Die Schreiner: auch Meister des Feierns

Jubiläumstalkrunde mit Zündstoff (v.l.n.r): Moderator Alex Blunschi, Regierungsrat Reto Dubach, VSSM-Zentralpräsident Ruedi Lustenberger sowie Roger Häller, Präsident der VSSM-Sektion Schaffhausen. Bild: Schaffhauser Nachrichten, Simon Brühlmann

Vssm-Sektion Schaffhausen.  Mit einem glanzvollen Fest haben die Schaffhauser Schreinermeister am Samstag im Park Casino das 125-jährige Bestehen ihres Berufsverbandes gefeiert. Ein Podiumsgespräch, ein Strauss von Grussworten und viel Schreinergeselligkeit prägten den Anlass.

In seiner Begrüssung hiess der Schaffhauser Sektionspräsident Roger Häller als Gäste unter anderen Ruedi Lustenberger, Vizepräsident des Nationalrats und Präsident des Verbandes Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten (VSSM), Na-tionalrat Thomas Hurter, Regierungsrat Reto Dubach und Stadtrat Raphael Rohner willkommen und leitete zum Podiumsgespräch über.

Unter der Moderation von Alex Blunschi ergab sich zwischen Lustenberger, Dubach und Häller ein unterhaltsamer Schlagabtausch, in dem Themen wie der «teure» Franken, der Wunsch des einheimischen Gewerbes nach Berücksichtigung bei der Auftragsvergabe, das Halten der hohen Arbeitsleistung sowie die Beibehaltung des Qualitätsstandes in der Berufsausbildung zur Sprache kamen. «Unser Wohlstand ist auch eine Folge unserer guten Arbeit», zog Roger Häller abschliessend das Fazit.

Interessen des Handwerks vertreten

In seinem Referat betonte Roger Häller vor einer bunten Mitglieder- und Gästeschar, dass es wie vor 125 Jahren auch heute noch gelte, die Interessen des Handwerks mit Nachdruck zu vertreten. Im Schreinergewerbe sei das Verhältnis zwischen Meistern und Angestellten mit einem Gesamtarbeitsvertrag geregelt. «Unsere Stärke und unser hoher Ausbildungsstand müssen erhalten bleiben», stellte er fest und bedankte sich bei seinen Vorstandskollegen und den Organisatoren des Jubiläums für die gute Zusammenarbeit. Mit Walter Wipf aus Lohn ernannte er den ersten Schaffhauser Schreinermeister zum Ehrenmitglied.

Dank für Treue zum Verband

Den Reigen der Redner setzte VSSM-Zentralpräsident Ruedi Lustenberger fort. Rückblickend erwähnte er, dass die Schaffhauser Sektion nur ein Jahr nach der Gründung des Landesverbandes entstanden sei und zusammen mit der SchreinerZeitung in diesem Jahr das 125-Jahr-Jubiläum feiere. Auf sein Wirken im Nationalrat hinweisend betonte er, dass die politische Arbeit im Bundeshaus nicht ausgehe und auch Einfluss auf das Schreinergewerbe habe. Den Schaffhauser Schreinern dankte er für die Treue zum Verband und wünschte ihnen für die Zukunft nur das Beste.

Die Grüsse des Regierungsrates und des Stadtrates Schaffhausen überbrachte Stadtrat Raphael Rohner und betonte, dass die Behörden den guten Dialog und Kontakt zu den Schreinermeistern und deren Betriebe zu schätzen wissen. Die Schaffhauser Schreiner dürften mit Stolz auf ihre Erfolgsgeschichte zurückblicken.

Erfolgreich trotz Gegenwind

Zwölf Schreinermeister gründeten am 5. August 1888 den Schreinermeister-Verein Schaffhausen und traten im gleichen Jahr dem Schweizer Dachverband bei. Seither haben sich das Schreinergewerbe und die Verbandsstrukturen massiv verändert. Dies dokumentieren auch einige Zahlen aus der Geschichte. Vor allem fällt die teilweise lange Amtszeit verschiedener Präsidenten auf. Zu bemerken ist auch die Tatsache, dass den Holz verarbeitenden Firmen in Schaffhausen in den letzten Jahrzehnten ein harter Gegenwind entgegenblies. Von 37 Mitgliederfirmen sank der Bestand auf heute 29, die Anzahl Angestellter von 160 auf aktuell 96, davon 42 Lernende. Die Lohnsumme sank zwischen 1988 und 2013 von 10,813 auf 8,793 Mio. Franken.

Eine weitere Änderung wurde im Rahmen der Jubiläumsfeier – welche mit einem interessanten Rahmenprogramm aufwarten konnte – bekannt. Ab 2013 firmieren die Schaffhauser Schreiner neu unter Schreiner Schaffhausen.

wbR

Veröffentlichung: 13. Juni 2013 / Ausgabe 24/2013

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