autowerkstatt und als Maler. Beides sagte ihm überhaupt nicht zu. In der Autowerkstatt war alles viel zu elektronisch, es gab kaum etwas zu schrauben. Beim Maler war es eintönig, auch dort fehlte ihm die Bastelei.

Vom Praktikant zum Praktiker

Schliesslich wurde ihm das Praktikum bei der Akustik & Raum AG vermittelt. Jetzt ist er happy mit seinem Beruf. Und seit das Unternehmen den Inhaber gewechselt hat, geht es mit der Anzahl an Aufträgen steil bergauf, wie er sagt. Er arbeite an so vielen Projekten mit, werde überall gebraucht, der Tag gehe unglaublich schnell vorbei. Wenn es zum Beispiel darum gehe, Dämmmatten zuzuschneiden, dann sei er der richtige Mann.

Entlastung durch die Maschine

«Die Arbeit in der Firma ist maschinenlastiger als in kleineren Möbelschreinereien», erklärt Jestin. Drei CNC-Maschinen schneiden täglich unzählige Quadratmeter an Schallschutzplatten zu, die anschliessend gelocht und mit Laminat beklebt werden. «Wir haben auch eine Kantenleimmaschine. Bei 300 m2 die Kanten von Hand zu leimen, wäre kaum möglich.»

Zweitlehre im Visier

An die Lehre will Jestin eine Zweitlehre als Schreiner oder als Zimmermann anhängen. Mit seinem Vorwissen aus der jetzigen Lehre wird er dadurch ein Jahr später einsteigen können. Zumindest bei der Schreinerlehre.

Die Werkbank bleibt unbenutzt

Die Berufsschule besucht er in Lenzburg, zusammen mit Möbel- und Fensterschreinern. Für seine Lehrabschlussprüfung wird auch er ein Möbel herstellen. Auf die Frage, was ihn von seinen Mitschülern unterscheidet, sagt Jestin Lutz: «Ich habe mehr mit Furnier zu tun als die anderen. Wir machen wenig mit Echtholz. Dafür viel mit MDF- und Gipsplatten.» Ausserdem haben andere weniger technische Maschinen zur Verfügung wie eben CNC-Fräsen oder Stanzmaschinen. Arbeiten an der Werkbank gibt es dafür für Jestin nicht so viele. Obwohl er gerne von Hand arbeitet. Sogar lieber als maschinell. Zurzeit gibt es eine Schublade für den Betrieb herzustellen, die Jestin machen darf. Da hört man ihm seine Begeisterung an.

AJ

Veröffentlichung: 06. Juli 2017 / Ausgabe 27-28/2017

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