Pilotklasse – erfolgreich gelandet

Sie haben gut lachen: die Absolventen des Lehrgangs «Fertigungs-spezialist VSSM/FRM». Bild: BWZ Lyss

Berufs- und weiterbildungszentrum lyss.  Die Diplomfeier der modularen Weiterbildung Schreiner an der Lysser Berufsschule war eine Premiere: Die rund zwei Dutzend Absolventen schlossen die Weiterbildung zum Fertigungsspezialisten erstmals nach dem Bildungssystem VSSM/FRM ab.

Erich Brunner, Leiter der modularen Weiterbildung Schreiner am Berufs- und Weiterbildungszentrum (BWZ) im bernischen Lyss, eröffnete die Diplomfeier und begrüsste die Absolventen, deren Angehörige, die Gäste und die Vertreter von Schulleitung und Lehrerschaft. Als Gäste waren Jürg Rothenbühler, Mitglied des VSSM-Zentralvorstandes, Leo Röthlin, Präsident des Schreinermeisterverbandes Kanton Bern, und Walter Hofer, Sektionspräsident des Schreinermeisterverbandes Sektion Mittelland-West, anwesend.

Von der Nähe zur Wirtschaft profitieren

Rektor Bernhard Beutler sprach den Diplomanden im Namen der BWZ Lyss seine Glückwünsche aus und zeigte gegenüber den Leistungen, die erbracht wurden, hohen Respekt. Er beschrieb den engen Bezug zum Arbeitsmarkt als eine Stärke der höheren Ausbildung in Lyss. Beutler unterstrich diese Aussage mit dem Verweis auf den ständigen theoretischen und praktischen Austausch in der höheren Berufsbildung der Schreiner. Mit grosser Freude stellte er zudem fest, dass sich diese Ausbildung mehr als nur etabliert habe. Das Wissen, dass die Entwicklung atemberaubend schnell weitergehe, solle nicht entmutigen, sondern motivieren, die Innovation voranzutreiben.

«Wir sind am Puls der Wirtschaft», sagte Beutler. Von diesem Umstand profitierten die Kursteilnehmer des BWZ Lyss jeden Tag. «Aber der Mensch mit seinen Fähigkeiten und Idealen muss im Mittelpunkt bleiben.» Mit dem Wunsch, mehr Zeit für sich selber zu beanspruchen und stolz auf das Erreichte zu sein, schloss Beutler die Rede.

Die Weiterbildung wandelte sich stark

Weil es sich um die ersten Abschlüsse nach dem neuen Bildungssystem VSSM/FRM handelte, richtete Erich Brunner in seiner Festansprache einen Blick zurück auf die Geschichte der Schreinerweiterbildung. Im Jahr 1987 stieg die damalige gewerblich-industrielle Berufsschule Lyss in die Weiterbildung ein. Der Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten (VSSM) stellte früh die Weichen und startete bereits Mitte der 90er-Jahre mit dem Weiterbildungskonzept AWK 2000 (Aus- und Weiterbildungskonzept 2000). Nach rund zehn Jahren verschwand der Verbandsabschluss Oberflächenbehandler, und der Abschluss als Arbeitsvorbereiter wurde in die Bildungsprofile Sachbearbeiter Fertigung und Sachbearbeiter Planung transferiert. Die Ausbildungen zum Monteur und Maschinisten wertete man inhaltlich auf. Und die eidgenössischen Abschlüsse Werkmeister und Schreinermeister blieben mit leicht erhöhter Anzahl Lektionen erhalten.

Das VSSM-Bildungssystem wurde im Jahre 2012 schweizweit vereinheitlicht, die Abschlüsse wurden den EU-Normen im Bildungswesen angepasst. Heute kennt man die Ausbildung zum Fertigungsspezialisten (FS), der auch die ehemaligen Ausbildungen Monteur und Maschinist beinhaltet. Sie stellt die erste Weiterbildungsstufe dar und gilt als Bedingung für alle eidgenössischen Abschlüsse im Modulsystem.

Grosse Ehre für die beste Leistung

Im Anschluss ehrte Jürg Rothenbühler Diplomand Florian Krebs für die beste Prüfung. Er zeigte sich beeindruckt von den Leistungen und betonte, wie wichtig die Weiterbildung sei. Leo Röthlin brachte in seiner Schlussrede Dank und Anerkennung für das erreichte Ziel zum Ausdruck. Er gratulierte den Diplomanden. Der Wille, im Betrieb aktiv am Produktionsprozess mitzuarbeiten, sei eine Voraussetzung für den Erfolg jedes Unternehmens. Die Fertigungsspezialisten seien die tragenden Säulen in der hektischen Produktionsphase, wo es kühlen Kopf zu bewahren gelte.

Seinen Dank richtete er auch an den BWZ Lyss und dessen Lehrkörper, der sich für die Weiterbildung einsetze und massgeblich am Erfolg beteiligt sei.

www.bwzlyss.ch

Die diplomanden

Lehrgang FS L1a

Markus Berger, Schwanden im Emmental.; Mario Cappelli, Selzach; Yannick Debiaggi, Biel; Raphael Fessler, Bettlach; Marc Fuss, Schwarzenburg; Matthias Grimm, Worb; Dominik Hänni, Toffen; Fabian Kocher, Büren an der Aare; René Lerch, Sumiswald; Alex Rickenbach, Villars-sur-Glâne; Michael Wüthrich, Schwarzenburg; Matthias Zimmermann, Affoltern.

Lehrgang FS L2a

Damian Bögli, Schliern bei Köniz; Sebastian Cavegn, Solothurn; Ivan Decorvet, Wünnewil; Christian Grossen, Frutigen; David Hawker, Lätti; Beat Isch, Etzelkofen; Michael Kneubühler, Rüegsbach; Patric Plüss, Zofingen; Michelle Schaller, Büren an der Aare; Sven Schürmann, Mümliswil; Christoph Siegenthaler, Horrenbach; Christoph Wenger, Ittigen; Simon Winkelmann, Gempenach; Markus Wittwer, Lohnstorf.

Lehrgang Passarelle

Matthias Brönnimann, Hondrich; Ramon Gross, Ins; Florian Krebs, Neuenegg; Christian Maurer, Seedorf; Manuel Schneider, Burgdorf.

huk

Veröffentlichung: 26. Februar 2015 / Ausgabe 9/2015

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