Gedanken an die Zukunft

Samanta Kämpf erhält von Sascha Berchtold von der Berufsbildungskommission ein Geschenk. Bild: Christof Lampart

Sektion Thurgau.  Die Thurgauer Schreiner klären zusammen mit anderen Verbänden ab, ob man in der Berufsbildung neue Wege gehen soll. Zur Diskussion stehen drei Ausbildungsstandorte im Kanton. Das haben 38 Mitglieder kürzlich an der Herbst-Generalversammlung erfahren.

Das Problem besteht schon länger: Sowohl die Gewerbliche Berufsschule Weinfelden als auch die Berufsverbände benötigen mehr Raum für die Schüler und Lernenden. Nicht alle Berufsverbände seien jedoch zufrieden damit, wie die Gespräche mit Kanton und Schule verliefen, sagte Heinz Fehlmann, Präsident des Verbands Schreiner Thurgau, an der ausserordentlichen Generalversammlung in Weinfelden. «Es kann nicht sein, dass der Kanton mit uns noch Geld verdient, indem wir uns einmieten.»

Gemeinsam Visionen skizziert

Um den Druck zu erhöhen, habe man nun die Zusammenarbeit mit dem Thurgauer Gewerbeverband (TGV) gesucht. Am 12. November hätten deshalb die meisten Thurgauer Berufsverbände zusammen mit dem TGV und unter der Leitung des ehemaligen Chefs des kantonalen Amtes für Wirtschaft und Arbeit, Edgar Sidamgrotzki, Visionen skizziert, wie die Berufsbildung im Thurgau nah- und mittelfristig gehandhabt werden könne. Dabei kristallisierte sich heraus, dass es für die überbetrieblichen Kurse bis zu drei Standorte sein könnten. Diese müssten zentral gelegen und gut mit dem ÖV erreichbar sein sowie die Bedeutung von «Leuchtturmprojekten für die duale Berufsbildung» haben, sagte Fehlmann.

Im Kantonalvorstand sei man der Meinung, so Fehlmann, dass man auf dieser Basis weiterarbeiten wolle. «Es gibt noch keine Absichtserklärung, aber wir wollen mitdiskutieren», so Fehlmann. Die Dringlichkeit habe bei den Schreinern aktuell ein wenig nachgelassen, weil doch die Zahl der Lernenden leicht rückläufig sei. Klar sei für ihn auch, dass es Sinn machen würde, mittelfristig als Schreiner nur ein ÜK-Zentrum zu haben anstatt wie bis dato zwei (in Weinfelden und Klingenberg).

Schreinerberuf wird immer komplexer

Apropos Lernendenzahlen: Fehlmann plädiert dafür, dass vermehrt Anstrengungen unternommen werden, um Jugendliche für den Schreinerberuf zu begeistern. Der Trend habe leider gekehrt, würden sich doch gute Schüler vermehrt der schulischen Matura widmen. Zugleich werde der Schreinerberuf immer komplexer – und zwar in allen Bereichen: «Der Beruf wird in Zukunft noch technischer, sowohl in der Werkstatt als auch im Büro.» Deshalb müsse man sich jetzt schon Gedanken machen, «wie wir es bewerkstelligen, dass wir zukunftsfähig sind», so Fehlmann.

Samanta Kämpf aus Dettighofen ist ganz sicher gerüstet für die Zukunft. Die junge Schreinerin gewann an den Swiss Skills die Silbermedaille und kann nächstes Jahr an den Weltmeisterschaften im russischen Kasan die Schweiz vertreten. Für diese hervorragende Leistung erhielt Samanta Kämpf vom Berufsbildungskommissionmitglied Sascha Berchtold ein Präsent überreicht.

www.schreinerthurgau.ch

cl

Veröffentlichung: 13. Dezember 2018 / Ausgabe 50/2018

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