Schreinermacher. Bald gilt es für die Schreinerlernenden des dritten Lehrjahres ernst – die Teilprüfungen rücken in grossen Schritten näher. Für die Ausbildungsverantwortlichen des Lehrbetriebsverbundes Schreinermacher SVZ ein guter Grund für eine Standortbestimmung.
Die Anspannung war vergangenen Samstag in der Zürcher Fensterfabrik Albisrieden deutlich zu spüren. Konzentriert und zwischenzeitlich auch etwas hektisch gingen die Lernenden des Lehrverbundes Schreinermacher SVZ ihre Aufgaben an. Jeweils eine halbe Stunde hatten sie Zeit, um die fünf praktischen Arbeiten auszuführen.
«Wir wollen den Lernenden den Spiegel hinhalten, ihnen aufzeigen, wo sie stehen und in welchen Bereichen sie sich noch verbessern müssen», erklärt Verbundsleiter Marco Hischier. Dabei gehe es nicht um ein Training, sondern um eine Standortbestimmung. «Wir wissen, dass unsere Lernenden in den jeweiligen Betrieben gut ausgebildet werden, aber es ist wichtig, dass sie die erlernten Fertigkeiten auch umsetzen und unter Druck abrufen können.»
Entlastung im Tagesgeschäft
Hischier kennt die Lernenden genau. Er besucht sie regelmässig in ihren Betrieben, führt Qualifikationsgespräche mit ihnen und unterstützt sie bei Problemen. Für Gerda und Urs Frei, die Geschäftsleiter der Fensterfabrik Albisrieden AG, die zurzeit für die praktische Ausbildung von fünf Lernenden der «Schreinermacher» zuständig sind, eine unschätzbare Entlastung. «Die Lernenden brauchen eine sehr enge Betreuung und eine gewisse Führung», sagt Gerda Frei, «diese verliert sich im stressigen Tagesgeschäft oft etwas.» Sie sei froh, dass sie den administrativen Teil der Ausbildung vollkommen den Schreinermachern überlassen und sich auf den praktischen Teil konzentrieren kann. «Für unseren Betrieb ist diese Kooperation ein grosser Mehrwert», findet auch Urs Frei.
Eine Chance für Kleinbetriebe
Das «Rotationsprinzip» der Schreinermacher ermöglicht es auch Betrieben, die nicht das ganze Ausbildungsspektrum abdecken, Lernende bei sich aufzunehmen. «Die Lernenden haben während ihrer Ausbildung die Möglichkeit, den Betrieb zu wechseln und so eine umfassende Ausbildung zu machen», erklärt Geschäftsführer Christian Mettler.
www.ffa.chSchreinermacher SVZ
Schaffen und erhalten von Lehrstellen
Schreinermacher SVZ ist der Schreiner-Lehrbetriebs-Verbund im Kanton Zürich mit dem Ziel, Lehrstellen zu schaffen oder zu erhalten. Die Mitgliederbetriebe profitieren von einer umfangreichen Entlastung in der Ausbildungsverantwortung und Personaladministration. Im Lehrbetriebs-Verbund können sich bestehende, neu gegründete oder spezialisierte Firmen an der Ausbildung auf den Stufen EFZ und EBA beteiligen. Die angehenden Fachkräfte werden in einem oder mehreren Betrieben praktisch ausgebildet. Schreinermacher SVZ bildet zurzeit in rund 20 Mitgliederbetrieben 25 Lernende aus und dies mit bereits 12 Jahren Erfahrung. Insgesamt konnte der Verbund bereits 83 Lehrabschlüsse verzeichnen.
www.schreinermacher-svz.chVeröffentlichung: 06. April 2017 / Ausgabe 14/2017
Bildstrecken
Artikel zum Thema
Viele gehen kurz darauf schnuppern
Sektion Appenzell. Die Berufstage der Schreiner und Zimmerleute im Appenzellerland bleiben nicht ohne Folgen: Viele Schülerinnen und Schüler kümmern sich kurz nach dem Anlass um eine Schnupperlehre und damit um eine der wichtigsten Fragen für ihre Zukunft.
mehrVom Bürgenstock in die Pole-Position
HF Bürgenstock. Rund 40 Absolventinnen und Absolventen schlossen im vergangenen Jahr an der Höheren Fachschule Bürgenstock ihre Ausbildung als Fertigungsspezialist/in ab. Vergangenen Freitag konnten die Fachleute ihre Diplome entgegennehmen.
mehrFacettenreicher Arbeitsalltag
PaidPost. Mit der Weiterbildung zur Diplomierten Technikerin HF haben sich für Monika Keller neue Chancen aufgetan. Ihr Wissen bringt sie als Projektleiterin bei der Pendt AG ebenso weiter wie bei ihrem Teilzeitpensum als Berufsschullehrerin.
mehr