Spezialisten für das Spezielle


Bild: Festool Schweiz AG
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Spezialmaschinen. Wenn eine Arbeit mit Standardmaschinen nicht mehr oder nur sehr umständlich ausgeführt werden kann, können Spezialmaschinen eine lohnende Alternative sein. So entstehen neue Möglichkeiten in der Produktion und neue Freiheiten in der Konstruktion.
Im Schreinerhandwerk haben sich über die Jahre einige Maschinen zu Standardmaschinen entwickelt. Doch bevor sich diese etabliert haben, brauchte es einen Hersteller mit dem Mut zur nicht alltäglichen Lösung. Vor allem bei Hand- und Kleinmaschinen handelt es sich am Anfang meistens um Spezialanfertigungen, die mit der Zeit einen neuen Standard prägen. So findet sich heutzutage in praktisch jeder Werkstatt eine Langlochbohrmaschine, eine Flachdübelfräse, ein Winkelakku oder ein Rutscher.
Eine neue Maschine wird oftmals aufgrund eines Bearbeitungsproblems oder zur Vereinfachung eines Arbeitsschrittes entwickelt. Im Bereich der Spezialmaschinen-Entwicklung trifft man auf viele kleine Maschinenbauer, da diese durch die Nähe zum Verarbeiter dessen individuelle Bedürfnisse und Probleme genau kennen. Aber auch einzelne grössere Hersteller nehmen sich untypischen Problemen an. Sie haben spezielle Maschinen oder spezielles Zubehör im Sortiment, um den Handwerker im Alltag zu unterstützen.
Die meisten Maschinen für spezielle Einsatzgebiete sind entweder Weiterentwicklungen von Standardmaschinen oder bestehen aus Zubehör, welches das bekannte Einsatzgebiet erweitert. So kann beispielsweise eine spezielle Schablone eine Handoberfräse in eine Zinkenfräse verwandeln oder ein Magazinaufsatz einen herkömmlichen Akkuschrauber in einen Magazinrundschrauber. Durch die Erweiterung der maschinellen Fähigkeiten mittels Aufsätzen, Führungen, Anschlägen oder Einsätzen bekommen neuartige oder aus Kostengründen gemiedene Konstruktionen eine Chance. Sie könnten mit Standardmaschinen nur ungenau oder nicht kostendeckend ausgeführt werden.
Durch die Möglichkeit, ausgefallene Konstruktionen, feine Detailarbeiten und komplizierte Verbindungen speditiv ausführen zu können, kann sich der Schreiner von der Konkurrenz aus dem Segment der Massenfertigung abheben. So können zum Beispiel traditionelle Bearbeitungen, die bisher mühsam von Hand gemacht wurden, maschinell und – ganz wichtig – in gleich bleibender Qualität umgesetzt werden.
Werden einerseits Sonderlösungen vom Handwerk gefordert und anderseits von den Herstellern die dazu benötigten Spezialmaschinen bereitgestellt, kann auch ein kleinerer Handwerksbetrieb seine eigenen Produktionsstandards erarbeiten und seine Produkte zu realistischen Preisen anbieten. Denn eine Hauptstärke des Schreiners ist die Möglichkeit, geplante Formen und Designs handwerklich gekonnt in die Realität umzusetzen. Mit den richtigen Maschinen kann er seine fachliche Stärke zeitgemäss umsetzen.
Anschliessend einige Spezialmaschinen zur Anregung.
Kompakt, effizient und flexibel zeigt sich die Konturen- und Formenschleifmaschine «K40» von der Braun Maschinen GmbH. Sie ist für den Schliff von geschwungenen Werkstücken, Radien sowie geraden und hinterstochenen Flächen ausgelegt. Die Maschine hat eine Schleifhöhe von 400 mm. Der Schleifarm lässt sich schräg abkippen und ermöglicht, dass gleichzeitig an zwei verschiedenen Schleifstäben mit unterschiedlichen Profilen geschliffen werden kann.
www.braun-maschinen.deDie österreichische Beck Fastener Group hat mit dem «Ligno Loc» einen magazinierten Nagel aus Holz für die Nagelpistole entwickelt. So hat der Hersteller dem traditionellen Befestigungsmittel ein Comeback beschert. Die Nägel sind aus verdichtetem Buchenholz gefertigt und verfügen über eine Zugfestigkeit von circa 250 N/mm2. Die mechanischen Eigenschaften ermöglichen, dass die Nägel ohne Vorbohren direkt mit dem «Ligno Loc»- Druckluftnagler eingeschossen werden können. Neben den ökologischen Vorteilen erzeugt der Holznagel gegenüber einem Nagel aus Aluminium oder Stahl keine punktuellen Wärmebrücken oder Korrosionsspuren. Zudem reduziert sich beim nachträglichen Bearbeiten von Holzelementen der Werkzeugverschleiss, beispielsweise beim Auftrennen.
www.beck-fastener.comDamit ältere Türen und Fenster bei Bedarf nachträglich sauber abgedichtet werden können, hat der Schweizer Maschinenbauer Bösch die «D-93»-Dichtungsnutfräse entwickelt. Sie kann sauber im Falz ange- schlagen und positioniert werden. Mit dem System ist es möglich, Fugen bis 10 mm Tiefe einwandfrei und vor allem dauerhaft abzudichten. Mit dem zwischen 5 und 15 mm stufenlos verstellbaren Parallelanschlag sind Flachfräsungen möglich. Somit ist auch die Abdichtung von stumpf aufschlagenden Türen machbar. Der Fräswinkel kann in 15-Grad-Rastern von 0 bis 90 Grad eingestellt werden
www.boesch-maschinen.chDie Kantenfräs- und Kappmaschine «P-72» von Bösch überzeugt durch ihre clevere Technik. Durch das Anschlagsystem ist eine sichere Maschinenführung beim Fräsen, Kappen und bei stirnseitigen Bearbeitungen gewährleistet. Die Feineinstellung der Fräserposition geschieht durch einfaches Drehen des Motors. Mit dem Bogenanschlag können Innenecken sowie innere und äussere Rundungen gefräst werden.
www.boesch-maschinen.chVeröffentlichung: 01. Juni 2017 / Ausgabe 22/2017
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