Neue Entwicklungen an jeder Ecke

Messebericht.  Nach der angespannten wirtschaftlichen Lage im letzten Jahr ist eine Fachmesse mit innovativen und engagierten Ausstellern eine Wohltat für das Handwerkerherz. An der Fensterbau- Frontale in Nürnberg gab es unzählige Neuheiten und Weiterentwicklungen zu entdecken.

An der parallel zur Holz-Handwerk durchgeführten Fachmesse Fensterbau-Frontale in Nürnberg kamen die rund 110 000 Fachbesucher voll auf ihre Kosten (siehe Messebericht Holz-Handwerk in der SchreinerZeitung Nr. 12 vom 24. März 2016). Diese beeindruckende Besucherzahl stellte vom 16. bis 19. März 2016 zugleich einen neuen Besucherrekord für die Doppel-Fachmesse auf. Allein am zweiten Veranstaltungstag lösten über 38 500 Besucher ein Eintrittsticket. Das bedeutete sogar einen neuen Spitzenwert für das Nürnberger Messezentrum. Dieser Erfolg hat sehr viel mit den 1296 Ausstellern aus 39 Ländern zu tun, die dem Fachpublikum einiges zu bieten hatten. Neben bekannten Produkten und Lösungen wurden viele Neu- und Weiterentwicklungen gezeigt. Man merkte, dass die Aussteller viel Energie in die Verbesserung ihrer Produkte gesteckt haben.

Die Schweiz war spürbar

Das Rahmenprogramm hatte für die interessierten Fachbesucher ebenfalls ein breites Spektrum zu bieten. Die Berner Fachhochschule organisierte zusammen mit den Branchenverbänden Schweizerische Zentrale Fenster und Fassaden (SZFF) und dem Fachverband Fenster und Fassadenbranche (FFF) zum dritten Mal die Veranstaltungsreihe «Taste of Windays». In diesem Rahmen fanden am Donnerstag, 17., und am Freitag, 18. März 2016, Vorträge statt zum Motto «Innovationen aus der Schweiz». In den Hallen zeigten Schweizer Hersteller wie etwa die Planet GDZ AG und die Oertli AG Produkte mit ganz neuen Denkansätzen.

Nachfolgend eine kleine Auswahl von Neuheiten, die auf der Fensterbau-Frontale zu sehen waren.

www.frontale.de

Tectus findet den Falz

Das Tectus-Band der Simonswerk GmbH ist eigentlich bekannt für flächenbündige Anwendungen. Mit der neuen Modellvariante «Tectus TE 680 3D» ist es nun möglich, überfälzte Haustüren mit dem verdeckten Band auszustatten. Es sind Überschlagstärken von 21 und 27 Millimetern realisierbar. Ein Vorteil des überfalzten Systems ist die doppelte Dichtungsebene, die durch ein neues System auch im Bandbereich dicht abschliesst.

www.simonswerk.com

Haustür ohne Schwelle und Absatz

Eine Neuheit stellte die Planet GZD AG aus Tagelswangen ZH vor. Mit der ganz neuen «Planet X3»-Absenkdichtung können Haustüren ohne Schwelle realisiert werden. Da die Absenkdichtung gleichzeitig gegen unten und gegen die Seiten dicht abschliesst, entsteht ein schlagregendichter Türabschluss. Die Dichtung kann mit ihren 22 Millimetern Breite und 32 Millimetern Tiefe praktisch in jede Haustür eingebaut werden. Damit bietet sie sich auch im Renovationsbereich an. Da der Beschlag keine Entwässerungsrinne und keine Schwelle benötigt, ist er zu 100 Prozent barrierefrei.

www.planet.ag

Die Tür mit 17 Verriegelungspunkten

An einem der grössten Messestände der Fensterbau-Frontale zeigte die Roto Frank AG 13 Neuheiten. Im «Haus der Ideen» wurden fertig entwickelte und sich erst in der Prototypenphase befindliche Produktlösungen und Beschläge im Türen- und Fensterbereich vorgestellt.Ein grosses Thema durch alle Bereiche hindurch war die Sicherheit. Neben einer Ausstellungstür mit 17 Verriegelungspunkten wurde auf die «Roto Quadro Safe»-Kampagne aufmerksam gemacht. In Deutschland werden schon rund 750 Mitgliederfirmen gezählt und im Sicherheitsbereich unterstützt. Im Jahr 2016 soll die Kampagne ausgebaut werden, um die Nachfrage beim Endkunden zu decken.

www.roto-frank.com

Mit neuer Rettungsverriegelung

Der Sicherheits-Türschliesser der Assa Abloy Sicherheitstechnik GmbH bietet eine Lösung für die aktuellen Anforderungen an Türschliesser im Fluchtwegbereich an. Nach Angaben der Firma ist es der weltweit erste Türschliesser mit integrierter Fluchttürverriegelung zur Nachrüstung. Der Beschlag verfügt über einen Fluchttüröffner und ein Fallenschloss. Bestehende Brandschutztüren können nachträglich mit dem Sicherheitstürschliesser Modell 332 ausgestattet werden und anschliessend nach DIN EN 1154 weiterverwendet werden. Dies ist möglich, da der Türschliesser die bestehenden Bohrlöcher mithilfe einer Montageplatte weiterverwendet und deshalb keine neue Prüfung nötig wird.

www.assaabloy.de

Das individuelle Fräser-Set-up

Der Werkzeughersteller Oertli Werkzeuge AG aus dem zürcherischen Höri zeigte mit dem «HPC+» ein individuell auf die Bedürfnisse des Kunden angepasstes Fräswerkzeug. Der Aufbau und die Zusammenstellung des Werkzeuges erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Produzenten und in Abstimmung auf die jeweilige Infrastruktur. Dies ist wichtig, da die «HPC+»-Werkzeugsätze so genau gefertigt sind, dass die einzelnen Fräser nicht mehr getrennt werden können. Auf diese Weise wird eine optimale Unwucht und Schnittgeschwindigkeit für die jeweilige Arbeit erreicht.

www.oertli.ch

Sicheres Lüften in Abwesenheit

Damit auch während der Abwesenheit ohne schlechtes Gefühl gelüftet werden kann, hat der Hersteller Siegenia Aubi KG den «Titan vent secure» entwickelt. Der Beschlag bietet verschlossen und in der Lüftungsstellung einen Einbruchschutz von RC2. Dies ist möglich, da der Verschlussbeschlag eine zweite Stufe mit ca. 10 Millimetern Versatz aufweist. Mit dieser Spaltlüftung wird ein kontinuierlicher Luftaustausch erreicht. Die Fenster sind auch in der Lüftungsstellung gegen Schlagregen geschützt. Der «Titan vent secure» kann bei Fenstern aus Holz, Holz-Aluminium und Kunststoff eingesetzt werden. Wenn der Beschlag mit dem «Drive axxent MH»-Antrieb kombiniert wird, entsteht eine vollautomatische und nutzerunabhängige Belüftungslösung.

www.siegenia.com

Weiterentwicklung des Unsichtbaren

Der österreichische Beschlägehersteller Mayer & Co Beschläge GmbH hat seine unsichtbare Produktlinie «Maco Multi Power» weiterentwickelt. Durch die neue Lastabtragung können die verdeckten Beschläge jetzt Flügel mit bis zu 3 m2 und einem Gewicht von 180 kg tragen. Die anfallenden Kräfte werden durch den Beschlag auf den Rahmen übertragen. Um beim Lüften die grossen Fenster fixieren zu können, ist eine Feststellbremse integriert, die in jeder Öffnungsposition arretierbar ist. Bedient wird die Bremse bequem über den Fenstergriff.

www.maco.eu

njg

Veröffentlichung: 31. März 2016 / Ausgabe 13/2016

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