Die Zukunft ist online und lokal


Bild: Noah J. Gautschi
Bild: Noah J. Gautschi
Möbel Schweiz. Nach dem Abwärtstrend der letzten Jahre hat sich der Detailhandel stabilisiert, das Marktumfeld ist positiv eingestellt. Nun stellt sich die Frage, wie mit dem Onlinehandel umgegangen wird. Am Halbtagesseminar von Möbel Schweiz ging man ihr auf den Grund.
Der 5. Weiterbildungsanlass des Branchenverbands Möbel Schweiz in Baden AG stand unter dem Motto: «Revolution in der Möbelbranche – was zählt morgen?». Diese Frage versuchten die fünf Referenten in ihren Präsentationen auf den Punkt zu bringen. Neben individuellen Unternehmensstrategien bekamen die zahlreichen Besucher einen Einblick in die aktuelle Marktentwicklung, in eine mögliche Entwicklung der Onlineshops und in das Wohnen der Zukunft.
Thomas Binggeli, Velopionier und Gründer der Thömus AG und My Stromer AG, schilderte seinen beeindruckenden Werdegang, der auf dem elterlichen Hof seinen Anfang nahm und mit einem Ladengeschäft in New York noch nicht beendet ist. Auf das Motto des Anlasses ging er mit seiner Überzeugung ein, dass es Mut, Spass, Liebe, Einfachheit und Offenheit braucht, um erfolgreich zu sein und zu bleiben. Von Fehlschlägen, so rät er, dürfte man sich nicht beirren lassen, sondern man müsse das Beste für sich und seine Produkte mitnehmen.
Sandra Wöhlert, vom Marktforschungsunternehmen GFK Switzerland AG, zeigte die Detailhandelszahlen von 2017 auf. Erfreulicherweise hat sich der Abwärtstrend der letzten Jahre leicht abgeschwächt, was auf die stabilen Rahmenbedingungen zurückzuführen ist. Die Bevölkerung und das Bruttoinlandprodukt (BIP) wachsen, und die Stimmung ist positiv. Der Onlinehandel ist mit einem Umsatz von 8,6 Milliarden Franken überdurchschnittlich stark gewachsen, und genau hier sieht die Marktforscherin eine Chance für den Möbelhandel. Das erfolgreichste Möbelsortiment ist jenes für das Schlafzimmer, gefolgt von Wohnen, Essen und Büro. Ein positives Wachstum zeigt immer noch der Bereich Kinder- und Babyzimmer, wo viel Geld ausgegeben wird.
Gero Becker vom Institut für Handelsforschung zeigte Trends im Möbelhandel auf. Laut Prognosen wird der klassische Kunde aussterben, was die Onlineplattformen weiter stärken wird. In Deutschland werden schon 39 % der Möbel über Amazon verkauft. Amazon ist momentan dabei, in der Schweiz ein Vertriebsnetz aufzubauen. Hier gilt es, für den Möbelhersteller und -händler mit dem richtigen Mix aus Online- und lokalen Angeboten ein neues Einkaufserlebnis für die künftige Kundschaft zu schaffen. So können beispielsweise die gesamte Kollektion, Kundenrezensionen und Einrichtungsbeispiele online abgebildet werden, und das persönliche Gespräch, die Beratung und die Bestellung werden anschliessend mit dem Fachhändler durchgeführt. Für die Zukunft benötigt es ein flexibles, innovatives und fachlich kompetentes Verkaufserlebnis.
Veröffentlichung: 22. März 2018 / Ausgabe 12/2018
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