Bauen mit Kaffeesatz

Minimalistischer Materialverbrauch und Platten aus Bechern, Kaffeesatz, Jeans und Fischernetzen. Bild: Andreas Brinkmann

Upcycling. Bei einer Medienpräsentation stellte die Empa das neue Gebäudemodul «Step2» an ihrem Forschungs- und Innovationsgebäude Nest vor. Die verwendeten Bauprodukte lassen aufhorchen. 

Mit dem Nest bietet das Forschungsinstitut Empa in Dübendorf ZH schon seit über acht Jahren ein Forschungs- und Innovationsgebäude, in das temporär ganze Haussegmente eingebaut werden können. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise neue Technologien, Elemente, Strukturen und Materialien unter realen Bedingungen in der Anwendung testen. Das gibt allen beteiligten Forschenden, Technikern und Herstellerfirmen die Möglichkeit, Grenzen auszuloten, ohne dass Fehler gleich grosse Auswirkungen haben. Die Tragstruktur des Nests erlaubt es, viele verschiedene Gebäudeelemente gleichzeitig aufzunehmen, die dann mehrere Jahre im täglichen Gebrauch getestet werden und sich entsprechend der gewonnenen Erkenntnisse allenfalls auch anpassen lassen. 

Ressourcenschonendes Bauen


Mit einer Medienpräsentation wurde am Donnerstag vergangener Woche die neue Einheit «Step2» offiziell eröffnet. Bei dem zweistöckigen Gebäudemodul geht es darum, neue Technologien für ressourcenschonendes Bauen zur Marktreife zu bringen. Dem Dreiergespann – mit dem Hauptpartner BASF, dem Architekturbüro Rok und dem Nest-Team der Empa – geht es darum, den Material- und Energieverbrauch zu senken und einen kreislaufgerechten Umgang mit den Ressourcen zu fördern. So bestehen alle Plattenmaterialien des Innenausbaus aus Komponenten von im grossen Stil anfallenden Abfällen, zusammen mit nachhaltigen Bindemitteln der Firma BASF: Jeans- Fasern für die Bodenplatten, Pappbecher und Kaffeesatz für die Wandverkleidungen, Kaffeesatz für Schrankfronten und Fischernetze für die Küchenabdeckung.

Minimalistischer Betoneinsatz


Auffallend ist die sehr dünne und tragfeste Rippen-Filigran-Deckenkonstruktion aus Beton mit ihrer Strukturoberfläche und den speziell gefüllten Akustikkammern mit Schalleintrittslöchern. Trotz der vielen glatten, harten Flächen und der anwesenden Besucherschar zeigte das System deutlich Wirkung. Die Schalungen der Deckenelemente wie auch die Druckgussform für die Stufen der Betontreppe wurden mittels ­3D-Druck erzeugt und lassen sich einfach an Wünsche anpassen.

Andreas Brinkmann

www.empa.ch  

Veröffentlichung: 03. September 2024

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