Abschlüsse und Übergänge mit Profil


Profile gibt es in den verschiedensten Variationen. Der Einsatzort ist dabei massgebend für die jeweilige Profilform. Bild: Michi Läuchli
Profile gibt es in den verschiedensten Variationen. Der Einsatzort ist dabei massgebend für die jeweilige Profilform. Bild: Michi Läuchli
Profile. Für Schreiner und Bodenleger gibt es unzählige Möglichkeiten, um Bodenbeläge sauber abzuschliessen, Kanten zu schützen und unterschiedliche Beläge miteinander zu verbinden. Die Schreinerzeitung stellt eine Auswahl davon vor.
Jeder Bodenbelag endet irgendwo, so stellt sich spätestens nach dem Verlegen die Frage nach einem passenden Abschluss oder Übergang zur Umgebung. Doch nicht nur bei Abschlüssen von Bodenbelägen, auch beim Ausgleich unterschiedlicher Materialstärken sowie dem Überbrücken von Konstruktionsfugen sind Bodenprofile eine passende Lösung. Schreiner und Bodenleger setzen in den meisten Fällen Abschluss- oder Übergangsprofile ein, wenn beispielsweise der Bodenbelag zur Türschwelle oder zum Gang hin einen sauberen Abschluss bekommen soll.
Wichtig geworden sind Profile auch durch Fussbodenheizungen. Die Wärme wirkt sich je nach Material unterschiedlich auf das Ausdehnungsverhalten aus. Bewegungsprofile oder auch Dehnfugenprofile nehmen die Bewegungen auf, schützen dabei die Bodenbeläge vor Spannungsrissen oder Aufwölbungen. Bewegungsprofile finden bei Türübergängen zwischen elastischen Designbodenbelägen LVT (Luxury Vinyl Tiles), PVC und Linoleum-Bahnenware ihren Einsatz. Aber auch bei Parkett werden sie anstelle von Korkfugen eingesetzt. Dazu sind sie für den Randbereich geeignet, wenn Brandschutzfugen oder ein welliger Fugenverlauf abgedeckt werden sollen.
Schwimmend verlegte Bodenbeläge gibt es ungefähr seit den Siebzigerjahren. Mit der Erfindung von Laminat und Click-LVT werden auch mehr Anforderungen an Profile gestellt. Aufgrund des notwendigen Wandabstands und des erforderlichen Bewegungsspielraums im Bereich des Türanschlusses zu weiteren Bodenbelägen sind Profile erforderlich, welche die Bewegung beim Stauchen und Dehnen von schwimmend verlegten Bodenbelägen den nötigen Raum lassen. Wegen des Höhenaufbaus durch Unterlage und Bodenbelag werden Profile benötigt, die diesem Höhenanspruch Rechnung tragen.
Um diesen Höhenausgleich zu überbrücken, sind zwei oder mehrteilige Profilsysteme eine gute Lösung. Auf ein Basisprofil, bestehend aus Kunststoff oder Aluminium, wird ein sichtbares Oberprofil geschraubt oder geklipst. Aktuelle Systeme haben oft das gleiche Basisprofil, das dann mit unterschiedlichen Oberprofilen ergänzt werden kann. Das bringt dem Anwender eine grosse Flexibilität, weil mit nur einem Unterprofil Übergangs-, Bewegungs- als auch Abschlussprofile realisiert werden können. Je nach System sind auch das Verlegen von Kabeln innerhalb des Profils und die mehrfache Demontage möglich, was für Temporärbauten wie Messestände oder Ausstellungen interessant ist.
Bodenbeläge wie Laminat oder LVT-Beläge können nicht um eine Stufe herumgezogen werden, der Belag endet an der Treppenkante. Hier kommen Kantenprofile respektive Treppenprofile zum Einsatz. Waren früher nur einfache Winkelformate erhältlich, ist heute die Auswahl umfangreicher. Profile mit schmaler Nase, abgerundeter Kante und Einschubnut gehören nun zum Standardsortiment von Herstellern. Treppenprofile sorgen für einen sauberen Abschluss, schützen die Belagskanten, erhöhen die Begehsicherheit und die Sichtbarkeit einzelner Stufen. Bodenprofile sind also nicht nur eine Funktionslösung, sie können dank verschiedener Oberflächenausführungen auch als gezieltes Kontrastmittel eingesetzt werden.
Das Treppen- und Kantenschutzprofil mit beidseitiger Nase wurde ursprünglich für textile und elastische Bodenbeläge konzipiert. Erhältlich ist das Profil nun mit der beidseitigen Nasenlänge von 11 und 15 mm. Die Stucky Holzprofilleisten AG hat die beiden Profile neu in ihr Sortiment aufgenommen und reagiert damit auf die steigende Nachfrage nach schlichten Profilen, welche sich auch für Parkettböden eignen. Mit dem einfachen Profil lassen sich elegante Treppenabschlüsse realisieren.
Die Firma FN Neuhofer Holz GmbH bietet mit der «power-pro»-Linie verschiedene Übergangs-, Abschluss-, Bewegungs- sowie Treppenprofile an. Es gibt sie laminiert, echtfurniert, mit Overlay oder eloxiert in den Standardlängen 900 mm sowie 2700 mm. Das Klicksystem bietet eine unsichtbare Montage. Die Basisprofile bestehen aus Polystyrol oder Aluminium und ermöglichen die Verlegung von Kabeln innerhalb der Nut.
Das Abschlussprofil «AL10X5» von Minileiste bietet einen Abschluss vom Bodenbelag zur Wand und ist für Anschluss- und Dehnfugen gedacht. Die Montageclips werden in die abgelängten Profile eingeschoben, dann wird das Profil gegen die Wand gedrückt. Anschliessend spreizt man mittels Montagehilfe die Clips auf, drückt das Profil vorsichtig nach unten, bis sich die Clips gegen die Bodenkante versperren, und zieht dabei die Montagehilfe ab. Das Profil lässt sich jederzeit wieder entnehmen. Es ist in verschiedenen Farben, Querschnitten sowie einer LED-beleuchteten Variante erhältlich.
Die Einschubprofile der Auer Metallprofile GmbH gibt es nun auch glatt und ungerillt. Sie können neben Silber und Schwarz eloxiert auf Wunsch auch in anderen Eloxalfarben und RAL-Tönen pulverbeschichtet bestellt werden. Die Profile sind für verschiedene Belagsstärken und mit oder ohne Nase erhältlich.
Der praktische Profilmusterkoffer der Stucky Holzprofilleisten AG bietet eine umfassende Übersicht ihrer gängigsten Profile. Die sechste Auflage des Musterkoffers umfasst mittlerweile über 250 Mus- ter. So kann schnell ein geeignetes Profil ausgesucht oder vor Ort ein 1:1-Abgleich gemacht werden.
Speziell auf schwimmende LVT-Beläge zugeschnitten sind die Bodenprofile der Direct Handling AG in Uster ZH. Laut Firmenangaben ist es das zurzeit kleinste zweiteilige Schraubsystem, welches auch den Einsatz bei sehr dün- nen Bodenbelägen ermöglicht. Durch die zweiteilige Profil-Konstruktion können sich die Beläge stets bewe- gen, die Höhe lässt sich dabei flexibel anpassen, und das Profil ist erst noch schwenkbar. Das «Cavum Flex» gibt es als Abschluss-, Übergangs- wie auch Ausgleichsprofil und nimmt Belagsstärken zwischen 3,9 und 7,9 mm auf.
Das doppelseitige Universalklebband «U-Tack» ist eine Lösung, um Sockelleisten, Profile und Bodenbelagsstreifen unsichtbar und lösungsmittelfrei zu montieren. Der Hersteller verspricht eine drei- bis fünfmal schnellere Verklebung gegenüber Neoprenklebstoffen. Lästige Tropfen und Schmierer auf Boden oder Wand sind so kein Thema mehr. Das fadenverstärkte, doppelseitige Universalklebband ist in vielen Breiten erhältlich. Es eignet sich für textile Bodenbeläge und alle üblichen Rückenausstattungen wie Latex-Schaumrücken oder textile Zweitrücken.
Eine besondere Lösung bietet die Firma Profilsager AG mit ihrer 25er-Sockelleiste an. Die konische Hart-PVC-Leiste misst gerade mal 11 auf 25 mm und verdeckt dennoch Spalten zwischen Wand und Boden. Das Sockelprofil ist in drei Weisstönen erhältlich und wird mittels PU-Montagekleber geklebt.
Schwarz wird als elegant und klassisch empfunden. Die Carl Prinz GmbH bietet mit der Black Edition ein breites Spektrum von Profilen in mattem Schwarz an. Sie setzen kontrastreiche Akzente oder passen sich an dunkle Beläge an.
Wer sich an vorstehenden Sockelleisten stört, liegt bei den flächenbündigen Sockelprofilen der Alu-Plan GmbH rich- tig. Die Profile sind in Höhen von 60 bis 100 mm und in drei Ausführungen lieferbar. Die «X-Serie» hat ein Alu-Grundprofil, auf dem das Deckprofil aufgesteckt wird. Die «E-Serie» ist für PVC-Bodenbeläge gedacht. Der Radius am Profil erlaubt das Hochziehen des Bodenbelags, was eine fugenlose Verbindung ergibt. Für den Schreiner ist die «B-Serie» interessant. Bei dieser wird der L-förmige Winkel montiert, anschliessend die Sockelleiste aufgeklebt oder geschraubt. Schweizer Vertriebspartner der Alu-Plan GmbH ist die Firma Stucky Holzprofilleisten AG.
Profile sind in zahlreichen Variationen erhältlich und müssen je nach Einsatzzweck verschiedene Aufgaben übernehmen. Grundsätzlich lassen sie sich in vier Kategorien einteilen:
Veröffentlichung: 19. Januar 2023 / Ausgabe 3/2023
Bodenprofile. Übergänge zu anderen Bodenbelägen oder unter Parkettfeldern selbst stellen hohe Anforderungen an die Optik und technische Umsetzung. Um Schäden zu vermeiden, muss von der Planung über die Vorbereitung bis hin zur Montage einiges beachtet werden.
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