Für rasiermesserscharfe Stechbeitel
Die vollständige Sichtbarkeit des Werkzeuges während des ganzen Schärfvorganges erleichtert die Handhabung. Bild: Berger Technologie GmbH
Die vollständige Sichtbarkeit des Werkzeuges während des ganzen Schärfvorganges erleichtert die Handhabung. Bild: Berger Technologie GmbH
Werkzeug schärfen. Das Handwerkzeug gehört zur ganz persönlichen Ausrüstung eines jeden Schreiners und sollte individuell nach dessen Ansprüchen scharf gehalten werden. Präzise einstellbare Schärfmaschinen sorgen dabei für Effizienz.
Eine wirklich sauber und effizient ausgeführte Arbeit braucht absolut scharfes Werkzeug. Was für jeden Maschinisten selbstverständlich ist, gilt natürlich auch für alle anderen Bereiche. Handwerkzeug und im Speziellen Stechbeitel und Hobeleisen, müssen in der Regel vom Schreiner selbst gewartet und somit auch geschärft werden. Dabei ist eine rechtwinklige, gerade Schneide, mit dem für den gewünschten Zweck richtigen Schärfwinkel, für eine erfolgreiche Arbeit massgebend. Das normalerweise persönliche Werkzeug wird, wenn es individuell geschärft wurde, auch nicht gerne aus der Hand gegeben.
Ein Präzisionswerkzeug kann man nicht freihändig an einem Schleifstein schärfen. Es braucht eine entsprechende Spannvorrichtung mit rechtwinkligem Anschlag, einer möglichst variablen Einstellung des Schärfwinkels und einer Werkzeugführung, die eine gerade Schneide garantiert. Zudem soll das Gerät auch noch ein effizientes Vorgehen erlauben, denn was nicht mehr optimal schneidet, muss unkompliziert und schnell wieder in Topform gebracht werden können.
Dabei kommt es auch auf eine einfache und leicht verständliche Bedienbarkeit an, die kein besonderes Können voraussetzt. Ganz toll ist natürlich die Möglichkeit, seine Werkzeuge auch unterwegs schärfen zu können. Das stellt wiederum Anforderungen an die Grösse, das Gewicht und auch den Preis einer Schärfmaschine.
Nur relativ wenige Geräte erfüllen die vorgenannten Kriterien. Die folgenden Modelle stellen verschiedene Systeme vor. Grundsätzlich lassen sich zwei Schleifarten unterscheiden: Beim Nassschleifen wird der Schleifstein oder direkt das Werkzeug nass gehalten. Die Schneide kann dadurch weniger überhitzen und behält ihre Härte.
Beim Trockenschleifprinzip kann ein Ableitblech in der Breite der Werkzeugschneide mitgeschliffen werden. Dadurch wird die Gefahr des Überhitzens und die Bildung einer Braue reduziert.
Die Schärfmaschine für Handwerkzeug Typ «FL» der Iseli & Co. AG aus Schötz LU dürfte den meisten Schreinern in der Schweiz bekannt sein. Das massive Gerät hat sich schon mehrere Jahrzehnte in vielen Schreinereien und Ausbildungsorten bestens bewährt und wird auch heute noch nahezu unverändert angeboten. Stechbeitel und Hobeleisen spannt man in einem Schwenkarm ein, der auch ein entsprechendes Ableitblech aufnimmt. Die Schnittwinkeleinstellung erfolgt nach Skala und es ist ein seitlicher Anschliff der Schneiden in der gleichen Aufspannung möglich. Durch die manuell ausgeführte Pendelbewegung mit dem Schwenkarm wird das Werkzeug an der Topfschleifscheibe vorbeigeführt. Das ergibt eine gerade Schneide. Sind die Abtragstiefe und das Pendeltempo richtig gewählt, kann ein sehr feines Schleifbild bei geringem Überhitzungsrisiko erreicht werden. Das grosse Tiefeneinstellrad an der Pendelachse erlaubt ein sehr feines Nachstellen der Abtragstiefe während des Schleifprozesses.
Für die zusätzliche Schleifscheibe rechts vom Motor gibt es optional ein Bohrerschleifgerät. Und wer mit einem Verlängerungsdorn auch noch eine Polierscheibe anbringt, kann die Schneiden auf effiziente Weise abziehen. Die massive Bauart beschert dem Gerät ein langes Leben, macht es aber mit 35 kg Gewicht für den mobilen Einsatz etwas schwer.
Die Berger Technologie GmbH in Gwatt BE hat konkrete Wünsche von Schreinern und Händlern in ein Schleifgerät umgesetzt, welches ebenfalls den Trockenschliff, mit einem Ableitblech, das mitgeschliffen wird, ermöglicht. Entstanden ist ein auf die notwendigen Funktionen reduziertes, robustes Modell mit der Bezeichnung «WTG-1». Die Werkzeughalterung, mit Winkelanschlag und stufenloser Schnittwinkeleinstellung, welche auf Wunsch auch als Schnellverstellung zu haben ist, befindet sich auf einem Laufschlitten.
Stechbeitel wie Hobeleisen sind über den gesamten Vorgang hindurch gut sichtbar, was die Handhabung vereinfacht. Das Schleifgut wird linear mit einer kugelgelagerten Profilschienenführung an der Topfschleifscheibe vorbei geführt. Die voll gekapselte Führung erfüllt dabei die gleichen strengen Voraussetzungen wie das im Bereich von Industrierobotern der Fall ist. Ein kontinuierliches, feines Nachstellen der Schärftiefe ist mittels Handrad möglich und auch die Schlittenbewegung wird von Hand ausgeführt.
Die Polierscheibe auf der linken Seite des Motors ist für das Abziehen der frisch geschärften Schneiden vorgesehen. Als tragendes Element wurde die Maschinengrundplatte speziell stabil und vibrationshemmend ausgelegt und bietet zudem die Möglichkeit, eine Staubabsaugung anzuschliessen. Mit 20 kg Eigengewicht ist das Gerät transportfähig und wird dementsprechend auch auf dem Bau eingesetzt.
Wer hohe Ansprüche an eine sehr grosse Vielseitigkeit der zu schärfenden Handwerkzeuge hat und den grösseren Aufwand durch die damit verbundene kompliziertere Handhabung nicht scheut, wird ein Schärfzentrum benötigen. Die Firma Eberhard AG in Rheinfelden AG vertreibt in der Schweiz das «Schärfzentrum SZ» vom deutschen Hersteller Kaindl.
Auch hier handelt es sich um ein Verfahren ohne Kühlflüssigkeiten. Diese kompakte Bohrer- und Universalschleifmaschine hat einen einstellbaren Schleiftisch mit Permanentmagnetspannung, wodurch sie universell einsetzbar ist. Sicheres Spannen und Schleifen von Drehstählen, Wendeplatten, Hobelmessern, Stechbeiteln und anderen Werkzeugformen ist so machbar. Der Schleiftisch ist mit einer linearen Kugelumlaufführung ausgerüstet. Über Zusatzteile wie die Spannvorrichtung für schmale Hobelmesser oder ein Spannprisma für Stechbeitel lassen sich fast alle Schneiden von Handwerkzeugen schärfen.
Ein besonderes Zubehör beim «SZ» von Kaindl ist die integrierte Bohrerschleifmaschine «BSM 20». Sie hat einen Spannbereich für Durchmesser von 2 bis 20 mm und ist auf eine schnelle und einfache Hand- habung sowie eine exakte Schneidensymmetrie ausgelegt. Das Gerät schleift Spiralbohrer, Stufenbohrer, Blechbohrer, Holzbohrer, zweischneidige Fräser aus HSS und Hartmetall sowie sogar Sonderformen. Auch wenn es sich bei dieser Maschine um ein Tischmodell handelt, ist sie mit ihren 40 kg und den sehr umfassenden Einstellmöglichkeiten nicht gerade für die Baustelle geeignet. Sie braucht einen schwingungsfreien Untergrund und eine trockene Umgebung. Für eine staubfreie Luft besteht die Möglichkeit, eine Staubabsaugung am Gerät anzuschliessen. Dazu wird ein passender Staubsauger der Filterkategorie Typ M vom Hersteller angeboten
Auch die alte Schärftechnik mit dem nassen Schleifstein gibt es mit exakten Anschlägen und Führungen. Die schwedische Firma Tormek baut schon länger kompakte Schärfmaschinen, bei denen ein Schleifstein im unteren Bereich in einen Wasserbehälter eintaucht und somit während des Arbeitsvorganges nass ist. Ein Überhitzen des Werkzeuges ist somit weitgehend ausgeschlossen. Vertrieben werden diese Maschinen in der Schweiz von der E + H Services AG in Däniken SO. Das grösste Modell ist die «T-7», welches auf hohe Belastungen ausgelegt ist und mit seinen gut 14 kg die schwerste Ausführung ist. Die neue «T-4» mit gerade mal 8 kg Gewicht verfügt über die grundsätzlich gleichen Möglichkeiten. Alle Geräte sind mit einer feinjustierbaren Universalstütze ausgerüstet und verfügen über eine Lederabziehscheibe, die mit Abziehpaste imprägniert ist.
Die jeweiligen Werkzeuge werden mithilfe von Vorrichtungen geführt, die separat erhältlich sind und den speziellen Anforderungen der zu schärfenden Teile gerecht werden. Ziel ist die einfache Wiederholbarkeit der gewünschten Schneidwinkel. Bearbeitet werden können alle möglichen Formen von Messern, Schnitzwerkzeugen, Meisseln bis hin zu Bohrern. Beim Schärfvorgang selber wird nur eine geringe Menge von Stahl abgeschliffen. Dadurch können die Klingen der Handwerkzeuge schonend bearbeitet werden.
Mit einem Steinpräparierer lässt sich der Stein von Zeit zu Zeit aktivieren und es können zwei verschiedene Schleifeigenschaften erreicht werden: schnell oder fein.
Ähnlich, aber schlichter in der Ausführung und den Einstellmöglichkeiten als Tormek bietet die deutsche Firma Scheppach das Modell «Tiger 2000s» an. In der Schweiz wird dieses Nassschleifsystem von der Arnold Winkler AG in Russikon ZH vertrieben. Auch hier treibt der Motor einen Schleifstein sowie eine Lederabziehscheibe an und mit einer speziellen Vorrichtung wird das Werkzeug auf einer verschieden einsteckbaren, aber nicht weiter verstellbaren Universalstütze geführt. Mit rund 9 kg Gewicht ist auch dieses Gerät für den mobilen Einsatz geeignet.
www.iseli-swiss.comwww.bergertech.chwww.eberhard-ag.chwww.eh-services.chwww.arwin.chVeröffentlichung: 03. September 2015 / Ausgabe 36/2015
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