Begeisterung für den Beruf

Den Appenzeller Lehrabgängern war das erfolg-reiche Abschneiden anzusehen. Bild: VSSM-Sektion Appenzell

LAP Sektion Appenzell.  30 Schreinerlernende und ein Schreinerpraktiker haben an der Feier des Schreinermeisterverbands beider Appenzell ihre Abschlusszeugnisse in Empfang genommen. Sie wurden aufgefordert, die Freude am Beruf zu leben, denn diese sei «der zentrale Erfolgsfaktor».

Daniel Ackermann, Präsident des Schreinermeisterverbandes beider Appenzell, forderte die Jungschreiner auf, die Begeisterung für den Beruf nicht zu verlieren, «sondern die eigenen Schreinerträume zu verwirklichen». Er sprach zu ihnen an der Lehrabschlussfeier in der Kunsthalle Ziegelhütte in Appenzell AI. In das selbe Horn blies der Innerrhoder Landammann Roland Inauen, der den Spass an der Arbeit als zentralen Erfolgsfaktor ausmachte. Denn nur mit Freude sei es möglich, anspruchsvolle Kundenwünsche zu erfüllen und die notwendige Kreativität an den Tag zu legen. Inauen freute sich besonders über die zwei Frauen unter den Jungschreinern.

Freude herrschte auch bei Roland Koch, Chefexperte der Lehrabschlussprüfungen. Sämtliche Kandidaten hatten die Prüfungen erfolgreich gemeistert, und zwar nicht nur die eigentlichen Abschlussprüfungen am Ende des vierten Lehrjahres, sondern schon die Teilprüfung im dritten Jahr.

Ein Geschenk für die Besten

Selbstverständlich fieberten die Jungschrei- ner vor allem auf jenen Moment hin, als sie unter Applaus das Fähigkeitszeugnis oder Berufsattest in Empfang nehmen durften. Als Bester schloss Silvan Lämmler aus Waldstatt AR mit der hervorragenden Schlussnote 5,4 ab, gefolgt von Samuel Lutz aus Lüchin- gen SG mit 5,3. Wie die anderen fünf Kandidaten mit Note 5 und höher erhielten sie eine handziselierte Gürtelschnalle mit Schreinersujet und Initialen.

Neben den 30 Schreinern schloss auch ein Schreinerpraktiker ab. Sandro Heim aus Gais AR bestand die Prüfungen mit Note 5. Er wird die Möglichkeit einer verkürzten Schreinerlehre von drei Jahren nutzen. Im August nimmt er sie in Angriff.

Eine Liste der erfolgreichsten Absolventen findet man im Dossier «LAP 2016» unter

www.schreinerzeitung.ch/lap2016

Austausch über die Landesgrenzen

Erfahrungen von der Tiroler Meisterschaft

Schon seit Jahren werden die Appenzeller Schreiner im Frühsommer an die Tiroler Tischlermeisterschaften eingeladen. Der Anlass bietet den Jugendlichen die Möglichkeit, eine etwas andere Schreinerausbildung kennenzulernen und mit der eigenen zu vergleichen. Dabei zeigt sich immer wieder, dass die Appenzeller trotz kurzer Vorbereitungszeit und fremder Umgebung gut mit der Tiroler Konkurrenz mithalten können. Es wird aber auch klar, dass die östlichen Nachbarn das Schreinerhandwerk auf höchstem Niveau ausüben. Besonders die Handarbeit ohne Maschinen wird in Österreich noch stärker gepflegt als bei uns.

Ähnliche Probleme wie hier

Für die Begleiter der Lernenden ermöglicht die Tischlermeisterschaft, sich mit ausländischen Berufskollegen auszutauschen. Auf den ersten Blick erstaunt, dass die Handwerker in Österreich mit denselben Problemen zu kämpfen haben wie die Schweizer: einerseits mit dem Effizienzdruck aufgrund der Automatisierung, andererseits mit dem Preisdruck durch östliche Produktion. Der Unterschied dabei: Während der Schweizer Markt von Unternehmen aus EU-Nachbarstaaten bedrängt wird, werden diese selber durch die Konkurrenz aus weiter öst- lich gelegenen Staaten bedrängt.

Absolventen beider Appenzell

Schreiner/in EFZ

Note 5 und höher: Silvan Lämmler, Samuel Lutz, Remo Sonderer, Fabian Neff, Tina Moosmann, Mariano Zellweger und Tobias Frische.

Schreinerpraktiker EBA

Note 5: Sandro Heim.

cf, cf

Veröffentlichung: 28. Juli 2016 / Ausgabe 30-31/2016

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