«Die Fischerstube verbindet Handwerk und Hightech»
Die Holzkonstruktion im Gastraum des Restaurants Fischerstube. Bild: Juliet Haller
Die Holzkonstruktion im Gastraum des Restaurants Fischerstube. Bild: Juliet Haller
Innenausbau. Diesen Sommer wurde nach knapp zweijähriger Bauzeit der Ersatzneubau des Restaurants Fischerstube in Zürich eröffnet. Ein spezieller Blickfang im Inneren: Das offene Stabgewölbe von Urs Beat Roth.
Wer schon einmal über den Zürichsee gondelte, dem ist die Fischerstube mit Sicherheit aufgefallen. Das Restaurant mit Schilfdach liegt beim Zürichhorn am rechten Seeufer und steht auf hölzernen Pfählen im Wasser. Doch das kulturhistorisch bedeutsame Gebäudeensemble aus der Landi-Zeit kam in die Jahre und musste grundlegend erneuert werden. Nun konnte es nach knapp zweijähriger Bauzeit Mitte Juli wieder eröffnet werden.
Die Bauherrin des Projekts ist die Stadt Zürich. Laut Amt für Hochbauten kostete das Vorhaben 23,867 Millionen Franken. Neu soll das beliebte Restaurant als Ganzjahresbetrieb geführt werden. Der Ersatzneubau musste aus raumplanerischen und denkmalpflegerischen Gründen wesensgleich mit dem Altbau sein und gleichzeitig einen modernen Gastronomiebetrieb ermöglichen. Das Konzept stammt vom Architekturbüro Patrick Thurston aus Bern. Einen Teil der Schreinerarbeiten machte die Forster AG aus Oberburg BE.
Hochbauvorsteher André Odermatt lobte, dass es Patrick Thurston beim Ersatzneubau gelungen sei, die Werte der «Landi-Architektur» in einen neuzeitlichen Bau zu übersetzen. «Die neue Fischerstube verbindet auf subtile Weise Handwerk und Hightech: Aussen ein Pfahlbauerhaus, innen ein moderner Gastronomiebetrieb mit einer unterirdisch angedockten, komplexen Haustechnik.»
Im Innern der Fischerstube bestimmen Holzkonstruktionen und grosse Fensterfronten das Bild. Speziell auffällig ist die wabenartige Deckengestaltung. Das offene Stabgewölbe stammt von Urs Beat Roth. Der Zürcher ist Künstler, Mathematiker und Architekt. Die Konstruktion besteht aus 336 meist dreieckigen, schiefen Rahmen und wurde von der Schreinerei Bach Heiden AG herhestellt und montiert. Die Rahmen seien weder miteinander verschraubt noch verleimt, heisst es auf der Webseite der Schreinerei. Sie würden lediglich mit Eschendübeln an der korrekten Position gehalten.
Bei der kleineren Fischerhütte erstrahlen die originalen Malereien an den Deckenbalken durch die Restaurierung in neuem Glanz. Das neue Gartenbuffet mit dem charakteristischen Schindeldach komplettiert das bauliche Ensemble.
Insgesamt stehen den Gästen rund 530 Plätze zur Verfügung, Die Möblierung dafür wurde von der Teo Jakob AG vorgenommen. Sie bestückten die Stube mit dem Stuhl «Moser» von Horgenglarus und der Leuchte «Falling» von Tobias Grau. Die Lounge wurde mit «Rex Kralj» von Seleform möbliert und auf der Terrasse kommt der «Kufenstuhl» von Schaffner zum Einsatz.
Isabelle Spengler
www.fischerstube-zuerich.ch
www.forster-oberburg.ch
www.teojakob.ch
Veröffentlichung: 19. August 2021
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