Leiden für die Leidenschaft


Michael Schäfler (34) nahm Anfang Oktober am Ironman Hawaii teil. Trotz optimaler Vorbereitung forderte ihm das Klima vor Ort einiges ab. Bild: PDr
Michael Schäfler (34) nahm Anfang Oktober am Ironman Hawaii teil. Trotz optimaler Vorbereitung forderte ihm das Klima vor Ort einiges ab. Bild: PDr
Leute. Ein Monat nach seiner Teilnahme am Ironman Hawaii ist Michael Schäfler nichts mehr von den Strapazen anzumerken, die er hinter sich hat. Immerhin gilt der Triathlon, an welchem der 34-Jährige Anfang Oktober teilgenommen hat, als einer der anspruchsvollsten Ausdauerwettkämpfe weltweit.
km schwimmen, 180,2 km radfahren und 42,195 km laufen – dazu benötigte Schäfler 10 Stunden und 11 Minuten. Für den Wettkampf auf Hawaii qualifizierte er sich Anfang Juni im österreichischen Klagenfurt. Gleich nach dem Rennen wusste Schäfler, dass er mit seiner Platzierung für einen der begehrten Startplätze berechtigt ist. «Ich musste nicht lange überlegen. Diese Chance wollte ich packen», sagt er. Dafür investierte der gelernte Schreiner drei Wochen Ferien und stemmte den finanziellen Aufwand selbst. «Startgeld, Reise, Unterkunft und Material. Da kam schon einiges zusammen.» Aus den Laufdisziplinen der Leichtathletik kommend, sei er irgendwann beim Triathlon hängen geblieben. «Ich hatte schon immer einen sehr grossen Bewegungsdrang, das hat sich bis heute nicht geändert», erklärt er. Beim Triathlon könne man viel über Fleiss und Disziplin erreichen. So habe er sich mit einem strikten Trainingsplan auf den Ironman auf Hawaii vorbereitet. Um am Tag X auf seinem Leistungshoch sein zu können, trainierte Schäfler rund 15 Stunden pro Woche. Dienstag und Donnerstag standen jeweils zwei Trainingseinheiten auf dem Plan. Samstag nochmals fünf bis sechs Stunden. Dennoch arbeitete er während der Vorbereitungen Vollzeit als Projektleiter bei der Firma Kocherhans AG in Kreuzlingen TG.
«Ich konnte meine Arbeitszeiten etwas an meinen Trainingsplan anpassen», erklärt Schäfler, der vor Kurzem nach Weinfelden TG gezogen ist. «Ich bin sehr froh, einen Arbeitgeber zu haben, der mir diese Freiheit gibt.» Auch privat unterstützt ihn sein Umfeld. Seine Partnerin teilt seine Leidenschaft für den Triathlonsport. «Sie kann den Trainingsaufwand nachvollziehen und bringt viel Verständnis auf, wenn ich abends mal erschöpft bin und lieber zu Hause bleiben möchte statt auszugehen», erklärt Schäfler. «Der Ironman auf Hawaii ist für mich als Amateursportler wohl das Grösste, was es zu erreichen gibt. Natürlich wollte ich da meine beste Leistung abrufen können.» Den Wettkampf sei er aber unter dem Motto «dabei sein ist alles» angegangen. Denn auf die ungewohnten klimatischen Umstände vor Ort reagiere jeder anders. «Die hohe Luftfeuchtigkeit ist nicht zu unterschätzen. Auf einer längeren Trainingsfahrt hat es mich richtig verblasen», erzählt der Sportler. «Zudem hatte ich während des Wettkampfes auf der Laufstrecke starke Bauchkrämpfe.» Trotzdem belegte er am Ende noch einen Platz im Mittelfeld seiner Alterskategorie. «Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung», sagt er. «Natürlich frage ich mich manchmal, warum ich mir das eigentlich antue. Die Zufriedenheit nach getaner Arbeit ist es aber definitiv wert», sagt er lachend. Vergangenen Sommer habe es Phasen gegeben, da habe er nicht viel mehr gemacht als zu arbeiten, trainieren, essen und schlafen. «Ich geniesse es nun sehr, wieder mehr Zeit für meine Partnerin und meine Freunde zu haben.»
«Natürlich frage ich mich manchmal, warum ich mir das eigentlich antue. Die Zufriedenheit nach getaner Arbeit ist es aber definitiv wert.»
Sven Bürki
Veröffentlichung: 21. November 2022 / Ausgabe 46/2022
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