«Die Färbung des Nussbaums gefällt mir gut»

Für das Sideboard hat Pascal Oeschger amerikanischen Nussbaum verarbeitet. Bild: Pascal Oeschger

Lehrziit. Auf Instagram hat der Lehrbetrieb von Pascal Oeschger, die Käslin Innenausbau AG aus Steinhausen, sein IPA-Möbel gepostet. Der Lernende hat sich für ein Sideboard auf Füssen entschieden, das nun in seinem Zimmer steht.

Auf Instagram kann man dein Sideboard bewundern. Weshalb hast du dich dafür als Indivi- duelle Praktische Arbeit (IPA) entschieden?

Pascal Oeschger: Ich habe das Glück, dass ich in meinem Lehrbetrieb entscheiden konnte, ob ich ein Möbel für mich erstellten möchte. Das habe ich gerne gemacht. Ich wollte etwas, das ich ohne grossen Aufwand transportieren kann, wenn ich mal von Zuhause ausziehe. Deswegen habe ich mich für ein Sideboard mit Füssen entschieden.

Hast du besondere Verbindungen gemacht?

Beim Korpus habe ich Verbindungen mit Clamex von Lamello gemacht. Die Zwischenseiten mit Divario. Die Schubladen habe ich hinten gedübelt und vorne Schwalbenschwanz-Zinken gemacht. Beim Untergestell habe ich mit gestemmten Zapfen gearbeitet.

Welches Material hast du verwendet?

Im Lager hatten wir noch amerikanischen Nussbaum in einer sehr schönen Färbung. Das gefällt mir gut. Die Fronten habe ich mit Nussbaum furniert. Der Rest der Oberfläche besteht aus Kunstharzplatten Fenix Supermatt. Diese sind robust, und das Matte finde ich sehr schön.

Wie ist die Produktion verlaufen?

Im Grossen und Ganzen gut. Es sind mir einige kleine Fehler passiert. Bei einem Teil hat sich ein Clamex durchgedrückt, und ich weiss nicht wieso. Da ich keinen Ersatz hatte, musste ich einen Flick draufmachen. Das hat mich geärgert. Aber man sieht es zum Glück nicht gut. Bei der Schublade hat sich ein Planungsfehler eingeschlichen. Zuvor hatte ich noch nie selbst eine Innenschublade geplant. Ich musste die Rückwand etwas mehr ausfräsen, damit es passte. Aber das war nicht so schlimm.

Hast du deine IPA-Dokumentation fertig und bist bereit für die Präsentation und das Fachgespräch?

Die Dokumentation habe ich abgegeben, und demnächst habe ich den Termin mit den Experten. Ich schaue diesem gelassen entgegen. Ich habe das Möbel ja selbst gebaut und weiss gut darüber Bescheid.

Bist du froh, auf der Zielgeraden der Ausbildung zu sein?

Ja, ich freue mich, wenn ich nicht mehr in die Schule muss und ich mich ganz auf die Arbeit konzentrieren kann. Wobei ich mir sicher bin, dass ich die Schule wegen der Abwechslung doch etwas vermissen werde.

Gefällt es dir in deinem Lehrbetrieb?

Ja, ich bin erst seit dem zweiten Jahr bei der Käslin Innenausbau AG. Begonnen hatte ich die Lehre in einem anderen Betrieb, wo es aber nicht passte. Mein Bruder hatte seine Lehre bei Käslin gemacht, und ich habe mich dann dort beworben. Ich bin froh, dass der Wechsel geklappt hat.

Mit welchen Aufgaben bist du im Alltag betraut worden?

Der Betrieb bietet eine grosse Bandbreite an Dienstleistungen und Produkten an, vom kompletten Innenausbau über Schränke bis hin zu Küchen. Ich finde es toll, dass ich zuerst kleinere Aufträge, zum Beispiel ein Kästchen ersetzen, selbstständig ausführen durfte und dann immer mehr Kompetenzen erhielt. Mal bin ich vermehrt in der Werkstatt im Einsatz, dann wieder draussen auf Montage. Ich mag diese Abwechslung. Und es ist schön, wenn man sieht, wie eine Arbeit eingebaut wird und was man das nächste Mal optimieren könnte.

Wie sehen deine Pläne nach dem Abschluss aus?

Wahrscheinlich wechsle ich wieder den Betrieb, um nochmals etwas Neues zu sehen und weitere Berufserfahrung zu sammeln. Später kann ich mir eine Weiterbildung vorstellen.

Hast du einen Rat für die jüngeren Lernenden?

Wenn ihr einmal nicht weiter wisst, fragt lieber einen oder eine von euren erfahrenen Mitarbeitenden um Rat und wurstelt nicht einfach drauflos.

Interview mit:

Pascal Oeschger aus Steinhausen im Kanton Zug. Er ist im vierten Lehrjahr bei der Käslin Innenausbau AG, ebenfalls in Steinhausen. Er ist 20 Jahre alt. In seiner Freizeit ist er gerne im Freien unterwegs, zum Beispiel mit dem Velo oder dem Longboard. Seit 2010 ist er Teil der Jungwacht in Steinhausen und seit 2018 Leiter und Materialverantwortlicher. Vor allem im Winter ist er oft in der Kletterhalle zu finden, wo er gerne die Wände bis in zwölf Meter Höhe raufklettert.

Nicole D'Orazio

www.kaeslin.ag

Veröffentlichung: 02. Juni 2022 / Ausgabe 22/2022

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