Ein Star ist geboren

Thomas Schmid (18) ist in Basel mit seinem Salontisch Nachwuchsstar 2016 geworden. Bilder: Michael Suter

Nachwuchsstar.  Thomas Schmid aus dem st. gallischen Sonnental ist an der Holz zum Schreiner-Nachwuchsstar 2016 gekürt worden. Der Lernende der Schreinerei Egli AG in Niederstetten SG behauptete sich beim Publikumspreis mit seinem Salontisch gegen 99 Konkurrenten.

Holzfehler vermindern normalerweise den Wert des Holzes. In speziellen Fällen be- wirken sie aber genau das Gegenteil, denn eine aussergewöhnliche Holzbeschaffenheit kann für gewisse Verwendungen durchaus sehr gefragt sein. Das hat sich auch Thomas Schmid aus dem St. Galler Dorf Sonnental gedacht. Er fertigte aus einem angefaul- ten und von Ameisen zerfressenen Baumstamm einen rustikalen Salontisch.

Die Holzfehler werden in den Mittelpunkt der Tischplatte gerückt und von einer Glasscheibe bedeckt, die der Baumkontur folgt. Die ungewohnten Einblicke und die gelungene Umsetzung mit integrierter LED-Beleuchtung wurden vom Publikum der Holz 2016 in Basel mit den meisten Stimmen belohnt. 110 Besucherinnen und Besucher votierten für Schmid, was ihm mit einem Vorsprung von 24 Stimmen den Titel Schreiner-Nachwuchsstar 2016 einbrachte.

Der Stamm war eine Herausforderung

Der 18-Jährige absolviert zurzeit sein drittes Lehrjahr bei der Schreinerei Egli AG in Niederstetten SG. Bei dieser Arbeit habe die grösste Schwierigkeit darin bestanden, einen geeigneten Baumstamm zu finden, sagte er anlässlich der Siegerehrung am vergangenen Samstag. Schmid setzte sich mit seinem Möbel gegen 99 Nachwuchsschreiner aus der Deutschschweiz, der Romandie, Vorarlberg und Süddeutschland durch.

Spezialpreise für Höchstleistungen

Zusätzlich zum Schreiner-Nachwuchsstar wurden durch Fachjuroren der Opo-Beschlagpreis und der Roser-Talentpreis verliehen. Für eine «durchdachte Verwendung von Beschlägen» hat der 24-jährige Luzerner Florin Stettler den Beschlagpreis gewonnen. Der Lernende der Ideenschreinerei Odermatt AG in Adligenswil LU überzeugte die Jury mit seinem Schreibtisch «Forra». Das filigran und leicht wirkende Möbel mit zeitgemässem Design besteht aus Nussbaum und besticht durch viele kleine Details sowie hochpräzise Verarbeitung. Zudem lässt er sich dank abnehmbaren Beinen einfach transportieren.

Der Roser-Talentpreis ist unter der Leitung von Juror, Unternehmer und Designer Willi Gläser an Robin Martin aus Gachnang TG verliehen worden. Der 18-Jährige, Lernender bei der Raumwerke Manufaktur AG in Frauenfeld TG, hat den Preis für den Würfel «Fluctdice» erhalten. Der Kubus verfügt über eine einzigartig verzogene Schachbrettmusterung und versteckte Schubladen. Gläser war insgesamt zufrieden mit den eingereichten Arbeiten. «Die Qualität ist ausgezeichnet.» Eine Bemerkung konnte er sich dennoch nicht verkneifen: «Ich hätte mir etwas mehr eigene Ideen und Innovationen gewünscht.»

Für den besten Beitrag aus Vorarlberg und Süddeutschland wurde Daniela Bösl aus Efringen-Kirchen (D) bei Basel mit dem Gastpreis für eine Geigenvitrine prämiert.

Massivholz im Aufschwung

Sandro Mächler, Projektleiter Grundbildung beim VSSM und Organisator des Schreiner-Nachwuchsstars 2016, war sehr erfreut über den Verlauf des Wettbewerbs. «Die Besucher nahmen sich Zeit, die Exponate anzuschauen und zu beurteilen.» Die Resultate erstaunten den Bildungsfachmann insofern, als dass «der rustikale und traditionelle Stil auch bei den Holzfachleuten gut abschneidet – gleich wie bei den Endverbrauchern». Positiv zu bewerten sei zudem die Vielfältigkeit der Möbelstücke. Die Zeit des Sideboards in allen Variationen scheine vorbei zu sein.

Am Rustikalen fand auch Patricia Bissig aus Seelisberg UR Gefallen. «Es ist schön, dass die auf alt gemachten Möbel heute einen Platz in solchen Wettbewerben haben – und das mit Erfolg», sagte die Lernende im dritten Lehrjahr, die als Messebesucherin durch die Ausstellung ging.

www.schreinerbildung.ch/nws

ms/pet

Veröffentlichung: 20. Oktober 2016 / Ausgabe 42/2016

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