Frische Ideen und freches Handwerk

Augenfällig: Die vier Stuhl-Prototypen von Martin Hirth erhielten von der Jury Bestnoten. Bild: Martin Hirth

Blickfang basel.  Zum vierten Mal fand letzte Woche in Basel die Designausstellung Blickfang statt, zum ersten Mal auf dem neuen Messegelände. Dass gleich zwei Preisträger aus der Möbelwelt stammten, zeigt auf, wie viel Dynamik im Möbelmarkt steckt.

Mit der vierten Ausgabe in Basel vollzog die Designausstellung einen Standortwechsel. Die Halle 5 der grosszügigen neuen Messelandschaft von den Architekten Herzog & de Meuron bildete erstmals den Rahmen. Rund 120 Aussteller aus den Bereichen Möbel, Leuchten und Mode zeigten während dreier Tage ihre neuesten Kreationen auf 4500 m2 Ausstellungsfläche. Erfreut über das Feedback vieler der insgesamt 11 500 Besucher, sagte Jennifer Reaves, Geschäftsführerin der Blickfang: «Einmal mehr haben wir einen Event geschaffen, der einem die Möglichkeit gibt, über den eigenen Tellerrand hinwegzuschauen.» Den neuen Räumlichkeiten gab sie weniger Gewicht. «Wichtig ist der Inhalt», betonte sie.

Und dieser konnte sich sehen lassen: Erstmals zeigten Christine Urech und Simone Hölzl, die Gewinner des VSSM-Wood-Award, in diesem Rahmen ihre leicht erweiterte Kollektion «Niû», produziert von der Feldmann + Co. AG in Lyss.

Nach längerer Abwesenheit wieder mit von der Partie war die Schreinerei Spicher aus Brugg. Neben der Herstellung von Küchen sind die Aargauer vor allem spezialisiert auf Gartenmöbel. Dass sie auch formschöne Objekte für den Innenbereich herstel-len können, sahen die Messebesucher am neuen Tisch «Hifly» mit Birnbaum-Abdeckung und geschwungenem Untergestell aus Eisen.

www.blickfang.ch

Mit jeder Austragung an den diversen Standorten kürt die Blickfang-Messe jeweils die besten Designs. Diesmal weilten in Basel gleich zwei Möbelbauer unter den Preisträgern. Gestalter und Schreiner Heinz Baumann belegte mit seinem stapelbaren Hocker «Taburett» den zweiten Platz.

Jurymitglied Jolanthe Kugler, Kuratorin des Vitra-Design-Museums, meinte dazu lobend: «Good is in the detail. Der Entwurf des Hockers beruht auf tiefer Kenntnis und Liebe zum Material Holz. Die innere Logik aus Werkstoff und Konstruktion wird an diesem scheinbar einfachen Hocker sichtbar. Niemand erklärt dies so gut wie Heinz Baumann selbst.» Den ersten Preis gewann Martin Hirth. Die Gestelle seiner augenfälligen Stuhlserie sind alle aus rezyklierten Rohren gefertigt. Der angehende Offenbacher Designer hat diese an seiner Hochschule auf dem Müll gefunden. Deshalb sind die Stühle denn auch einzigartige Prototypen. «Die Bezüge haben die Eigenschaft, dass sie an jedes Gestell angepasst werden können», erklärt der Gewinner sein Konzept.

www.moebelmanufaktur.chwww.martinhirth.com

MW

Veröffentlichung: 21. März 2013 / Ausgabe 12/2013

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