Einen Schritt voraus sein


Bilder: SZ, Andreas Brinkmann Mit der Sonderschau «ZOW_Trend» wurden visuell die smarte Zukunft im Wohnen und die fliessenden Übergänge zur Arbeitswelt aufgezeigt.
Bilder: SZ, Andreas Brinkmann Mit der Sonderschau «ZOW_Trend» wurden visuell die smarte Zukunft im Wohnen und die fliessenden Übergänge zur Arbeitswelt aufgezeigt.
Messebericht. An der Zuliefermesse ZOW im deutschen Bad Salzuflen tauschen sich Hersteller industriell gefertigter Möbel mit ihren Zulieferern aus. Doch: Nicht alles Gebotene ist nur für die Industrie interessant – einiges dient auch zukunftsorientierten Schreinern.
Mit dem Motto «Eine Idee voraus» hat die ZOW, die Zuliefermesse für Möbelindustrie und Innenausbau in Bad Salzuflen, auch in diesem Jahr wieder für einen gewissen Workshop-Charakter gesorgt. Angesprochen waren vom 16. bis 19. Februar vor allem Entscheidungsträger aus der Möbelindustrie, denn der Austausch der Zulieferer mit den Möbelproduzenten steht nach wie vor an erster Stelle. Neuartige Beschlagslösungen sorgen für Innovationsschübe bei den Möbelproduzenten, und deren Wünsche bilden den Nährboden für die Techniker.
Mit 250 Ausstellern aus 25 Ländern, die auf rund 20 000 m2 ihre Produkte vorstellten, blieb die Messe vom Umfang her unter den Erwartungen ihrer Macher. Doch die verschiedenen Sonderschauen und Vortragsreihen waren geeignet, Zukünftiges gedanklich anzuregen. Wie immer waren die Stände eher klein gehalten, und die Aussteller konzentrierten sich auf spezielle Segmente aus ihren Angebotsprogrammen.
Dem Leichtbau wurde mit einer Sonderschau und Sonderflächen zusätzlich Präsentationsraum gegeben, um die grundsätzlichen Plattenaufbauten und die spezifischen Verarbeitungsmöglichkeiten auf verschiedenste Weise darzustellen.
Die Zukunft erspüren
Digitalisierung und Vernetzung widerspiegeln sich auch in der Gestaltung von Innenräumen, Möbeln, Materialien und Oberflächen. Auf über 500 m2 Fläche befassten sich die Aussteller mit aktuellen und zukünftigen Trends sowie heutigem Handeln nach bewährten Erkenntnissen. Dabei ging es um die Optimierung von realen Abläufen, beispielsweise in der Küche, und der Nutzung elektronischer Vernetzungen. Neue Tendenzen führten in jüngster Vergangenheit zu Produkten, die kommende Möglichkeiten erahnen lassen. Die folgenden Produkte zeigen einige Anregungen für den Schreiner.
Der Verbinder «Ovvo» der belgischen Firma TL-Supplies wurde von einem Schreiner entwickelt und wird beidseitig in Kanten oder Flächen eingefräst. Er benötigt keinen Leim und kann sowohl als permanente als auch als demontierbare Verbindung angewendet werden.
Das Klicksystem benötigt ein Langloch mit speziellem Fräsprofil, in welches die Basisteile eingepresst werden. Sie sind aus weissem Kunststoff und stehen eingesetzt leicht zurück, womit bei weiteren Handhabungen mögliche Kratzer ausgeschlossen sind. Da diese Teile zuerst eingeklickt werden und man die effektiven Verbinder erst beim Zusammenbau eindrücken muss, lassen sich auch Platten mit Flächenverbindungen problemlos verpacken und transportieren. Einmal vollzogen, kann eine vollständig eingerastete Verbindung laut Hersteller bis zu 125 kg Belastung aushalten.
www.tl-supplies.comLupenförmig gebogene Spiegel haben den Effekt, je nach Krümmung auf der hohlen Seite zu vergrössern. Die deutsche Firma Leco GmbH hat sich auf die anspruchsvolle Bearbeitung solcher Spiegelgläser spezialisiert. Erhältlich sind verschiedene Wölbungsradien, bei Glasdicken von 2 und 3 mm und einer maximalen Kantenlänge von ca. 450 mm.
www.leco-glas.deDie deutsche Firma 3D-Laser GbR befasst sich mit der effizienten, werkzeuglosen Herstellung auch von aussergewöhnlichen Bauteilgeometrien. Durch das Laserschmelzen verschiedener Metalle und Kunststoffe lassen sich nicht nur Prototypen herstellen. Mittels CAD-Daten können direkt individuelle Funktionsteile ab Stückzahl 1 hergestellt werden. Dies ermöglicht etwa das Erschaffen eigener Beschläge mit individueller Gestaltung oder das Nachbauen alter Stücke, die wesentlich leichter als herkömmliche Teile und dennoch hochfest sind. Hohlräume mit gezielten Wabenstrukturen oder inneren Verrippungen lassen Lösungen zu, die von der Statik her sonst nicht möglich wären.
www.3-d-laser.deDie Zahlenkombinationsschlösser der deutschen Sudhaus GmbH sind für das schlüssellose sichere Verschliessen von Möbeltüren und Schubladen bestimmt. 10 000 Zahlenkombinationen können vom Nutzer in geöffnetem Zustand frei gewählt werden. Damit umstehende Personen den Code nicht sehen können, stellt sich die Zahlenreihe beim Öffnungsvorgang automatisch wieder durchgehend auf null. Sollte die Nummernkombination vergessen oder nicht an den neuen Nutzer weitergegeben worden sein, kann sie mit dem Schlüssel wieder sichtbar gemacht werden, und das Schloss kann wieder geöffnet werden. Die Firma verfügt auch über Schlösser, die nach dem Vieraugenprinzip funktionieren. Dabei müssen zwei Personen nacheinander ihren Code eingeben, um die Tür zu öffnen.
www.sudhaus.de«Lisocore» ist ein materialeffizienter Leichtbauwerkstoff, der aus einer dreidimensional geformten Kernstruktur und zwei dünnen Deckschichten besteht. Die deutsche Lightweight Solutions GmbH hat damit einen Plattenaufbau geschaffen, mit welchem die Gesamtstärke der Platte millimetergenau bestimmt werden kann und auch gebogene Formen sowie Kabelführungen durch Montageöffnungen machbar sind.
www.lightweight-solutions.de«Mediafacade» von der deutschen Onlyglass GmbH ist ein für die Fassade entwickeltes, transparentes LED-Display, welches direkt im Isolierglas integriert ist und mit der Gebäudehülle verschmilzt. Damit können ganze Fassaden als Display genutzt werden, beispielsweise für Werbezwecke. Feine LED-Streifen im Isolierglas-Verbund ermöglichen eine sehr hohe Transparenz von 80 % bei hoher Auflösung. Durch die direkte Integration in die Fassade können Räume hinter dem LED-Display weiterhin genutzt werden, und das Sonnenlicht gelangt, wie bei einem normalen Isolierglas, uneingeschränkt in den Innenraum des Gebäudes.
www.onlyglass.deDie schwedische Firma Välinge Innovation Sweden AB produziert seit Jahren erfolgreich Klickparkett. Was in der Fläche funktioniert, sollte doch auch um die Ecke herum machbar sein, fanden die internen Techniker. Sie entwickelten ein Verfahren, womit ganze Korpusse per Klickverbindung zusammengesteckt werden können. Diese lassen sich bei Bedarf auch wieder auseinandernehmen. Ein speziell gefrästes Verbindungsprofil ist das, was auch später auf der Kante sichtbar bleibt. Eine abgesetzte Nut, die zusätzlich schräg in eines der Profile gefräst wird, erhält ein Kunststoffelement, welches die eigentliche Verriegelung beim Zusammenstecken vornimmt.
www.valinge.seVeröffentlichung: 25. Februar 2016 / Ausgabe 8/2016
Blickfang. Unter den 110 ausstellenden Labels an der Blickfang-Designmesse in Basel vom 21. bis 23. März gab es einige tolle Möbelstücke und Accessoires zu entdecken. Die Kreationen konnten an den Ständen bewundert und sogleich gekauft werden.
mehrVeranstaltungen. Wer sich gerne an Messen inspirieren lässt, hat im März bereits wieder reichlich Gelegenheit. Da stehen unter anderem die Wohga, die Giardina, die Eigenheimmesse und die Blickfang an.
mehrPaidPost. Die «Windays» der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau präsentieren bereits zum zehnten Mal die neuesten Entwicklungen und Trends in Sachen Fenster und Fassaden.
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