Aus dem KVS wird Küche Schweiz

Gute Laune beim Vorstand der Küchenbauer: David Spielhofer, Andreas Hauri, Attila Castiglioni, Ueli Jost, Alain Bühler und Peter Holliger. (v.l.n.r.)

Generalversammlung.  Im Küchenverband bewegt sich einiges. Die Mitglieder stimmten einem neuen Namen zu, der auch einen frischeren Markenauftritt mit sich bringt. Und in den nächsten Monaten gilt es, den bisherigen Geschäftsleiter Andreas Hauri zu ersetzen.

Die Küchenbauer trafen sich für ihre Generalversammlung in einem architektonisch und künstlerisch ganz speziellen Umfeld: Im Berner Paul Klee Zentrum. Das direkt an der Autobahn liegende markante, wellenförmige Gebäude beherbergt eine Bildersammlung von Weltruf.

Ein Verband mit ambitionierten Zielen

Der erstmals durchgeführte Swiss Kitchen Award bildete 2013 aus Verbandssicht das Highlight. Präsident David Spielhofer wies in seinem Jahresbericht auf den grossen Erfolg der Aktion hin. Vor allem die Berichterstattung in den Medien hat die Erwartungen übertroffen. Im Herbst des laufenden Jahres soll deshalb der 2. Swiss Kitchen Award lanciert werden.

Der seit einem Jahr neu zusammengesetzte Vorstand hat sich in den letzten Monaten intensiv mit der strategischen Ausrichtung des Verbandes auseinandergesetzt. Oder, wie es David Spielhofer ausdrückte: Man habe versucht, neue Antworten auf die immer gleichen Fragen zu finden. In diesem Zusammenhang hinterfragten die Verantwortlichen auch den Verbandsnamen und stellten Handlungsbedarf fest. Mit der Marke «Küche Schweiz» und dem damit gekoppelten neuen Auftritt per 1. Januar 2015 verspricht sich der Vorstand eine bessere Wahrnehmung der angebotenen Projekte und Dienstleistungen.

Als wichtiges Ziel hat der Vorstand auch ein gesundes Wachstum definiert. Aktuell umfasst der Verband rund 250 Mitgliedsbetriebe, die zusammen ungefähr 60% des Schweizer Marktvolumens abdecken. Das Ziel ist es, in den nächsten fünf Jahren die Mitgliederzahl zu verdoppeln.

In verschiedenen anderen Bereichen sind ebenfalls Verbesserungen angedacht. So ist etwa in der Bildung ein Aufbaukurs in Vorbereitung, der, ergänzend zum Grundlagenkurs, Weiterbildungswillige an das Nachdiplomstudium Küchenbau heranführt. Weiter soll in Sachen Rechtsberatung den Mitgliedern mehr geboten sowie die Kommunikation ausgebaut werden. Diese ambitiösen Ziele wird der Verband in absehbarer Zukunft mit einem neuen Geschäftsleiter verfolgen, denn der bisherige Stelleninhaber Andreas Hauri wird die Küchenbranche verlassen und in den Bildungsbereich wechseln.

Die Küche aus einer anderen Sicht

Neben einer Führung durch das Zentrum Paul Klee umfasste das Rahmenprogramm der Generalversammlung auch ein Gast- referat von Regula Stämpfli. Die aus verschiedenen Medien bekannte Politikwissenschaftlerin und Buchautorin stellte die Küche in einen grösseren Zusammenhang. Sie wies zum Beispiel darauf hin, dass jede Religion über ihre Essensregeln die Kücheneinrichtung beeinflusst. Aber auch die Sprache, die geltenden Hierarchien innerhalb einer Gesellschaft oder die Politik – das Spezialgebiet der Referentin – wirkten sich auf die Bedeutung und Gestaltung von Küchen aus. Massiven Einfluss auf den Kernmarkt der Verbandsmitglieder schreibt Regula Stämpfli dem Verhältnis der Geschlechter zu. Je mehr Männer am Herd tätig seien, desto mehr High-Tech lasse sich in der Küche verkaufen.

www.kuechen-verband.ch

hw

Veröffentlichung: 29. Mai 2014 / Ausgabe 22/2014

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