Design aus dem Bausatz

Der Pop-up-Store der HFTG-Studierenden in der Luzerner Innen-stadt hatte etwas von einer Studentenbude. Bild: HFTG

HFTG Zug.  Alle zwei Jahre zeigen sich die Studierenden der Höheren Fachschule für Technik und Gestaltung Zug von ihrer schöpferischen Seite. Vier ausgewählte Produkte aus der Kreativküche der Schule gelangten in der Adventszeit in einem Pop-up-Laden in Luzern in den Verkauf.

Alle zwei Jahre während der Adventszeit betreiben die Vollzeit-Studierenden der Höheren Fachschule für Technik und Gestaltung (HFTG) Zug zusammen mit den Einrichtungsgestalterinnen einen Pop-up-Store. «Dieser ist die Krönung zweier sehr arbeitsintensiver Semester mit vielen Hochs und einigen Tiefs und so manchen Herausforderungen, die in keinem Schulbuch stehen», schreibt HFTG-Leiter Andreja Torriani in einer Mitteilung.

Vier ausgewählte Stücke

In den letzten zwei Semestern haben sich die Studierenden der HFTG Zug ganz dem Thema Bausatz gewidmet. In Zweier- oder Dreier-Teams wurden Ideen ausgebrütet, Skizzen gemacht, zigmal wieder von vorne begonnen, bis dann ein Prototyp einer Fachjury präsentiert werden konnte. Heuer wurden aus insgesamt sieben Entwürfen folgende vier Produktideen prämiert:

  • Ratzfatz: ein Kinderlaufrad als Bausatz aus Sperrholz und Rädern. Die Grösse ist anpassbar.
  • Hugo: ein Set mit Pflanzkisten aus Holz, Erde, Samen. Es ist rollbar.
  • Gatto Sobrio: ein Katzenhaus aus Arven- holz mit einem Liegekissen, gefüllt mit Arvenspänen und Decklamellen. Es ist auffaltbar.
  • S’Nüni : ein Set mit Schneidebrett, Trinkbecher, Messer. Sämtliche Teile sind im Schneidebrett rollbar und somit platzsparend.

Schwarze Null als Ziel

Kriterien für die Auswahl dieser vier Ideen waren Originalität, Neuartigkeit, Marktchancen, die kalkulierten Selbstkosten und das zeitlose Design. Die Teams erhielten daraufhin ein zinsloses Darlehen, mit welchem je eine Kleinserie produziert wurde, die dann im HFTG-Pop-up-Store an der Habsburgstrasse 20 mitten in Luzern präsentiert und verkauft wurden – mit dem Ziel, zumindest eine schwarze Null zu schreiben. «Wir haben vier Monate lang Theorie und Praxis gewinnbringend verknüpfen können. Trotz enormen Zeitdrucks war es eine einmalige Erfahrung», wird Jasmin Reichmuth, Mitentwicklerin von «S’Nüni», in der Mitteilung zitiert. Durch den Praxistest hofft sie, späteres Lehrgeld nicht mehr zahlen zu müssen.

Der Pop-up-Store hat sich laut Torriani elegant und unaufdringlich präsentiert, passend zum Sortiment, welches durch Schweizer Holzqualität und Nachhaltigkeit überzeugt habe. Was wie ein Verkaufsraum eines Designers erschien, sei eigentlich ein Studentenzimmer gewesen. Es zeige sich an diesem Beispiel einmal mehr, dass die Zusammenarbeit über drei Fachrichtungen jedes Mal einmalig und unbezahlbar ist.

www.hftg.ch

SZ

Veröffentlichung: 12. Januar 2023 / Ausgabe 1-2/2023

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