Ein Rhythmus fürs Leben


Das Schlagzeugspielen ist die grosse Passion von Jan Bachmann (28). Doch auch das Schreinerhandwerk kommt ihm immer noch zugute. Bild: David Pfänder DP Pictures
Das Schlagzeugspielen ist die grosse Passion von Jan Bachmann (28). Doch auch das Schreinerhandwerk kommt ihm immer noch zugute. Bild: David Pfänder DP Pictures
Es ist keine Schreinerei, in der das Treffen mit Jan Bachmann an diesem kalten Dezembermorgen stattfindet, es ist eine Zeitungsredaktion.
Der gelernte Schreiner erzählt von seinem vielseitigen Werdegang und warum er die Arbeit mit Holz nie missen möchte. Nach der obligatorischen Schulzeit war sein Wunsch, Musik zu studieren. «Mit zehn Jahren besuchte ich zum ersten Mal einen Schlagzeugunterricht», erzählt er. Doch sein Vater legte ihm ans Herz, er solle zuerst einen bodenständigen Beruf lernen. «Ich war das letzte Grosskind meines Grossvaters und der wünschte sich immer eines, das Schreiner lernt», lacht der grossgewachsene 28-Jährige. Beim Schnuppern gefiel ihm das Handwerk tatsächlich sehr gut. «Holz ist etwas Warmes», erklärt er seine Affinität. «Mich faszinierte auch die Genauigkeit, die es in diesem Beruf benötigt, und dass man nach getaner Arbeit sieht, was man gemacht hat.» Seine Schreinerlehre absolvierte er bei der 4B AG in Hochdorf LU und hatte zwei tolle Ausbildner, die ihm die Möglichkeit gaben, während der Ausbildung weiterhin an Musikproben teilzunehmen. Nach der Lehre war es Zeit für die RS. «Ich absolvierte die Aufnahmeprüfung für die Militärmusik und hatte das grosse Glück, dass ich einer unter den 18 Schlagzeugern sein durfte», erzählt er. Er glaube, sein Vater habe von diesem Moment an gemerkt, dass er musikalisch doch nicht so auf dem Holzweg sei.
«Als Schreiner hast du viele handwerkliche Grundkenntnisse. Ich konnte mich richtig austoben.»
«Während andere auf dem Feld waren, spielte ich Schlagzeug.» Nach der RS erfüllte er sich den Traum der Ausbildung zum professionellen Schlagzeuger. «Ich besuchte den Vorkurs an der Hochschule Dante Agostini Drum School.» Das Studium hat er vor zwei Jahren mit dem «Master in Arts of Music» abgeschlossen. «Mein Ziel war nie, nur von der Musik zu leben», erzählt er. Musik sei eine Herzenssache. Seit 2017 arbeitet er bei der Rontaler Media AG in einem Teilzeitpensum in Ebikon LU als Leiter Verkauf. «Wir machen sehr viele Videoproduktionen und ich bin oft unterwegs und auch am Veranstaltungen organisieren.» So ist er auch aktiv dabei an der Organisation des Luzerner Glücklich Festivals, einem Outdoor-Event inmitten der Stadt Luzern mit ganz viel Musik, Kunst und Genuss. «Dort kommt mir das Schreinerhandwerk sehr zugute», sagt er. Sei es beim Bühnenbau oder bei sonstigen Holzaufbauten. Seine Fertigkeiten setzte er auch im Proberaum in Kriens ein, den er 2018 mit einigen Leuten aus Bands zusammen umgebaut hat. «Als Schreiner hast du viele handwerkliche Grundkenntnisse. Ich konnte mich richtig austoben», sagt er mit einem Lachen. So hätten sie in der ehemaligen Fleischfabrik alle Plättli selber herausgespitzt, Wände isoliert, Böden gemacht und alles was dazugehört. Auch privat könne er sein gelerntes Handwerk immer wieder anwenden, wie einen Tisch abschleifen oder im Nu einen Schrank aufbauen. Wenn er es mal etwas ruhiger haben möchte, geht er auf den See. Mit seinem Fischerboot. «Wenn es nicht blitzt oder hagelt, gehe ich bei jedem Wetter raus.» Das Fischen und die Musik seien ideal, um vom hektischen Alltag etwas herunterzufahren.
Caroline Mohnke
Veröffentlichung: 22. Dezember 2022 / Ausgabe 51-52/2022
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