Tuningteile für Standardmaschinen

Das «Furnierset» mit dem «Spannplus» von Aigner nutzt den Laufwagen der Tischfräse für präzise Fügeschnitte. Bilder: Georg Aigner

Zubehör.  Auch wenn sich auf den ersten Blick kaum etwas bei den stationären Standardmaschinen ändert: Findige Köpfe entwickeln ständig weiter. Sie sorgen für ein reiches Angebot an Hilfsmitteln, welche das Arbeiten bei hoher Qualität und Sicherheit beschleunigen.

Ohne die stationären Standardmaschinen kann eine Schreinerei nicht rentabel geführt werden. Sie werden für schnelle Ausführungsarbeiten gebraucht und sollen die Bankarbeit so gering wie möglich halten. Der richtige Einsatz der Geräte und eine hohe Routine in den Anwendungsschritten sind matchentscheidend. Das sorgt nicht nur für ein hohes Mass an Sicherheit, sondern damit verbunden auch für Tempo und Qualität. Wer über das richtige Zubehör und die notwendigen Kenntnisse verfügt, kann den Zeitaufwand nochmals reduzieren – ein Aspekt, der immer wichtiger wird.

Denkfabrik für Optimierungen

Nicht jeder mag Vorschriften, und schon gar nicht, wenn sie von Versicherungen kommen. In der Schweiz hat aber die Suva schon vor langer Zeit eine sehr wichtige Funktion im Schreinergewerbe übernommen. Sie hat Vorgehensweisen und die entsprechenden Hilfsgeräte, zusammen mit Spezialisten aus den jeweiligen Bereichen, entwickelt und konstant weiter verbessert. Immer mehr dieser sicheren Vereinfachungen werden mittlerweile auch im Ausland angewendet.

Reduzierung gefährlicher Kontakte

Was hat sich aber in der Zwischenzeit alles verändert und was gibt es Neues zur Vereinfachung? Geräte, die mit dem Werkzeug in Berührung kommen könnten, müssen damit fräsbar sein. Das hat beispielsweise dazu geführt, dass die Suva-Schutzhaube der Tischfräse aus Kunststoff und nicht mehr aus Stahl ist. Durchsichtig wurde sie, damit man immer sehen kann, ob sich ein Fräsenblatt darunter bewegt und welche Stellung es hat.

Sämtliche Maschinenhersteller bieten solche Hauben an. Sie bieten ebenso die Möglichkeit des schnellen Wechselns zur breiteren Schrägschnitthaube. Sobald diese montiert ist, weiss der nachfolgende Benutzer, dass der Schnittwinkel nicht 90° beträgt. Ob zwei Rollen oder durchgehende Schienen das Werkstück niederhalten sollen, hat damit zu tun, ob auch dünne Materialien geschnitten werden, die zum Flattern neigen.

Auch beim Kehlschutzapparat musste das federnde Seitendruckblech einem Exemplar aus Polycarbonat weichen. Leider ist dieses fix montiert und lässt sich nicht mehr neigen und damit den Druckpunkt besser bestimmen. Die alte Suva-Version aus Stahl ist aber auch auf neuen Maschinen immer noch zulässig.

Vorlieben bestimmen das Angebot

Hilfsmittel und Anwendung der richtigen Handstellungen sind der Grund, warum alle Schreiner in der Schweiz zehn Finger haben können. Zu den wichtigsten Utensilien gehören dabei die Stosshölzer. Deren Griffe werden mittlerweile auch von ausländischen Herstellern angeboten.

Es gibt aber auch Produktionsmethoden in anderen Regionen der Welt, die im Gegensatz zu hiesigen Vorgehensweisen stehen. Das Anschlagslineal für Querschnitte an modernen Tischfräsen wird in den meisten Ländern auf der gegenüberliegenden Auslegerseite vom Schiebetisch benutzt. Der Grund liegt beim Zuschneiden von Platten, die dann vorne auf dem Tischausleger aufliegen und hinten vom Maschinisten gehalten werden. Der schiebt das Werkstück an das Lineal und hält auf seiner Seite ein Abfallstück als Splitterholz gegen die Kante. Der gegen dieses Holz laufende Schnittdruck kann somit aber zu einer kleinen Lücke im heiklen Moment führen. Zudem ist es unmöglich, effizient auf Riss zu arbeiten. Dazu braucht es eine feststehende Schnittkante des Splitterholzes, auf den der Riss direkt ausgerichtet wird, somit keinerlei Einstellzeit benötigt und äusserst genau geschnitten werden kann.

Händler sorgen für Abhilfe

Die meisten Maschinenhersteller bieten, wenn überhaupt, nur noch etwas unpraktische Splitterholzlösungen an. Dabei wird vor allem nicht berücksichtigt, dass man dieses Holz auch tatsächlich anschneiden können sollte und die Dicke nur wenig über dem zu bearbeitenden Werkstück liegen darf.

Anders sieht das Engagement bei den Maschinenhändlern aus. Der Kunde ist König und Wünsche werden wahr gemacht. So gibt es modellabhängig verschiedene Lösungsansätze. Die Arthur Bründler AG hat beispielsweise eine pfiffige Lösung, womit die originale Anschlagklappe verstellbar wird und über eine Leiste reicht. Auch bei der Eigenmann AG wird von einer eingelegten Leiste ausgegangen, die mit der Niederhaltungsvorrichtung von der Suva fixiert wird. Der Kunde bestimmt, wo er entsprechende Gewindemuffen im Lineal oder Tisch haben möchte.

Problemlöser als Geschäftsidee

Wer parallele Streifen oder vorstehende Flächen bündig auf der Tischfräse schneiden muss, ist darauf angewiesen, dass der Längsanschlag absolut stimmt und an der Spitze auch nicht nachgibt. Nicht jeder Anschlag schafft das und so gibt es von der Firma Georg Aigner in Bayern eine magnetische Befestigungssäule die für Abhilfe sorgt. Produkte von Aigner werden von jedem Maschinenhändler in der Schweiz und auch von der Suva vertrieben. Dort sollen sich Interessierte auch informieren, denn die Firma führt bewusst keine Internetseite. Georg Aigner reagiert dafür auf Problemstellungen, die von seinen Kunden zu ihm kommen. So entstehen immer wieder praktische Komponenten, wie die Möglichkeit, den Schiebetisch für Fügeschnitte zu nutzen.

Halten von schwierigen Teilen

Wie bei den Tischfräsen haben die Einstellmöglichkeiten bei Kehlmaschinen stark zugenommen. Bei den Anschlägen ist am markantesten, dass seit dem 1. Januar 2013 auf neuen Maschinen keine Schutzringe mehr verwendet werden dürfen. Die Hersteller müssen bei der Auslieferung einen geschlossenen Bogenfrässchutz liefern. Es lohnt sich, vor dem Kauf zu prüfen, welches Produkt für die eigenen Bedürfnisse am besten eingesetzt werden kann, da verschiedene Materialien und Zubehöre angeboten werden.

Interessant ist die Vielzahl von Anschlagoptimierungen im geraden Bereich und den sehr verschiedenen Rückschlagsicherungen für abgesetztes Kehlen. Für diese Arbeit gibt es auch spezielle Haltevorrichtungen, die kurze Werkstücke wie bei einer Querbearbeitung eines Schubladendoppels halten können. Eine ähnliche Halterung hilft auch beim Hirnholzkehlen von Leisten. Vorrichtungen, die zur Herstellung von runden Platten dienen, können in der Regel nicht nur an der Kehlmaschine, sondern auch zum Vorschneiden an der Bandsäge und zum Schluss an der Kantenschleifmaschine eingesetzt werden.

Prüfen, was gut in der Hand liegt

Wer mit Massivholz arbeitet, muss hobeln. Verschiedene Vorrichtungen sollen speziell beim Abrichten und Fügen die Arbeit erleichtern. Es empfiehlt sich dabei, die Vorrichtungen vor dem Kauf selber zu testen und auch auf die im eigenen Betrieb häufigen Formate zu achten. Die gehobelte Leiste bietet die Grundlage an Präzision für das ganze restliche Produkt und muss einfach zu machen sein. Eine Tischverlängerung empfiehlt sich bei den Dickenhobelmaschinen wohl immer.

www.suva.chwww.bruendler.chwww.eigenmannag.ch

ab

Veröffentlichung: 21. Mai 2015 / Ausgabe 21/2015

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