Allen Grund zur Freude

Wie Mia Trachsel an der Feier in Langnau durften sich einige Absolventinnen und Absolventen über gute Noten und einen Hobel freuen. Bild: VSSM Bern

LAP Sektion Bern.  Statt nur über den Mangel zu jammern, bilden Schreinereien Fachkräfte aus. So feierten in den Regionalsektionen Oberaargau, Stadt Bern, Emme-Aare und Mittelland-West des VSSM Bern Ende Juni nicht weniger als 112 junge Fachkräfte ihren Lehrabschluss.

Im Saalbau Kirchberg feierten 38 junge Schreinerinnen und Schreiner Ende Juni den Lehrabschluss. Gemeinsam hatten sie die Berufsschule sowie die überbetrieb- lichen Kurse in Langenthal besucht. Ihre Lehrbetriebe liegen im Oberaargau und in der Umgebung von Bern. Dementsprechend organisierten die Sektionen Oberaargau und Stadt Bern des Schreinermeisterverbandes des Kantons Bern die Feier.

Elf von ihnen schafften mit der Note 5,2 oder höher eine der begehrten Auszeichnungen. Der mit Abstand erfolgreichste Prüfungsabsolvent war Silas Zulliger von der Lanz AG aus Melchnau. Für seine Endnote 5,7 durfte er den traditionellen Hobel mit eingeschnitztem Namen entgegennehmen. Mit jeweils der Note 5,4 wurden auch Jasmin Bieri (Röthlisberger Schreinerei AG), Nino Blaser (Schreiner Werkstatt Schneider GmbH), Robert Uhlig (Röthlisberger Schreinerei AG) sowie Nicol Zürcher (Utiger Schreinerei GmbH) mit dem Hobel ausgezeichnet.

Den offiziellen Teil der Feier bestritten die beiden Sektionspräsidenten Thomas Ingold (Oberaargau) und Lukas Krüsi (Stadt Bern). In seiner kurzen Rede erinnerte Thomas Ingold daran, dass den jungen Berufsleuten nun ganz viele Türen offenstehen. Einerseits weil sie aufgrund des Fachkräftemangels sehr gesucht sind, andererseits bringen sie jetzt die Grundlagen für zahlreiche Weiterbildungen mit.

EFZ und EBA in Langnau

«Volle Ränge» konnte Beat Fankhauser Ende Juni auch im Tigersaal der Langnauer Ilfishalle melden. Der Präsident der Regionalsektion Emme-Aare konnte nicht weniger als 224 Personen begrüssen: Im Tigersaal der Langnauer Ilfishalle feierte die Regionalsektion den Lehrabschluss von 44 jungen Leuten. Die vierjährige Lehre zum Schreiner oder zur Schreinerin mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) schlossen 29 Lernende erfolgreich ab. 12 von ihnen schafften mit der Note 5,1 oder höher eine der begehrten Auszeichnungen. Die beste Prüfung legte Mia Trachsel von der Schreinerei Dubs AG aus Münsingen ab. Für ihre Endnote 5,5 durfte sie den traditionellen Hobel mit eingeschnitztem Namen entgegennehmen.

Den Abschluss ihrer zweijährigen Lehre als Schreinerpraktiker EBA feierten in Langnau 15 junge Männer und eine Frau. Eine Auszeichnung für die Note 5,2 oder höher erreichten 8 von ihnen, die Durchschnittsnote lag bei 5,0. Der erfolgreichste Prüfungsabsolvent war mit 5,5 Tiemo Gehri von der Renfer Schreinerei GmbH aus Gelterfingen. Die Jungschreinerinnen Annsophie Gerber und Ramona Hirschi dankten ihren Berufsschullehrern und dem Leiter der überbetrieblichen Kurse für deren Geduld in den vergangenen vier Jahren. Ihre launige Rede reicherten die beiden Frauen mit witzigen Anekdoten aus dem Schulalltag an, die im Saal gut ankamen.

Abschluss einer intensiven Zeit in Lyss

Auch in der Lysser Kulturfabrik war es dann vor Kurzem so weit: Im Rahmen einer würdigen Feier erhielten die Lernenden der beiden Schreinerklassen am Berufs- und Weiterbildungszentrum (BWZ) Lyss ihre Fähigkeitszeugnisse. Über 160 Personen folgten der Einladung, neben den erfolgreichen Absolventen auch Eltern, Lehrpersonen sowie Vertretungen der Ausbildungsbetriebe.

Eine anspruchsvolle Grundausbildung

Hinter den total 30 jungen Schreinerinnen und Schreinern liegt eine intensive Zeit. Bereits während des dritten Lehrjahres absolvierten sie die Teilprüfung. Im Frühling 2024 folgte dann ihre Individuelle Praktische Arbeit (IPA) im Lehrbetrieb. Dort müssen die Lernenden zeigen, dass sie fähig sind, einen Auftrag fachlich korrekt auszuführen. Schlussendlich galt es auch noch, die Schulprüfung abzulegen.

Zahlreiche hohe Noten

An der Feier wurden Michelle Suter (Hurni + Sohn AG, Ferenbalm) und Roland Spycher (Lauclair AG, Schüpfen) als Beste des Jahrganges besonders gewürdigt. Sie erhielten für ihren Notendurchschnitt von 5,5 den traditionellen Holzhobel mit eingeschnitztem Namen. Die gleiche Auszeichnung durften auch Dominique Ammann (Schreinerei Portner AG, Bäriswil) und Sophie Kauer (Schreinerei Gerber AG, Mühleberg) entgegennehmen für ihre Note 5,4. Insgesamt schafften 10 der 30 jungen Schreinerinnen und Schreiner eine Auszeichnung, die für Notendurchschnitte von 5,1 oder höher abgegeben wird.

Eine besondere Leistung gelang Dominique Ammann. Sie erreichte in der Allgemeinbildung die Note 5,7. Damit schnitt sie nicht nur unter den Schreiner/innen am besten ab, sondern auch im Vergleich zu allen anderen Lehrberufen des BWZ Lyss.

Hängen die Frauen die Männer ab?

Die von Vorstandsmitglied Walter Hofer geführten Spontaninterviews mit Absolventinnen und Absolventen brachten die Erkenntnis, dass den jungen Leuten die eben abgeschlossene Ausbildung gut gefallen hat. Sie schätzen insbesondere die Abwechslung ihres Berufes und dass man praktisch täglich etwas Neues lernen könne. Auch das Arbeiten im Team wurde als positiv hervorgehoben. Schwieriger war es, mit den Interviews herauszufinden, warum drei der vier Hobel für die Erstplatzierten an Frauen gingen. Die plausibelsten Antworten kamen von den Betroffenen selbst: «In diesem Alter sind wir Frauen wohl ehrgeiziger als Männer», lautete eine Begründung. Und: «Wir haben uns gegenseitig angespornt.»

www.bernerschreiner.ch

Absolventen Sektion Bern

Schreiner/in EFZ

Regionalsektionen Oberaargau/Stadt Bern: Noah Ammann, Jamie Elija Baumann, Thierry Beuggert, Jasmin Bieri, Nino Lars Blaser, Florian Burkhalter, Julia Jasmin Eberle, Robert Ebersbach-Voss, Simon Egger, Noah Eggimann, Jan Eicher, Luca Etter, Janis Che Graber, Cyrill Hehlen, Patrick Hess, Dean Ingold, Stefan Kiener, Patrizia Kneubühler, Sebastian Meier, Sayid Mohammed Mohammed, Nadine Müller, Zakaria Omar, Samuel Polanecky, Dario Portmann, Luis Rossell, Mitja Chill Sauser, Yannick Schuler, Fabian Sprissler, Jarno Stauffiger, Flavia Straub, Moritz Stückelberger, Sofiya Teta, Robert Uhlig, Jan Uhlmann, Elias Tim Walther, Tobias Wiprächtiger, Silas Simon Zulliger, Silvan Zurbrügg, Nicol Zürcher.

Regionalsektion Emme-Aare: Silvan Amacher, Daniel Beer, Lars Blaser, Laura Boss, Adrian Egloff, Loris Frey, Adrian Gerber, Annsophie Gerber, Elena Haldimann, Joel Hirsbrunner, Ramona Hirschi, Elin Krattiger, Lewis Lehmann, Elias Lengacher, Luca Lenz, Aviel Lüthi, Fabian Reber, Flavia Ryf, Lucca Schoppe, Michael Simmen, Leon Sutter, Mia Trachsel, Nicolas Vergey, Nicole Walther, Dominic Wenger, Silvan Wyss, Levin Zimmermann, Martina Zwahlen.Sektion Mittelland-West: Dominique Ammann, Cyril Besire, Joël Beutler, Seraphin Bickel, Roberto Bruno, Gabriel Burger, Jascha Cihlar, Anton Eisemans, Mateo Fuentes Saya, Elia Gfeller, Tim Handschin, Marc Hostettler, Yann Hurni, Dylan Jakob, Patrick Samuel Jenni, Sophie Kauer, Josua Kellenberger, Marco Lauper, Winiko Lehmann, Dennis Alberto Munayco Quinte, Remo Rutsch, Ronja Lena Schwendimann, Jonas Seiler, Roland Spycher, Robin Staufer, Jonah Strub, Michelle Suter, Silvan Venetz, Christoph Weibel.

Schreinerpraktiker/in EBA

Siyamak Abdi, Yohanes Berhane, Aline Büschlen, Tiemo Gehri, Beat Hofstettler, Etem Idrizi, Kouthaman Jeganathan, James Koki-Semba, Justin Leuenberger, Alireza Rezael, Patrick Schläpfer, Abel Tesfagheghis, Timo Arno Thierstein, Matteo Weidmann, Jonas Zurbuchen.

SZ

Veröffentlichung: 18. Juli 2024 / Ausgabe 29-30/2024

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