Fast wie beim Blech
Ein Probestück, das mit dem Laser erweicht und gebogen wurde. Nach Stärke des Glases richtet sich der mögliche Radius. Bild: Fraunhofer IWM
Ein Probestück, das mit dem Laser erweicht und gebogen wurde. Nach Stärke des Glases richtet sich der mögliche Radius. Bild: Fraunhofer IWM
Unter Verwendung eines Lasers hat das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik (IWM) im süddeutschen Freiburg ein Verfahren entwickelt, mit dem es möglich ist, Flachglas mit kleinen Radien zu biegen. Die Lasertechnologie ermöglicht ein linienförmiges Erhitzen der Scheibe, sodass die an den Biegebereich anschliessenden Flächen eben und die optische Qualität erhalten bleiben. Auch soll der ökologische Fussabdruck des Laserbiegens deutlich kleiner sein als bei herkömmlichen Verfahren.
Bei herkömmlichen Verfahren wird die ganze Scheibe erhitzt, bis sie weich wird. Beim Laserverfahren wird nur die Linie, an der abgekantet werden soll, erhitzt, und dies auch nur bis zu einer Temperatur von etwa 500 °C. Damit bleibt die Scheibe knapp unter dem sogenannten Glasübergangspunkt, bei dem das Material weich wird.
Das Verfahren zeigt sich als so zukunftsträchtig, dass ein Spin-off mit dem Namen Glape unter dem Dach des IWM entstanden ist. Die Vision ist klar: Glas wie Blech zu biegen. Bei einer Glasstärke von 4 mm ist ein Biegeradius von 5 mm möglich. Beim Schwerkraft-Biegeverfahren sind dagegen Radien unter 50 mm Radius kaum zu erreichen.
Erste Aufträge sind bearbeitet worden, aber noch sucht das junge Unternehmen nach Partnern, um die Möglichkeiten in grösserem Massstab nutzen zu können. Auch für die Architektur ist das neue Verfahren vielversprechend, denn damit liesse sich ein Stoss an Eckverglasungen vermeiden und somit auch eine Reihe von Fehlerquellen. Die Herstellung von Isolierglasscheiben ist ohne Weiteres möglich und eröffnet der Architektur neue Möglichkeiten.
Veröffentlichung: 14. November 2024 / Ausgabe 46/2024
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