Dispenser. Seit bereits fünf Jahren gibt es für das Auftragsverfahren von Parkettklebstoffen eine echte Alternative zum Zahnspachtel – ein Dispenser, der den Kleberauftrag in aufrechter Position ermöglicht. Bei Schreinern stösst das Produkt auf ein grösseres Echo als bei den Bodenlegern.
Moderne Studien belegen es eindeutig: Die Kniebelastung von Boden- und Parkettlegern ist enorm. Besonders beim Klebstoffauftrag mit dem Zahnspachtel und den Verlegearbeiten werden negative Spitzenwerte erreicht. Dies sind weder neue noch erstaunliche Erkenntnisse. Weit verwunderlicher ist die Tatsache, dass für das Auftragsverfahren von Parkettklebstoffen bereits seit über fünf Jahren eine Alternative zur Kleberverteilung mit dem Zahnspachtel existiert, die sich nur bedingt auf dem Markt durchsetzt.
Von Schreinern vermehrt genutzt
Damals hat der Baustoffhersteller Sika als Weltneuheit den «SikaBond Dispenser-5400» auf den Markt gebracht: ein dreizylindriges, pneumatisch funktionierendes Gerät, welches das Auftragen des Klebstoffes in aufrechter Position und in einer Bahnenbreite von 54 cm ermöglicht. Sika hält auch heute noch am Dispensersystem fest und hat das Angebot 2008 um den zweizylindrigen und 36 cm breiten «SikaBond Dispenser-3600» und den einzylindrigen «SikaBond-Dispenser 1800» erweitert.
«In den letzten vier Jahren wurden europaweit rund 800 solcher Geräte verkauft», weiss Michael Geissbühler, Verkaufsleiter Kleben und Dichten der Sika Schweiz AG, zu berichten. Überraschenderweise spreche dieses Produkt in der Schweiz vermehrt Schreiner an. Der prozentuale Anteil an Bestelleingängen sei gegenüber den Bodenlegern um einiges höher.
Technik ist keine Hemmschwelle
Diese Tatsache erstaunt selbst den Fachmann – die Erklärung folgt aber postwendend: «Für den Schreiner gehört der Umgang mit Kompressoren, Maschinen und anderen technischen Hilfsmitteln zur Tagesordnung. Da für die Kleberapplikation mit diesen Dispensern Druckluft benötigt wird, ist dies wohl für den Bodenleger eine Hemmschwelle», erklärt Geissbühler. Diesbezüglich wartet Sika in wenigen Wochen mit einer Neuerung auf. Der einzylindrige Dispenser wird mit einem Akkusystem ausgerüstet, das den kabellosen Geräteeinsatz ermöglicht.
Doch auch die Konkurrenz ist aktiv. Fast gleichzeitig hat die zur Akzo-Nobel-Gruppe zählende Schönox das ähnlich aufgebaute Auftraggerät «Schönox Iline App» auf den Markt gebracht.
Kleinere Geräte im Einsatz
Seit über zwei Jahren verwendet die Schreinerei HR Rechsteiner AG in Gossau den Sika-Dispenser. Parkettspezialist Reto Manser berichtet aus der Praxis: «Im Einsatz stehen bei uns vor allem das mittlere und kleinere Gerät. Diese Dispenser sind handlich, flexibel einsetzbar und ohne grossen Aufwand zu reinigen.» Solche Beobachtungen hat auch Sika-Fachmann Michael Geissbühler gemacht: «Besonders der Bedarf an der mittelgrossen Dispenserversion steigt ständig.»
Auch bezüglich der Rentabilität einer solchen Anschaffung – die Sika-Dispenser liegen in der Preislage zwischen 500 und 2200 Franken – können verschiedene Anwender erste Zahlen präsentieren. «Auch wir haben die Rechnung gemacht», erklärt Reto Manser. «Die Geräteanschaffungskosten und der dafür nötige etwas teurere 1-Komponenten-Klebstoff werden mit dem wegfallenden Grundierungsanstrich, dem minimen Klebstoffverlust und der Zeitersparnis in relativ kurzer Zeit aufgehoben.» pet
Veröffentlichung: 20. Januar 2011 / Ausgabe 3/2011
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