Das Internet auf dem Vormarsch

Prüfungsbesprechung. 38 regionale Chefexperten aus der Deutschschweiz, dem Tessin und der Westschweiz trafen sich bei der Firma Alpnach-Norm zur Prüfungsbesprechung 2011. Wertvolle Informationen und eine interessante Firmenführung rundeten die Veranstaltung in Alpnach ab.

 

Auf eindrückliche Art und Weise schilderte die Alpnach-Firmeninhaberin Brigitte Brei­sacher ihren Werdegang innerhalb der Familienunternehmung. Schon früh hatte sie im Büro Register sortiert und ihrem Vater Theo Breisacher über die Schultern schauen können. So wurde Brigitte Breisacher 1995 in den Verwaltungsrat der Firmenholding aufgenommen, bevor die Unternehmerin dann im Jahre 2008 die Alpnach-Gruppe als Alleininhaberin übernahm. Mit Begeisterung präsentierte sie den Chefexperten das Ziel und den Zweck der Breisacher-Stiftung, die ebenfalls 2008 ins Leben gerufen wurde. 

Hochtechnischer Produktionsablauf

Nach den Ausführungen durch die Inhaberin übernahm Bernhard Wyrsch die Organisation der Firmenführung. Als operativer Leiter der Firma zeigte er allen Anwesenden, wie jedes der Produkte den Herstellungsprozess von der Anlieferung bis zum Endprodukt durchläuft. Am Beispiel von Spanplatten wurde ersichtlich, dass bereits die Anlieferung elektronisch erfasst und im Hochregal chaotisch abgelegt wird. Für den Zuschnitt können die verschiedenen Designs automatisch abgerufen werden. Beim horizontalen Plattenzuschnitt wird ein Barcode aufgeklebt, der einen lückenlosen Produktionsablauf bis zum fertigen Möbel ermöglicht. Neben der Firmenbesichtigung konnte gleichzeitig eine weitere Gruppe im Showroom die Variantenvielfalt der fertigen Einzelprodukte (Sideboards, Schrankkombinationen usw.) bestaunen.

Die Prüfung geht online

Nach dem Stehlunch folgte der Prüfungsrückblick 2011. Die Prüfung sei sehr gut in allen Regionen durchgeführt worden. Bei der Umsetzung der Aufgaben hatte es keine nennenswerten Schwierigkeiten gegeben. Im Jahr 2011 wurden die grundlegenden Berufsarbeiten (GBA) das erste Mal flächendeckend über das Internet eingegeben. Die Prüfungsexperten haben aus den Rückmeldungen ein sehr positives Fazit gezogen. ­Einige Wünsche und Anregungen konnten bereits für das Jahr 2012 umgesetzt werden.

Parallel haben im Jahr 2011 die Regionen Bern, St. Gallen, Luzern, Zürich-Wetzikon und Schwyz bereits die individuelle Produktivarbeit (IPA) auch internetmässig als Pilotversuch durchgeführt. Die Erkenntnisse sind durchwegs positiv ausgefallen, daher kann auch im Folgejahr für die Deutschschweiz und das Tessin alles über das Internet erfasst und ausgewertet werden. Be­sonderes Verdienst am Gelingen hatten dabei die Pilotregionen, die Borm-Gruppe und insbesondere Rolf Furrer. 

Michael Bill vom VSSM informierte die Chefexperten über den Stand der Arbeiten zur Lehrreform bei der vierjährigen Schreinerausbildung. ln einer Übersicht wurde ersichtlich, wer in welcher Funktion an den Ausarbeitungen der Ausbildung und des Q-Verfahrens dabei ist. 

Ebenfalls wurde an dieser Chefexperten­tagung bekannt, dass der neue Maschinenordner für den überbetrieblichen Kurs und die Betriebe durch filmtechnische Evaluationen der Suva in Verzug ist und deshalb mit einer zeitlichen Verzögerung voraussichtlich erst Ende 2012 vorhanden sein wird. 

Die Chefexpertentagung 2012 wird am 20. September bei der Firma Glas-Trösch in Bützberg durchgeführt.

VSSM Berufsbildung

Veröffentlichung: 29. September 2011 / Ausgabe 39/2011

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