Action und Blessuren

Crashed Ice fahren ist Kilian Brauns (25) Hobby, beruflich möchte der gelernte Schreiner Werklehrer werden.

Vier Fahrer gegeneinander auf einer steilen Eisbahn, viel Action und eine riesige Show, das ist Crashed Ice. Seit rund zehn Jahren ist diese Sportart bekannt und wird immer populärer. Das erste Rennen fand 2000 in Stockholm statt und seit 2010 gibt es nun eine WM. Mittlerweile wollen sich pro Rennen 15 000 Fahrer anmelden, nach den Vorausscheidungen können schliesslich 128 teilnehmen. Einer von ihnen ist Kilian Braun. Seine Premiere war 2008, nach einer kurzen Vorbereitung. Ein Kollege zeigte ihm ein Video auf Youtube und er fand diese Sportart super. Zufällig fand zu diesem Zeitpunkt gerade ein Rennen in Davos statt und er ging an den Start. Seine Nervosität war gross. «Beim ersten Sprung lag ich bereits auf dem Boden und habe mir den Fuss verdreht, das war mein Aus. Ich habe mich ins Ziel gekämpft und wusste, dass ich es nochmals probieren will», lacht Kilian Braun. Ein Jahr später war erneut ein Rennen in der Schweiz, in Lausanne, und er erreichte den sechsten Platz. Zu dieser Zeit wurde das Schweizer Nationalteam gegründet und er wurde aufgenommen. Die Vorbereitung für Crashed Ice ist schwierig, denn die Strecken sind stets anders, es gibt keine Normen, und sie werden immer wieder neu gebaut. Eine Fahrt dauert zwischen 40 und 60 Sekunden auf der 400 bis 600 m langen Piste. Die Strecken beinhalten Sprünge, Kurven, Hügel, Doubles, Roulers und Steilwandkurven. Natürlich gibt es auch Geraden, in denen man sprinten muss. «Eishockeyspielen bringt etwas fürs Schlittschuhlaufen, aber wenn man dann einen Hügel herunterfahren muss, das kann man nicht trainieren. Es ist ein wenig auf gut Glück.» Kilian Braun fährt Ski, war früher in einem Eishockeyverein, fährt Downhill Bike, skatet, zudem joggt der 25-Jährige und macht Krafttraining. Dies alles hilft ihm beim Crashed Ice.

In dieser Sportart gibt es jeweils eine Tour mit vier oder fünf Austragungsorten, in Nordamerika und Europa. Die Rennen finden zwischen Dezember und März statt. Dieses Jahr ist das Highlight des gebürtigen Rothristers das Rennen am 2. März 2013 in Lausanne. Er hilft beim Organisieren und möchte natürlich vor den mehreren 10 000 Zuschauern möglichst gut abschneiden. Sein bestes Resultat ist bisher ein dritter Platz 2011 in Moskau. Einen Podestplatz möchte er dieses Jahr auch wieder erreichen und sich Preisgeld sichern. Für den ersten Platz gibt es 3000 Euro, für den achten Platz noch 100.

Verletzungen sind bei dieser actionreichen Sportart häufig, Schürfungen und Prellungen ge- hören dazu. Kilian Braun hatte bisher Glück, bis auf letztes Jahr. «In Holland hatte ich einen Unfall im Qualifikationslauf am Freitag. Ich habe mir den Brustkorb geprellt, aber ich merkte das gar nicht, ich bin aufgestanden und weitergefahren und wurde noch Zweiter der Qualifikation, so dass ich mich fürs Rennen befähigt habe. Nachher konnte ich fast nicht mehr atmen», erklärt der Student der Höheren Fachschule für Technik und Gestaltung. Es ist ihm zu wünschen, dass er die nächsten Rennen gut übersteht und sein ehrgeiziges Ziel erreicht. Für Spannung und Unterhaltung ist definitiv gesorgt.

«Beim ersten Sprung lag ich bereits auf dem Boden und habe mir den Fuss verdreht, das war mein Aus.»

jm

Veröffentlichung: 20. September 2012 / Ausgabe 38/2012

Artikel zum Thema

24. April 2025

Ein Böögg für das eigene Sechseläuten

Wer Zuhause einen Böögg wie die Zürcherinnen und Zürcher verbrennen möchte, um den Winter zu vertreiben, kann sich eine kleine Version der Stiftung RgZ bestellen. 

mehr
24. April 2025

Die Bewerbungsphase für den Innovationspreis ist gestartet

Auch in diesem Jahr haben die Aussteller der Messe Holz wieder die Chance auf den «Innovationspreis Holz». Ausgezeichnet werden Projekte, die eine technologie-, verfahrens- oder produktorientierte Innovation zum Thema Holz bieten.

mehr

weitere Artikel zum Thema:

News