«Lädere» bleibt in Bern


Bereits bewilligt, nun gekippt: Das Modell zeigt links den Bildungscampus Burgdorf mit dem Gymnasium und der Lehrwerkstätte TFB. Illustration: TFB
Bereits bewilligt, nun gekippt: Das Modell zeigt links den Bildungscampus Burgdorf mit dem Gymnasium und der Lehrwerkstätte TFB. Illustration: TFB
Bildungscampus Burgdorf. Die Technische Fachschule Bern zügelt nun definitiv nicht nach Burgdorf. Eine knappe Mehrheit des Grossen Rates war dagegen, das Projekt wieder auf die Investitionsliste zu nehmen.
77 Nein-Stimmen, 74 Ja-Stimmen und vier Enthaltungen: Mit diesem knappen Ergebnis sprach sich das Berner Kantonsparlament am Dienstagmorgen dagegen aus, das Projekt «Bildungscampus Burgdorf» wieder auf die Liste der prioritären Investitionen zu setzen. Damit wird nun wahr, was die Kantonsregierung im Spätsommer angekündigt hatte: Der bereits bewilligte und fertig geplante Neubau des Gymnasiums und der Technischen Fachschule Bern (TFB) fällt dem Spardruck zum Opfer.
«Das ist ganz klar nicht in unserem Sinne», sagt TFB-Direktor Matthias Zurbuchen am Dienstagmittag. Bereits zehn Jahre befasse sich die TFB mit dem Umzug nach Burgdorf. «Bis Ende Jahr werden rund 16 Millionen Franken Planungskosten aufgelaufen sein. Die sind jetzt definitiv weg.»
Nebst einem Komitee «Lädere nach Burgdorf» hat sich auch der Berner VSSM-Präsident und Grossrat Jürg Rothenbühler (Mitte) für den Umzug eingesetzt. Doch vergeblich. «Die finanzpolitischen Argumente gaben den Ausschlag», sagt Zurbuchen nüchtern. Die Corona-Krise und die Finanzmisere im Spitalbereich haben die Staatskasse arg strapaziert. Für die TFB steht laut Zurbuchen nun eine Neuausrichtung mit Fokus auf die Stadt Bern an. Angesichts des anvisierten Umzugs sei nicht mehr in die teilweise alten und unpraktischen Liegenschaften investiert worden. Es bestehe ein beträchtlicher Investitionsstau.
Die Technische Fachschule Bern (TFB) besteht seit 1888. Um dem Mangel an Fachkräften zu begegnen, ergriffen Stadtberner Politiker und Gewerbler die Initiative zur Schaffung einer Lehrwerkstätte, die heute eine kantonale Schule ist.
Zu Beginn bot die Einrichtung Lehrstellen für Schreiner und Schuhmacher an. Schuhmacher bildet die TFB zwar längst keine mehr aus, doch die Bezeichnung «Lädere» blieb. Aktuell zählt die TFB rund 650 Lehrverhältnisse in gegen 20 Berufen. Im Bereich Innenausbau/Schreinerei sind es 69 Lehrstellen EFZ und 48 Lehrstellen EBA. Zusätzlich bietet die TFB zwölf Schreiner-Ausbildungsplätze mit IV-Verfügung an (EFZ, EBA oder Praktiker).
www.tfbern.chVeröffentlichung: 05. Dezember 2024 / Ausgabe 49/2024
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