Eine Investition in die Zukunft

26 Diplome wurdenfür den Studiengang «Diplomierter Techniker HF» in der Fachrichtung Schreinerei/Innenausbau vergeben. Bilder: Berner Fachhochschule

Diplomfeier.  202 Absolventinnen und Absolventen verschiedener Weiterbildungen an der Fachhochschule Bern (BFH) konnten vergangenen Freitag im Kongresshaus in Biel ihr Diplom entgegennehmen. 129 Diplome wurden im Fachbereich Holz vergeben.

«Heute erleben wir zusammen einen ganz besonderen Moment», hielt René Graf, Direktor des Departements Architektur, Holz und Bau (AHB) der Berner Fachhochschule (BFH) bei seiner Begrüssung fest. «Unvergesslich jetzt gerade und mit nachhaltiger Wirkung für Ihre berufliche Zukunft.»

Damit sprach er die 80 Holztechniker, die 49 Holzingenieure sowie die 43 Architekten und die 30 Bauingenieure an, die vergangenen Freitag fast vollzählig im Kongresshaus in Biel erschienen waren, um ihr wohlverdientes Diplom entgegenzunehmen.

«Sie alle haben nun einen vollbepackten Koffer mit Werkzeugen und sind bereit für die Rückkehr ins Erwerbsleben.» Nach den langen und intensiven Weiterbildungen haben die Diplomandinnen und Diplomanden ab sofort die Chance, die erworbenen Werkzeuge fachgerecht einzusetzen und damit ihr Arbeitsleben zu bereichern.

Stärken kennenlernen

«Finden Sie heraus, was Ihre Stärken sind, und wie Sie diese einsetzen können», forderte Graf die Diplomanden auf. «Überlegen Sie sich, wo Sie hin wollen und begegnen Sie der Zukunft mit Offenheit.»

Rund 900 Anwesende wohnten der Begrüs-sungsrede im Konzertsaal des Kongresshauses bei. Bevor die Anwesenden gemäss den Fachrichtungen Architektur, Holz und Bau in drei Gruppen aufgeteilt wurden, liess es sich Graf nicht nehmen, das Wort an die Angehörigen der Diplomandinnen und Diplomanden zu richten: «Schön, dass Sie die Launen der Studierenden ausgehalten und sie während deren Weiterbildung unterstützt haben.»

Rückkehr an den Tatort

Es sei ja bekannt, dass die Täter oft an den Tatort zurückkehren, sagte Graf. «Ich bin also gespannt, in welcher Weise sich unsere Wege wieder kreuzen.» An den Tatort zurückgekehrt sind an der Diplomfeier in gewisser Weise auch die Mitglieder des «Molotow Brass Orkestar», denn die fünf Blech- bläser und die Schlagzeugerin hatten ihr Musikstudium an der Hochschule der Künste (HKB), einem Zweig der Berner Fachhochschule, absolviert. Ihre musikalische Einlage hielt, was die Beschreibung auf der Website des Ensembles verspricht: «Explosiv wie ein Molotowcocktail oder berauschend wie dessen Inhalt, so tönt das Molotow Brass Orkestar.» Die perfekte Überleitung also zu dem Teil der Veranstaltung, dem die Anwesenden entgegengefiebert hatten: der Übergabe der Diplome.

Gemeinsamer Nenner

Die knapp 130 Diplomandinnen und Diplomanden, die bei der Aufteilung in die verschiedenen Fachgebiete im Konzertsaal des Kongresshauses sitzen bleiben konnten, hatten alle einen gemeinsamen Nenner: ihre Affinität zum natürlichen Werkstoff Holz. Einen Nenner, den sie sich mit dem Diplomredner Thomas Iten teilen, denn als Geschäftsführer der Sigrist Rafz Holz + Bau AG und als Vizepräsident des VSSM-Zentralvorstandes ist der Schreinermeister beim Thema Holz voll und ganz zu Hause.

«Sie werden die sein, welche den Werkstoff Holz vertreten», erklärte er den Diplomanden, «dafür müssen Sie Freude an der Arbeit haben und mit Herzblut bei der Sache sein.» Es sei wichtig, stetig an seiner Zukunft zu bauen, dazu brauche es Engagement, Fleiss und einen starken Willen. Die Zeit und das Geld, welches die Diplomanden in ihre eben abgeschlossenen Ausbildungen gesteckt haben, bezeichnete Iten als «eine wichtige Investition in sich selbst, in Ihre Bildung und Ihre Zukunft».

Lebenslanges Lernen

«Sie haben einen Abschluss gemacht, auf den Sie stolz sein können», sagte Iten. Er mahnte die Diplomanden, sich ihres Glückes bewusst zu sein, und zitierte dabei den Arzt und Philosophen Albert Schweitzer: «Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind.»

Albert Schweitzer diente Iten auch als Beispiel für den Wert des lebenslangen Lernens. Schweitzer hatte bereits zwei Doktortitel, bevor er Medizin zu studieren begann, um in Afrika ein Urwaldspital zu gründen.

«Freuen Sie sich auf das, was kommt», sagte Iten, «auch wenn es nicht immer geradeaus geht und auch wenn Ihnen manchmal Steine im Weg liegen, bleiben Sie zielstrebig und gehen Sie Ihren Weg.»

Diplomierte Techniker HF

Sechs Semester, zwei davon als begleitetes Praktikum, liegen hinter den 80 Holztechnikerinnen und Holztechnikern HF. 26 von ihnen hatten sich dabei für die Fachrichtung Schreinerei/Innenausbau entschieden, 54 für die Fachrichtung Holzbau.

Christoph Rellstab, Studiengangsleiter in der Fachrichtung Schreinerei/Innenausbau, freute sich, den jungen Männern und Frauen «den wohlverdienten Lohn für eine intensive Zeit in Form eines Diploms überreichen zu dürfen». Seine Überzeugung brachte er dabei mit den Worten des amerikanischen Naturwissenschaftlers und Staatsmannes Benjamin Franklin zum Ausdruck: «Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen.»

Bachelor of Science in Holztechnik

42 frischgebackene «Bachelor of Science in Holztechnik» konnte Abteilungsleiter Andreas Hurst unter grossem Applaus zu sich auf die Bühne bitten. Nach sechs Vollzeit-semestern und neunmonatigem Praktikum dürfen sich die Absolventen und Absolventinnen nun als Holzingenieure oder eben Holzingenieurinnen bezeichnen. «Die seit über 20 Jahren erfolgreich durchgeführte Holzingenieurausbildung in Biel ist in der Schweiz einzigartig und umfasst alle Bereiche der Produktionskette Holz», wie dem Leitbild des Studienganges zu entnehmen ist.

Master of Science in Holztechnik

Einen Bachelor in der Studienrichtung Holztechnik oder einen gleichwertigen Abschluss braucht es zum Erwerb des Titels «Master of Science in Holztechnik». Der modular aufgebaute Studiengang dauert drei Vollzeit- oder vier bis sechs Teilzeitsemester und ist in Englisch gehalten. Der englischen Sprache bediente sich Studiengangsleiter Heiko Thömen deshalb auch bei seiner kurzen Ansprache. «Sie haben sich bewusst für diese Weiterbildung entschieden und trotzdem haben Sie sich in stressigen Zeiten wohl gefragt, warum Sie sich das antun», meinte er. «Das Diplom zeigt Ihnen, dass Sie die richtige Entscheidung getroffen haben.»

Ausgezeichnete Leistungen

Zehn der frisch diplomierten Männer und Frauen durften sich zusätzlich zu ihrem Diplom auch noch über einen oder gar mehrere Preise für ihre hervorragenden Leistungen freuen. Ausgezeichnet wurden die besten Studienleistungen sowie die besten Diplomarbeiten.

Mit einem feinen Apéro fand die Diplomfeier schliesslich im Foyer des Kongresshauses seinen Ausklang. Dabei kamen die Studienabgängerinnen und -abgänger auf das Zitat des deutschen Schriftstellers Gorch Fock, wessen sich René Graf bei der Einleitung des Abends bedient hatte: «Du kannst dein Leben weder verlängern noch verbreitern, nur vertiefen.» Denn nachdem sie Wochen, Monate und Jahre investiert haben, um ihr Wissen zu vertiefen, bot sich nun die Gelegenheit, ihren Erfolg in stressfreiem Rahmen zu geniessen und die geknüpften Freundschaften zu vertiefen.

www.ahb.bfh.ch

Die frisch diplomierten Fachleute

Diplomierte Techniker HF (Fachrichtung Schreinerei/Innenausbau)

Andreas Albin, Stalden VS; Patric Aliesch, Wettingen; David Baumann, Schwyz; Roman Baumgartner, Zollbrück; Martin Eberle, Lömmenschwil; Atdhetar Elshani, Kaisten; Alain Engel, Matzendorf; Roberto Ferrari, Rivera; Christian Gutknecht, Flamatt; Matthieu Härdi, Ostermundigen; Tim Krieger, Meggen; Benjamin Loosli, Wyssachen; Ricardo Russi, Hospental; Thierry Sallin, Solothurn; Michael Schmied, Guggisberg; Daniel Schneider, Thun; Matthias Stephan, Beinwil am See; Roland Troxler, Nottwil; Stephan Weibel, Schongau; Patrick Wyler, Buchs AG; Tobias Zimmermann, Bern.

Diplomierte Techniker HF (Fachrichtung Holzbau)

Philipp Appert, Balterswil; Benz Baumann, Kerzers; Dominik Felber, Büron; Paul Fuchs, Bettwiesen; Thomas Gabriel, Ennetbürgen; Larissa Gisin, Lauwil; Tobias Herzog, Wölflinswil; Martin Hofer, Kirchdorf BE; Elias Hossmann, Bern; Christoph Huber, Hagendorn; Christian Kämpf, Sigriswil; Samuel Keiser, Reitnau; Remo Kocher, Hofstetten SO; Tobias Ledergerber, Andwil SG; Michael Mathis, Büren NW; Lukas Messer, Wiler bei Utzenstorf; David Mösch, Stein AG; Matthias Müller, Ettiswil; Beat Niederberger, Oberdorf NW; René Nietlisbach, Seewen SZ; Marcel Oertig, Gossau SG; Thomas Perret, Moosleerau; Martin Rolli, Riggisberg; Marco Röthlisberger, Zollikofen; Bruno Ryser, Biezwil; Dirk Schallenberg, Bussnang; Michael Schmid, Bern; Thomas Schmid, Worben; Cédric Stutz, Winkel; Matthias Suter, Thunstetten; Fabian Tresch, Silenen; Simon Troxler, Untereggen; Dario von Arx, Amriswil; Oliver Zimmermann, Hittnau.

Master of Science in Holztechnik

Joachim Alves, Biel; Florian Eichhorn, Troisdorf; Sebastian Fernandez, Las Condes, Santiago; Elisabeth Naderer, Biel; Steven Van Dijk, Aartselaar; Indre Vitkeviciute, Aigle; Kaja Zoran, Straza.

Bachelor of Science in Holztechnik

Jonathan Baumann, Rickenbach SZ; Tobias Blessing, Zäziwil; Oliver Bopp, Birmenstorf AG; Thomas Brotschi, Lohn; Daniel Michael Burkhalter, Neuenegg; Gaspard Clerc, Villars-sur-Ollon; Fabian Dinkel, Sisseln AG; Bertrand Favre, Eclépens; Thomas Frech, Möhlin; Silvan Gallmann, Liebefeld; Benedikt Ganter, Titisee-Neustadt; Michael Gerber, Schwendibach; Laurent Guenat, Romanel-sur-Lausanne; Peter Gürtler, Bern; René Hägi, Zürich; Andreas Häni, Aarburg; Michael Hollenstein, Aeschi SO; Noëmi Anna Hug, Bern; Ursin Huwiler, Tartar; Janne Jusula, Widnau; Matthias Keller, Aarau; Fabian Kunz, Steffisburg; Larissa La Rocca, Bülach; Mike Meyer, Uster; Raphael Müller, Aarau; Raphaël Noverraz, Maracon; Jeremias Pellaton, Steg im Tösstal; Sandro Pittaro, Solothurn; Philip Pradella, Teufen AR; Kathrin Reich, Lütisburg; Sidney Rittmann, Biel; Simon Schafer, Ueberstorf; Matthieu Schmachtel, Biel; Alain Samuel Schneiter, Münsingen; Patrick Schwalm, Corcelles BE; Tim Joshua Stark, Bonstetten; Michael Stenz, Lostallo; Mario Storchenegger, Jonschwil; Michael Walther, Hägendorf; Lars Weber, Affeltrangen; Marion Werren, Münsingen; Melanie Willen, Heimenschwand.

mh

Veröffentlichung: 22. Oktober 2015 / Ausgabe 43/2015

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